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17
05
2022

Roland Döhrn - Laufmarkt - Graphik: Laufmarkt

Noch keine Normalisierung der Teilnehmerzahlen – Wo sind die LäuferInnen geblieben? Neues vom Laufmarkt

By GRR 0

8.5.2022 – Mit dem Wegfall aller Corona-Maßnahmen könnte man eigentlich davon ausgehen, dass die Beteiligung an Laufveranstaltungen sich allmählich wieder normalisiert, aslo denen von 2019 annähert.

Die beiden ersten Mai-Wochenenden, die recht gut mit Veranstaltungen bestückt waren, lassen aber erwarten, dass dies bei weitem noch nicht der Fall ist.

Im Januar, in dem allerdings nur sehr wenige Veranstaltungen ausgetragen wurden, erzielten diejenigen, die das Wagnis einer Veranstaltung eingingen, ein Minus von 53%. Bei den Februar-Veranstaltungen reduzierte sich das Minus zwar auf 38% und im März und im April weiter auf 30% bzw. 27%.

So weit, so gut. Aber an dem beiden ersten Mai-Wochenenden ergab sich ein Minus von fast 40%. Das ist zwar nur eine Momentaufnahme, und abgerechnet wird am Ende. Die Zahlen lassen aber nichts Gutes erwarten. Eine Normalisierung sieht jedenfalls anders aus.

Bei den Teilnehmerzahlen insgesamt ist das Bild natürlich noch düsterer, sind doch in den genannten Zahlen jene Veranstaltungen nicht berücksichtigt, die nochmals abgesagt wurden.

Rückgänge bei Walking- und Staffelwettbewerben besonders groß

16.5.2022 Die rückläufige Beteiligung an Laufveranstaltungen trifft die einzelnen Wettkampftypen unterschiedlich stark.

Nimmt man den bisherigen Verlauf des zusammen (d.h. bis einschl. 15. mai ausgetragene Veranstaltungen), so erlitten die Laufwettbewerbe einen Rückgang von 34,5%. Bei Staffelwettbewerben betrug des Minus hingegen 45,4% und bei Walking-Wettbewerben sogar 54.2%. Darin kommt auch zum Ausdruck, das manche Veranstalter auf Walking und Staffeln ganz verzichteten. Wohlgemerkt: Komplett abgesagte Veranstaltungen sind dabei nicht berücksichtigt.

Die stärkere Betroffenheit von Staffel-Wettbewerben lässt sich wohl dadurch erklären, dass aufgrund der Corona-Beschränkungen seltener in Gruppen trainiert wurde, der Kontakt zu anderen LäuferInnen also weniger intensiv war, worunter gemeinsame Aktivitäten litten. Hinzu kommt, dass viele Firmen gemeinsame Sportaktivitäten von Mitarbeitern nicht mehr unterstützten, worunter Firmenstaffel-Wettbewerbe litten.

Bei den WalkerInnen könnte die Alterstruktur eine Rolle spielen. Sie sind im Schnitt deutlich älter ais LäuferInnen, und wären daher im Falle einer Corona-Infektion stärker gefährdet. Sie meiden daher wohl eher Treffen in größeren Gruppen, die mit einer erhöhten Infektionsgefahr verbunden sind.

Das sind zwar nur ad-hoc Erklärungen. Sie besitzen aber eine hohe Plausibilität.

Wo sind die LäuferInnen geblieben?

16.5.2022 Am Wochenende war in der Westdeutschen Allgemeinen ein Artikel zu lesen, in dem sich Theater und Kinos darüber beklagten, dass trotz Aufhebung der Corona-Beschränkungen die Zahl der ZuschauerInnen noch nicht das Niveau vor der Pandemie erreicht habe.

Das Gleiche gilt für Laufveranstaltungen. Darüber hatte ich bereits in meinem letzten Blog-Beitrag berichtet.

Nun ist das nächste Mai-Wochenende vorüber, an dem einige Großveranstaltungen (u.a. Dämmer-Marathon Mannheim, S25 Berlin, Frauenlauf Berlin) stattfanden, die weiteren Aufschluss über Tendenzen geben dürften. Eine Annäherung der Beteiligung an die von 2019 ist aufgrund der Daten für des vergangene Wochenende nicht festzustellen. Im Gegenteil: Das Minus gegenüber 2019 beträgt mittlerweile fast 44%, und das bei Veranstaltungen mit insgesamt fast 55.000 Finishern im jahr 2019, also ermittelt auf durchaus repräsentativer Basis.

Warten wir das kommende Wochenende ab, dann stehen mit dem Rennsteiglauf und dem VivaWest-Marathon zwei weitere teilnehmerstarke Events auf dem Kalender. Man soll die Hoffnung auf Besserung nicht aufgeben.

Quelle: Dr. Roland Döhrn – LAUFMARKT

Neues vom LAUFMARKT:  http://www.laufmarkt.de/Laufmarkt-Blog

 

 

author: GRR