Immer wieder erheben sich die Fragen: Seit wann gibt es Nordic Walking, ist es eine Erfindung der Industrie?
Nordic Walking – eine Erfindung der letzten 10 Jahre? – Volker Rose erforscht die Herkunft des Nordic Walking
Bei den Skilangläufern war es schon vor dem Nordic Walking Boom gang und gebe auf Rollskiern und mit Stöcken ein Sommertraining durchzuführen. Ende der Neunziger hat dann der finnische Sportstudent Marko Kantaneva in seiner Diplomarbeit zum ersten Mal systematisch den Einsatz von Stöcken als Trainingsgerät für Langläufer, aber auch für Gesundheitssportler untersucht.
Er konnte dann eine in der Fertigung von Langlaufstöcken erfahrenen Firma für seine Idee begeistern. War das die Geburtsstunde des Nordic Walking?
Weit gefehlt!
Warum zeigt der nachfolgende Bericht:
Auf vielen Bildern kann man es sehen – Nordic Walking ist uralt! Schon die Hirten zu Bethlehem hatten Stöcke in der Hand. Zugegeben, immer nur einen. Aber man muss es ja nicht gleich so eilig haben – die meisten Dinge auf der Welt fangen erst einmal mit eins an.
Und dann die Heiligen Drei Könige. In der Krippe knien sie vor dem Kindelein und halten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe hin; aber während ihrer langen Wanderschaft tragen die Kamele die kostbaren Gaben und die Könige stützen sich auf ihre Wanderstöcke.
Anfangs belächelt:
Immer mehr Menschen kommen auf den Geschmack. Anfangs belächelt: Hast du deine Skier vergessen? Später toleriert und schließlich nachgeahmt, denn da muss ja doch was dran sein.
Und es ist auch was dran, wenn schon Hirten und Könige vor 2000 Jahren Stöcke benutzten. Nicht nur die Wanderer, nicht nur die Bergsteiger, nicht nur wer sie braucht wegen einer Behinderung, nein, ganz selbstverständlich Jung und Alt und alle Bevölkerungsschichten von den Hirten bis zum Herrscher.
„Stock und Stab geben mir Zuversicht”, heißt es schon in Psalm 23.
Nicht nur mit der richtigen Technik – natürlich und gerade auch dann –, aber gesegnet seien die Stäbe, mit denen man sich bei Schnee und Wind und Eis hinaus in die Natur wagt, leuchtenden Auges und rotwangig, weil man weiß, man hat eine Stütze.
(Quelle: Äbtissin Mirjam Dinkelbach, Kurhaus Marienkron; Kirchenzeitung Diözese Linz, Österreich)
Volker Rose