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2024

Die Stars aus Ostafrika sind in Oelde kaum zu schlagen. Simon Boch (2. von rechts) belegte im vergangenen Jahr den vierten Platz. -  Foto: Ulrich Hörneman

Oelde feiert den 25. Citylauf Mit der Jubiläumsausgabe nimmt Cheforganisator Egon Jürgenschellert beim Oelder InSiTech-Citylauf seinen Abschied und übergibt den national wie international beachteten Straßenlauf in Oelde an ein Nachfolgerteam. Ulrich Hörnemann

By GRR 0

Niemals geht man so ganz. Nach einem Vierteljahrhundert nimmt er Abschied.

Egon Jürgenschellert, 71, Cheforganisator beim Oelder InSiTech-Citylauf, hört auf. „Nach der 25. Jubiläumsauflage ist Schluss“, kündigt er seinen Rückzug an, „ich bin mir sicher, dass dieses einzigartige Event weiterhin ein Glanzlicht unserer Stadt bleiben wird, und übergebe die Leitung guten Mutes an mein Nachfolgerteam unter der Regie von Joachim Kallenbach.“

Wenn am Samstag (8. Juni) um 15.45 Uhr die Bambinis das abwechslungsreiche Programm eröffnen und die Eliteläufer ab 21 Uhr den bunten Reigen auf dem Marktplatz beschließen, endet eine Ära. „Mit Freude werde ich dann auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückschauen“, sagt der agile Siebziger, der von seiner Gattin Gabriele stets kräftig unterstützt wurde, „aber es wird auch ein wenig Wehmut dabei sein.“ Denn diese Veranstaltung ist ihm sehr ans Herz gewachsen.

Im Jubiläumsjahr startet die Elite nicht mehr über die 10 Kilometer, sondern über 5 Kilometer. „Weil zeitgleich die Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom ausgetragen werden, fehlen die Topathleten und -athletinnen aus Deutschland“, erklärt Egon Jürgenschellert, „2023 waren unter anderem Katharina Steinruck, Simon Boch und Hendrik Pfeiffer dabei. Alle drei laufen am Sonntag den EM-Halbmarathon.“ Dennoch wurden einige Hochkaräter verpflichtet, insbesondere bei den Frauen. „Das ist das stärkste Feld aller Zeiten“, freut sich der dreimalige Familienvater vor allem über die Zusage von zwei Ostafrikanerinnen: Likina Amebaw (Äthiopien) und Purity Kajuju Kitonga (Kennia) gastieren erstmals in Oelde.

Likina Amebaw ist eine Allrounderin, die auf der Bahn, auf Asphalt oder im Gelände kaum zu schlagen ist. In diesem Frühjahr hat sie vier topbesetzte Straßenläufe absolviert. Ihre Resultate: Platz 1 in Monaco über 5 Kilometer (14:35 Minuten), Platz 2 in Lille über 5 Kilometer (14:40 Minuten), Platz 1 beim „Asics Speed Race“ in Paris über 10 Kilometer (29:56 Minuten) und Platz 2 in Platja d’en Bossa, Ibiza, über 10 Kilometer (30:57 Minuten). Dass die 26-jährige Dame prima in Form ist, bewies sie an Fronleichnam bei den legendären „Bislett Games“, dem Diamond-League-Meeting in Oslo, wo sie über 3.000 Meter Zweite wurde in 8:24,29 Minuten. Sie ist die heiße Favoritin – und Purity Kajuju Kitonga ihre Herausforderin. Im Mai feierte die Kenianerin ihren 28. Geburtstag, im April siegte sie beim Paderborner Osterlauf in 30:57 Minuten und schlug dort auch Konstanze Klosterhalfen.

Die deutschen Farben werden von Rabea Schöneborn (Marathon Team Berlin) und Svenja Pingpank (Hannover Athletics) vertreten. Auch Nachwuchstalent Carolina Schäfer (TG Schwalbach), 2022 in Bochum-Wattenscheid Deutsche U23-Meisterin über 5.000 Meter, ist zu beachten. Für die U23 gibt es eine eigene Wertung. Hier sind auch Bastian Mrochen (Laufteam Kassel) und Christoph Schrick (Königsteiner LV) gemeldet. Sie haben allerdings einen schweren Stand gegen die übermächtige Phalanx aus Kenia, angeführt von Samwel Nyamai Mailu, den die Zuschauer in Oelde in bester Erinnerung behalten haben. 2023 triumphierte er bei sengender Hitze in 28:39 Minuten, nachdem er 2022 bereits Zweiter geworden war in 28:41 Minuten. Mailu ist ein erfahrener Langstreckler. 2023 dominierte er den Wien-Marathon in 2:05:08 Stunden, den Hamburg-Halbmarathon in 61:09 Minuten, und im vergangenen Oktober sicherte er sich auch noch Bronze bei der Halbmarathon-WM in Riga in 59:19 Minuten.

Die „Promis“ aus Afrika locken das Publikum einmal mehr in die City von Oelde. „Die Eliteläufe sind alljährlich das Highlight“, betont Egon Jürgenschellert und wirft einen Blick in die Vergangenheit, „Namen wie Tegla Loroupe, Luminita Zaituc, die in Oelde einen deutschen 10-Kilometer-Rekord aufgestellt hat, Sabrina Mockenhaupt, Irina Mikitenko, Tendai Chimusasa, Carsten Eich, Jan Fitschen und Arne Gabius haben für internationales Renommee gesorgt.“

Doch die Stadt Oelde im Kreis Warendorf, im südlichen Münsterland gelegen, ist nicht nur ein Treffpunkt für die Asse aus nah und fern. „Wir sprechen traditionell Läuferinnen und Läufer aller Altersgruppen und Leistungsniveaus an – von Vorschulkindern über Hobbyläufer bis hin zu ambitionierten Spitzenathleten“, berichtet Jürgenschellert, „am Samstag feiert auch der Integrationslauf seine Premiere, eine Initiative, die behinderte und nichtbehinderte Menschen gleichermaßen einbindet.“

Der Macher des InSiTech-Citylaufs erinnert auch an „treue Weggefährten, die leider viel zu früh von uns gegangen sind“, wie er anmerkt, „Wolf-Dieter Poschmann, Winfried Aufenanger und Christoph Kopp werden einen unvergesslichen Platz in der Geschichte dieser Veranstaltung einnehmen.“ Mit „Poschi“, dem populären ZDF-Sportexperten, hat ihn eine innige Freundschaft verbunden. Nach Jürgenschellerts einst schüchterner Anfrage: „Herr Poschmann, hätten Sie Interesse, den Older Citylauf zu moderieren?“, folgte die Antwort: „Ich rufe zurück.“ Aus dem kurzen Gespräch ist dann eine langjährige Partnerschaft entstanden.

Beim Jubiläum vertraut Jürgenschellert wiederum auf den laufkompetenten Andreas Menz und Denise Krebs, die mehrfache deutsche Meisterin über die Mittelstrecken-

Alle Informationen zum Jubiläumslauf unter https://citylaufoelde.de 

Ulrich Hörnemann

 

 

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