31. Auflage des Darmstädter Stadtlaufes – Runner’s World: „Mutter aller Stadtläufe“ – Leah Malot gewinnt zum dritten Male – Neues Talent auf den Straßen Europas: Stephen Mbur Njoroge gewinnt als 18jähriger beim Debüt vor etablierten Assen
OB Walter Hoffmann: „Der Stadtlauf ist einfach Kult!“ – 31. Auflage des Darmstädter Stadtlaufes
„Ewig jung und lobenswert“, titelte laufreport.de, „Heißer Tanz vor und hinter den Kulissen“ das Darmstädter Echo zur 31. Auflage des Darmstädter Stadtlaufes am „fußballfreien“ Dienstagabend, einmal mehr ein absolutes Highlight im Veranstaltungskalender der Stadt und der Region.
1300 Anmeldungen sammelten die Macher des Stadtlaufes – sicherlich deutlich weniger als bis vor wenigen Jahren, aber genug, um selbst angesichts der bereits begonnenen hessischen Schulferien und im Tamtam der Fußball-Europameisterschaften für großes Aufsehen zu sorgen. „Es war wiederum ein toller Stadtlauf-Abend“, freute sich OK-Chef Wilfried Raatz nach schweißtreibender Arbeit inmitten seines Teams, das es einmal mehr verstand, in nur wenigen Stunden zwischen einkaufenden und bummelnden Menschen in der Innenstadt einen perfekten Laufkurs zu gestalten.
Und fügte scherzhaft hinzu: „Wir haben schließlich auch schon drei Jahrzehnte geübt!“ Schließlich nannte das auflagenstärkste deutsche Laufmagazin Runner’s World den Darmstädter Stadtlauf, der unter dem Namen „Cup da Franco“ die Vorreiterrolle für die Laufspektakel in den deutschen Innenstädten übernommen hat, als „Mutter aller Stadtläufe“.
Public Viewing verhinderte diesmal den Umzug ins stadionähnliche Carree, dafür geriet die Rückverlegung an den eher weitläufigen Luisenplatz zum besonderen Highlight der Veranstaltung, die einmal mehr viele begeisterte Stadtlauffans an die Strecke brachte. „Kleinere Baustellen bereiten uns keine Probleme, die können irgendwie in das Geschehen eingeplant werden. Die vielen Cafes entlang der Strecke sind für viele Zuschauer einfach zur (zugegeben sehr komfortablen) ersten Reihe an der Strecke geworden. Da hilft man uns auch ohne entsprechende Ansprache – und das beweist, dass der Stadtlauf einfach angekommen und angenommen wird!“
Nike dekorierte die Innenstadt mit zwei überdimensionalen Toren an Start (Ludwigsplatz) und Ziel (Luisenplatz), die Sparkasse kümmerte sich diesmal mit einem funktionalen Stagemobil um den Rahmen für eine würdige Siegerehrung, über 300 Meter Werbebanden unterstrichen einmal mehr, dass auf die Partner Darmstädter Echo, Darmstädter Privatbrauerei, Entega, Herbalife, Merck, Nike und Sparkasse dauerhaft Verlass ist. Ideales Terrain für die Startnummern-Ausgabe war nun schon im dritten Jahr das Basement bei Sport-Hübner, die Führungsräder stellte einmal mehr Riese & Müller.
Und, und, und, ein Rädchen greift beim Stadtlauf ins andere. Reibungslos einmal mehr die Zusammenarbeit mit den Genehmigungsbehörden – Juni ist eben (auch) Stadtlaufzeit. Nur das Hessische Kultusministerium hat diesen Termin nicht recht im Fokus…
Sportlich ist der Darmstädter Stadtlauf vom Feinsten. Tolles Auftreten der professionell laufenden Asse beim Nike-Grand-Prix. Zum dritten Male sicherte sich nach 1997 und 1998 die zweifache Mannschafts-Crossweltmeisterin Leah Malot den Sieg in der Darmstädter Innenstadt. Das 36jährige Laufass ist auf allen Strecken der Welt zu Gast, gerne immer wieder auch in Darmstadt, wenn es der dicht gedrängte Zeitplan zulässt. Zehn Sekunden zurück Susan Kurui, die im Sommer die Laufszene vom Basislager Heidelberg aus bereist. Nur dreißig Sekunden hinter Leah Malot folgte mit einem Klasselauf auf Rang sechs die in Offenbach lebende Veronika Ullrich, eine der besten Mastersläuferinnen europaweit. „Das war heute eines meiner besten Rennen überhaupt“, freute sich Veronika Ullrich, die sich sowohl auf der Bahn, der Straße als auch am Berg wohl fühlt.
Ein heißer Tanz erlebten die vielen Zuschauer bei den Assen aus Kenia, Tansania und Marokko. Leidtragender war sicherlich einmal mehr Said Azouzi, der gegen die Phalanx aus Ostafrika gänzlich alleine auf sich gestellt war. Nach zwei dritten Plätzen landete er diesmal auf Position vier. Davor präsentierten sich allerdings drei Asse mit einer feinen Form. „last minute“-Verpflichtung Stephen Mburi Mjoroge, am Sonntag von Nairobi erst nach Brüssel angereist, spurtete dabei zum ersten Sieg seiner Karriere, das ist allerdings angesichts seiner achtzehn Jahre nicht sonderlich verwunderlich.
„Leidtragender“ dabei Abraham Tandoi, der Stadtlaufsieger 2006, der nun bereits zum fünften Male als Zweiter in den Ranglisten verzeichnet steht. Auf Rang drei lief nahezu unerkannt ein Vize-Weltmeister: Phaustin Baha Sulle wurde 2000 in Veracruz überraschend zweitbester Halbmarathonläufer weltweit und versucht sich im stetigen Wechsel zwischen Marathon und Kurzdistanzen – mit eher mäßigem Erfolg. Für die europäischen Läufer einmal mehr ein schweres Unfangen, in die Phalanx der Afrikaner einzubrechen. Bester weißer Läufer dabei der Pole Radoslaw Dudycz als Siebter, gefolgt von Embaye Hedrit, einem aus Eritrea stammenden Franken mit Wohnsitz Nürnberg.
Die ambitionierten Läufer der Region bestimmten die drei Wettbewerbe Herbalife Men’s Challenge, Sparkasse Women’s Challenge sowie Echo Masters-Challenge. Und das ist gut so, denn wo letztlich können sich unsere regionalen Heroen besser präsentieren als beim Darmstädter Stadtlauf. ASC-Ass Alexandra Behrens beherrscht den Spagat zwischen Duathlon, Triathlon, Laufen und Familie und Job eindrucksvoll. Siegessicher distanzierte sie die Berglauf-Junioren-Vizeeuropameisterin Kerstin Straub aus Hanau nach Belieben, hinter Marion Hebding (Mannheim) folgte mit Inge Christ ein weiterer Stammgast der ASC-Laufveranstaltungen.
it Sylvie Müller und Lena Kraus ließen sich auch zwei Jungtalente des ASC mit guten Leistungen das Heimspiel nicht entgehen. Der aus Seeheim stammende Till Hoffmann gewann das Männerrennen, während bei den Mastersläufen der für die LC Michelstadt laufende Roland Heim gewann. Der langjährige ASC-Läufer Abdel Graine, inzwischen für Co-Sponsor Sport-Hübner arbeitend, wurde Dritter.
In Ferienstimmung sind seit vergangenen Freitag viele Schüler, dennoch beherrschten zum Auftakt der Veranstaltung bei einmal mehr traumhaft heißem Stadtlauf-Wetter 300 Nachwuchsrenner im Alter zwischen 3 und 15 Jahren in den Wettbewerben Entega-Bambinilauf und Merck-Schüler-Challenge I und II den Asphalt der Fußgängerzone.
„So stimmt die Mischung“, freute sich Darmstadts Oberbürgermeister Walter Hoffmann, einmal mehr auch Schirmherr dieses Laufspektakels in der Heinerstadt.
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