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06
05
2012

Silas Toek (Kenia) lässt Worten Taten folgen - Alleingang ab Kilometer 33. Sieg in 2.12 17 h ©Novo Nordisk Gutenberg-Marathon Mainz

„Novo Nordisk Gutenberg Marathon Mainz 2012″ – Souverän: Silas Toek (Kenia) lässt Worten Taten folgen – Alleingang ab Kilometer 33. Sieg in 2.12 17 h

By GRR 0

Streckenrekordler Mohamed Msenduki Ikoki (Tanzania) muss als Zweiter abreißen lassen / Kassa Meleyo Berhanu (Äthiopien) komplettiert überraschend das rein afrikanische Podium: Rang 3 in 2.14:04 h

Teamkollegin Olga Kotovska (Ukraine) folgt auf Rang 2 in 2.33:15 h / Esther Wanjiru Macharia (Kenia) bricht ein – Dritte in 2.43:06 h

Silas Toek sprach beim Sporttalk am Samstag selbstbewusst, er wolle die 2.10/2.11 anvisieren – im Rennen war spürbar, dass ihm das Tempo zu moderat ausfiel. Bei Kilometer 33 brach er allein auf, als die Möglichkeit zu einem neuen Streckenrekord (er liegt bei 2.112:01 h) jedoch schon vertan war. Toek ließ aber rein gar nichts anbrennen, steig auf das Gas – und selbst Ikoki, der 2010 eine bärenstarke zweite Runde absolvierte, musste ihn ziehen lassen. Toek siegte in 2.12:17 h ganz klar vor Steckenrekordhalter Mohamed Msenduki Ikoki (Tanzania). Dieser konnte die entstandene Lücke nicht mehr zulaufen – und beließ es auf den letzten Kilometern bei der  Absicherung des zweite Platzes. Zum Angriff nach vorn fehlten die Körner, mehr war 2012 nicht drin.

Auf Rang 3 kam etwas überraschend Kassa Meleyo Berhanu  (Äthiopien) ein – er war das gesamte Rennen über in der Spitzengruppe präsent, konnte dann aber der Verschärfung des Tempos nicht mehr standhalten – lachte aber über das ganze Gesicht, da er diesen Erfolg wohl am wenigsten erwartet hatte.

Edwin Kipchirchir Kemboi (Kenia) bekam auf Runde 2 zunehmend Probleme und folgte auf Rang 4 (2.14:23 h). Roman Prodius (Moldawien), bei km 30 schon deutlich zurück, kam knapp 2 Sekunden hinter Kemboi als Fünfter nach einem enormen Finish (wie 2010) in 2.14:25 h ein. (Prodius bekräftigte im Ziel, damit sei die Qualifikation für Olympia fix, trotzdem es zuvor geheißen hatte, die 2.14 müsse fallen …)

Richard Kiprono Bett (Kenia) folgte dann auf Rang 6 in 2.14:48 h.  Andrej Naumov (Ukraine, Sieger 2006-2008) belegte Rang 7 – und hatte alles riskiert. Anfangs spielte er vabanque, um sich die Möglichkeit auf eine 2.12h zu erhalten (Olympia-Norm), folgte dem Spitzenfeld und musste später dafür zahlen. Der 39jährige Naumov wollte angreifen, solang sich die Chance bot. Als dann die Post abging, wurde ihm dies zum Verhängnis – 2.18:28 h standen zu Buche: Siebter.

Als schnellster Deutscher kam Martin Skalsky (Team Mainzer Laufladen) ins Ziel – Rang 9 in 2.28:10 h. Damit sicherte sich Skalsky auch den Titel des 2. Mainzer Marathon-Meisters.

Stark präsentierte sich erneut der Trierer Dietmar Bier  (der bei km 15 noch entspannt rief: „Läuft erstaunlich gut!") – er belegte den Gesamtrang 11 in seht beachtlichen 2.31:51 h.

Am Rande: Bier kam im 13. Mainzer Rennen als 13. über die Marathon-Linie (zwei Top-Frauen lagen noch vor ihm)…

Strahlende Tatiana reißt die Arme in die Höhe

Günter Vogl – Laufmanager der beiden topplatzierten Frauen im Feld hatte am Vortag eine gute Ahnung gehabt. Vogl sprach von guter Form und dass die vom Papier her nicht so stark einzuschätzende Tatiana Vilisova (Russland, Vorjahres-Dritte) seit geraumer Zeit einen (haha) „Lauf" – eben starken Aufwärtstrend – habe und ihm im internen Vergleich stärker erscheine als Olga Kotovska (Ukraine) –  seherische Fähigkeiten. Beide ließen es auf Runde 1 stark auf sich selbst fokussiert ruhiger angehen und liefen im Duo kontrolliert 20 Meter hinter der Spitzengruppe mit Esther Wanjiru Macharia (Kenia), Béata Rakonczai (Ungarn) und Mahtep Sizmaz (Türkei) . 

Auf Runde 2 trennte sich dann die Spreu vom Weizen – das Ost-Duo lief auf das Topfeld auf und forcierte peu a peu das eigene Tempo. Während Vilisova sich zum Finale nach und nach von Kotovska absetzte, brach Esther Wanjiru Macharia (Bestzeit 2.32) – zur Hälfte noch 20 Sekunden vorn – auf Runde 2 deftig ein. Über zehn Minuten büßte sie auf das Duo ein und kämpfte sich mit einer schwachen 2.43:06 h ins Ziel. Und war sichtlich enttäuscht.

Shizmaz und Rakonczai hingegen mussten aus dem Rennen gehen und stiegen aus. Als Überraschungs-Vierte kam daher Drbe Neme Kumsa in 2.45:52 h ins Ziel.

In der zurückhaltenden, heute aber auf dem Kurs stürmische und ungemein sympathischen Vilisova findet der 13. Mainzer Marathon eine würdige Titelträgerin.     

Schnellste Deutsche wurde Heike Schmid (Öhningen) in 3.02:50 h auf Rang 6. Die Mainzer Marathon-Meisterin heißt in diesem Jahr Regina Wirsing (USC Mainz) in 3.14:39 h.  

Halbmarathon Männer

1.  Benedikt Hoffmann (PTSV Jahn-Freiburg)

       1.09:21 h

2.   Alemu Wondwossen (Elite Spiridon Club, Äthiopien)

1.11:13 h

3.   Till Schramm (Team Saucony)

       1.13:06 h

Als Bester aus der Region: Andreas Heimel (LC Olympia-Wiesbaden (Rang 4 / 1.13:11 h) sowie Christian Klaproth (Rang 5/ 1.13:14 h).

Halbmarathon Frauen 

1.   Kerstin Stephan (LC Olympia Wiesbaden)  

        1.23:24 h

2.   Anja Prieler (run2gether/Klagenfurt)

      1.23:47 h

2.   Gabi Hofmeister (o.V.)

1.24:12 h

 

Als Beste aus der Region:

4. Sabine Schmitt (Stadecken-Elsheim, 1.24:41 h)

5. Vera Adam-Groetschel (Wiesbaden, 1.26:31 h)

Gute Stimmung trotz kühler Witterung  – Petrus hatte ein Einsehen: angekündigte Blitze und Gewittern fielen aus

Rund 50.000 h Zuschauer an der Strecke / Tagesparole: „Anfeuern hält warm" 

Erst sah es aus, als ginge der Marathon baden – Regen und Gewitter waren vorhergesagt – dann zeigte sich Mainz bei kühler Witterung ohne Regen als guter Gastgeber.

Mit 50-60.000 Zuschauern an der Strecke blieb es 2012 für die Zuschauer/innen kühl: Sport schauen, Freunde und Nachbarn anfeuern, draußen ein paar sportliche Stunden erleben. Die Starter/innen hatten einen angenehmen Lauf zu absolvieren: Top-Laufbedingungen.

 

Ralf Peterhanwahr

Ergebnislisten im Laufe des späten Nachmittags via Internet unter www.marathon.mainz.de

 

  

!! Auf Wiedersehen 2013 !!

author: GRR

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