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2015

Prof. Detlef Kuhlmann: Neues Heft der Zeitschrift Sportwissenschaft - Kongressband zum 22. Hochschultag der dvs - Bundesinstitut für Sportwissenschaft legt Report 2014/15 vor ©privat

Neues Heft der Zeitschrift Sportwissenschaft – Kongressband zum 22. Hochschultag der dvs – Bundesinstitut für Sportwissenschaft legt Report 2014/15 vor – Prof. Detlef Kuhlmann

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Neues Heft der Zeitschrift Sportwissenschaft erschienen

Das Heft drei des laufenden Jahres der Zeitschrift Sportwissenschaft ist erschienen. Das internationale Organ mit Beiträgen aus der Sportwissenschaft wird vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zusammen mit dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft und der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs)herausgegeben.

Die neue Ausgabe enthält einen Diskussionsbeitrag über die „Aktuelle Situation im deutschen Spitzensport“, den der Präsident der dvs, Prof. Kuno Hottenrott (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) und der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention, Prof. Klaus-Michael Braumann (Universität Hamburg) gemeinsam verfasst haben.

Beide Autoren möchten damit eine Diskussion in Gang bringen, um notwendige Veränderungen in der Leistungssportförderung einzuleiten. Diese sollten ohne wesentliche Mehrkosten zu einer Steigerung der Effizienz vorhandener Ressourcen führen.

In einem der drei Hauptbeiträge im neuen Heft geht es um die „Wirkung sportlicher Aktivität auf das aktuelle Befinden im höheren Erwachsenenalter“. In ihren „Wirkungsanalysen in Sportprogrammen“ (Untertitel) wurden rund 100 Personen zu ihren sportbezogenen Zielen befragt sowie das Befinden und Kompetenzerleben im Kurs vor, während und nach der Belastung erfasst. Im Ergebnis der Studie, die von einem Team mit Sportwissenschaftlern aus Tübingen und Bern durchgeführt wurde, zeigen sich überwiegend positive Effekte, die aber von der jeweiligen Belastungsintensität abhängig sind.

Im hinteren Teil des Heftes sind aktuelle Informationen aus den drei Herausgebereinrichtungen abgedruckt, darunter auch wieder solche über wissenschaftsnahe Aktivitäten der verschiedenen Geschäftsbereiche des DOSB einschließlich der Deutschen Sportjugend. In den kurzen Texten geht es u.a. um die Besetzung der verschiedenen Kommissionen, den DOSB beraten, und um den neuen Allgemeinen Fitness-Test sowie die Evaluation des wissenschaftlichen Verbundsystems, die an die Kienbaum Management Consult GmbH vergeben wurde. Das nächste Heft der Zeitschrift, die 1971 begründet wurde, erscheint im Dezember 2015.

 

Kongressband zum 22. Hochschultag der dvs erschienen – Rolle der Sportwissenschaft im System Sport stärken

 

Aus Anlass des 22. Sportwissenschaftlichen Hochschultages der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs), der vom 30. September bis 2. Oktober 2015 an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz stattfand, ist in der verbandseigenen Schriftenreihe ein knapp 400-seitiger Band erschienen, der die Zusammenfassungen („Abstracts“) sämtlicher wissenschaftlicher Veranstaltungen während des Kongresses enthält.

Jeweils auf rund einer Seite werden zunächst die sechs Hauptvorträge (darunter einer zum Thema „Olympische Spiele überall“) vorgestellt. Es folgen dann die Referate in den über 70 thematisch gegliederten Arbeitskreisen. Hier geht es u.a. um Training und Coaching, um motorische Leistungen von Kindern und Jugendlichen, um sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Studien zum Sport, um konzeptionelle Überlegungen zum inklusiven Sportunterricht und um Diagnostik im Sport.

Ein eigenes Format während des 22. dvs-Hochschultages bildeten Veranstaltungen der dvs-Kommissionen Gesundheit, Kampfkunst und Kampfsport sowie zur Geschlechterforschung.

Abgedruckt sind ebenfalls die Zusammenfassungen der Beiträge des in den Kongress integrierten „Olympiatag“, der in Zusammenarbeit mit der Deutschen Olympischen Akademie durchgeführt wurde. Weitere Texte im Band gibt es zu beispielsweise zu den verschiedenen Posterpräsentationen, zu den beiden Dialogforum zwischen der dvs und dem Deutschen Olympischen Sportbund, wo es diesmal um „Inklusion im und durch Sport“ und um „Brücken über den Theorie-Praxis-Graben“ im Leistungssport ging.

Ganz vorn im Band sind – wie das so üblich ist – mehrere Grußworte enthalten, darunter eines von der Präsidentin des Landessportbundes Rheinland-Pfalz, Karin Augustin, und des Schirmherrn des Kongresse, Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière, der die Unverzichtbarkeit der Sportwissenschaft bei der Neuausrichtung des deutschen Spitzensports ausdrücklich betont – wörtlich heißt es an einer Stelle: „Im Prozess der Neuausrichtung der Spitzensportförderung wird es uns deshalb auch darum gehen, die Rolle der Sportwissenschaft im System Sport zu stärken“.

Thomas Könecke, Holger Preuß & Wolfgang I. Schöllhorn (Hrsg.): Moving Mindes – Crossing Boundaries in Sport Science. 22. dvs. Hochschultag – Mainz – 30. September – 2. Oktober 2015. Abstracts. Hamburg: Czwalina. 384 S.; 35,- €

 

Bundesinstitut für Sportwissenschaft legt Report 2014/15 vor

 

Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) hat jetzt einen 104-seitrigen Band als „BISp-Report 2014/15“ mit „Bilanz und Perspektiven“ (Untertitel) vorgelegt. Die Broschüre gibt einen differenzierten Einblick in die wichtigsten Aktivitäten, denen das BISP gemäß Zielstellung im Berichtszeitraum nachgegangen ist.

Seit seiner Gründung im Jahre 1970 hat das BISp die wesentliche Aufgabe, den Spitzensport in Deutschland durch Initiierung, Förderung und Koordinierung von Forschungsprojekten erfolgreich zu unterstützen. Mit ihrer fachlichen Expertise auf dem Gebiet des Sports bzw. der Sportwissenschaft verfügt die dem Bundesinnenministerium nachgeordnete Einrichtung über vielfältige Beratungskompetenzen, die sowohl national als auch international nachgefragt werden.

In seinem Vorwort („Editorial“) unter der Überschrift „Kernkompetenz Politikberatung“ weist BISp-Direktor Jürgen Fischer ausdrücklich daraufhin und betont an einer Stelle hinsichtlich der Neuausrichtung der Spitzensportförderung wörtlich: „Als besonders gewinnbringend könnten sich dabei nicht nur die unterschiedlichen sportwissenschaftlichen Spezialisierungen im Hause erweisen, sondern auch die Expertise unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Disziplinen wie Medizin, Psychologie, Soziologie, Ökonomie, Recht, Informationswissenschaft oder den Ingenieurwissenschaften, Sporttechnologie und Architektur“.

Nach dem Editorial gliedert sich der Report in vier Teile: Zunächst stellt Prof. Bernd Strauß (Münster) als neuer Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates des BISP das Gremien und seine Mitglieder vor.

Es folgt der umfangreichste Abschnitt mit dem Titel „Aus der Forschungsförderung“, in dem über aktuelle Projekte aus dem BISp berichtet wird – an erster Stelle steht hier das interdisziplinäre Forschungsvorhaben „Ran Rücken“ (Berichterstatter: Dr. Marc Wonneberger und Dr. Peter Stehle), gefolgt von Einblicken in „Das leichte Schädel-Hirn-Traum im Sport“; am Ende skizziert BISp-Mitarbeiter Andreas Pohlmann den Aufgabenbereich der Politikberatung des BISp beispielhaft an den beiden langjährigen Projekten „Sportentwicklungsbericht“ und „Sportsatellitenkonto“. 

Im dritten Teil des BISp-Reports geht es um die Darstellung von Service-Leistungen, während ganz zum Schluss „Bilanzen“ folgen, wobei u.a. auch auf zurückliegende Veranstaltungen des BISp geblickt wird.

Der neue BISp-Report, der im Sportverlag Strauß in Köln erschienen ist, kann über das BISp bestellt werden; mehr Informationen im Internet unter www.bisp.de.

 

Was steht im Sportentwicklungsbericht 2013/2014 des DOSB?

Aufbau der Studie und Ergebnisse im Überblick (Teil 1)

 

Im Sommer dieses Jahres ist der fünfte Sportentwicklungsbericht für den Zeitraum 2013/2014 als eine „Analyse zur Situation der Sportvereine in Deutschland“ in gedruckter Form erschienen. Die Ergebnisse dieser repräsentativen Befragung werden in einem rund 900 Seiten umfassenden Buch dargestellt. Daneben ist eine 46-seitige „Kurzfassung“ (auch in englischer Sprache) erschienen.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bietet darüber hinaus zahlreiche Downloadmöglichkeiten auf seiner Homepage unter www.dosb.de/seb an. Im Rahmen der jüngsten Welle des Sportentwicklungsberichts haben einige Spitzenverbände wiederum Sonderauswertungen für ihre Sportart in Auftrag gegeben (nämlich zum Fußball, Pferdesport und Sporttauchen). Der Sportentwicklungsbericht für den Zeitraum 2013/2014 ist wie seine vier Vorgänger eine Koproduktion des DOSB mit allen Landessportbünden und des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp).

Die Untersuchung selbst ist wie alle Vorgängererhebungen durchgeführt worden von einem Forscherteam am Institut für Sportökonomie und Sportmanagement der Deutschen Sporthochschule Köln unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Breuer, der auch den Bericht in Buchform (Kurzfassung zusammen mit Svenja Feiler) herausgegeben hat. Dem Forscherteam zur Seite stand ein zwölfköpfiger Projektbeirat u. a. mit Vertretern der Landessportbünde und BISp, mit Andreas Klages und Christian Siegel als Vertreter des DOSB sowie externen Wissenschaftlern. In einer mehrteiligen Serie stellen wir wichtige Ergebnisse dieser bundesweiten Erhebung vor. Der erste Teil beschäftigt sich mit dem Aufbau der Studie allgemein.

Für den jüngsten Sportentwicklungsbericht sind insgesamt 20.846 (im Zeitraum davor 21.998) aus einer Grundgesamtheit von zuletzt 91.080 Sportvereinen in ganz Deutschland „online“ befragt worden.

Dazu musste von einem Vereinsverantwortlichen (in aller Regel der Vorsitzende bzw. eine Person aus der Vereinsführung) ein umfangreicher und thematisch differenzierter Fragebogen (mit insgesamt 14 Seiten) ausgefüllt werden, der ganz hinten im Buch (im Anhang) vollständig abgedruckt ist. Dabei ging es um allgemeine Angaben des Vereins (z.B. Mitgliederzusammensetzung, Nennung der Sportangebote), aber auch um aktuelle Probleme des Vereins, um die gegenwärtige Situation der Sportanlagen und um die ehrenamtliche Mitarbeit sowie zur Vereinsphilosophie etc.

Teilweise waren die Befragten auch aufgefordert, vorgegebene Statements in Bezug auf ihren Verein mit wertenden Einschätzungen anzukreuzen („sehr wichtig“ oder „unwichtig“). In der Rubrik zu speziellen Maßahmen wurde beispielsweise auch die Frage gestellt, ob der Verein regelmäßig Prüfungstermine für das Deutsche Sportabzeichen anbietet. Im Themenkomplex „Gemeinsame Angebotserstellung“ wurde genau abgefragt, mit welchen Einrichtungen (z.B. Kindergarten, Krankenkasse, Senioreneinrichtung) der Sportverein zusammenarbeitet.

Wie muss man sich den Aufbau des „dicken“ (roten) Buches genauer vorstellen? Nach den Vorworten des Direktors des BISp, Jürgen Fischer, und des Präsidenten des DOSB, Alfons Hörmann, folgt im Buch eine zweiseitige Zusammenfassung, bevor in die Untersuchung unter der Überschrift „Sportvereine in Deutschland – ein Überblick“ eingeführt wird. Danach werden der Reihe nach die wichtigsten Ergebnisse nach sog. Themenfeldern in insgesamt vier Kapiteln präsentiert. Diese lauten: Engagement für und von Kindern und Jugendlichen (1), berufliche und bezahlte Mitarbeit im Sportverein (2), Bürokratiebelastung für die Sportvereine (3) und Integration von Migranten im Sportverein (4). Die daran anschließende Auswertung der Sportvereine in den einzelnen Bundesländern von Baden-Württemberg bis Thüringen vollzieht sich nach wiederkehrendem Muster mit jeweils vier Teilen und umfasst dann allein rund 500 Seiten des Berichts, bevor der theoretische Hintergrund der Studie und die Forschungsmethode skizziert werden. Ein Literaturverzeichnis ganz am Ende und der vollständige Fragebogen im Anhang runden den Sportentwicklungsbericht 2013/14 ab.

Mit seinen fünf zeitlich aufeinander folgenden Erhebungen wird der Sportentwicklungsbericht immer wertvoller, um Trends und Tendenzen in der Sportvereinsentwicklung ablesen zu können und ihn als wissensbasiertes Steuerungsinstrument innen- und außenpolitisch einzusetzen. Dazu werden in den Tabellen jeweils Index-Werte angegeben, die anzeigen, in welche Richtung und mit welcher Intensität bestimmte Entwicklungen gehen. Soviel steht fest: Der Sportentwicklungsbericht hat sich inzwischen auch insofern etabliert, als seine Ergebnisse zum Gegenstand zahlreicher verbandsinterner Entwicklungsprozesse werden sowie als Quelle für Vorträge, fachliche Ausarbeitungen, Sportberichte der Bundesregierung, Grundlagendokumente, Redemanuskripte etc. kommuniziert werden.

In seinem Vorwort beschreibt der Präsident des DOSB, Alfons Hörmann die Funktion des Sportentwicklungsberichtes und lädt dann zur Lektüre ein, in dem er herausstellt: „Gäbe es keine Sportvereine, müsste man sie erfinden! Denn nicht nur ihr sportliches, sondern vor allem ehrenamtliches und soziales Engagement ist ein wertvoller, unbezahlbarer Beitrag, das solidarische Verhalten dieser Gesellschaft zu fördern und seinen Nutzen täglich unter Beweis zu stellen“. Die Erhebungen zum Sportentwicklungsbericht werden fortgesetzt. Im Herbst 2015 startet die sechste und vorerst letzte Befragungswelle in dieser Form.

Literatur und Hinweise:

Breuer, C. (Hrsg.): Sportentwicklungsbericht 2013/14. Analyse zur Situation der Sportvereine in Deutschland. Köln 2015: Sportverlag Strauß.

Breuer, C. & Feiler, S.: Sportentwicklungsbericht 2013/14. Analyse zur Situation der Sportvereine in Deutschland. Kurzfassung. Köln 2015: Sportverlag Strauß.

Weitere Informationen zum Thema Sportentwicklungsbericht mit Downloadmöglichkeiten sind auf der Homepage des DOSB unter www.dosb.de/seb abrufbar.

 

Was steht im Sportentwicklungsbericht 2013/2014?

Engagement für und von Kindern und Jugendlichen (Teil 2)

Im Sommer dieses Jahres ist der fünfte Sportentwicklungsbericht für den Zeitraum 2013/2014 als eine „Analyse zur Situation der Sportvereine in Deutschland“ in gedruckter Form erschienen. Die Ergebnisse dieser repräsentativen Befragung werden in einem rund 900 Seiten umfassenden Buch dargestellt. Daneben ist eine 46-seitige „Kurzfassung“ (auch in englischer Sprache) erschienen. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bietet darüber hinaus zahlreiche Downloadmöglichkeiten auf seiner Homepage unter www.dosb.de/seb an. Der Sportentwicklungsbericht für den Zeitraum 2013/2014 ist wie seine vier Vorgänger eine Koproduktion des DOSB mit allen Landessportbünden und des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp). Im Rahmen einer Serie stellen wir wichtige Ergebnisse des Sportentwicklungsberichtes vor.

Der Sportentwicklungsbericht betrachtet die Entwicklung von Sportvereinen in sog. Themenfeldern – dazu wird auch das „Engagement für und von Kindern und Jugendlichen“ (Kap. 2) analysiert.

Als ein erstes allgemeines Ergebnis kann aufgrund der repräsentativen Befragung festgehalten werden, dass über 80 % der Sportvereine in Deutschland Kinder und Jugendliche (bis einschließlich 18 Jahren) unter den Mitgliedern haben. Bei den sog. „kinderlosen“ Vereinen handelt es sich vornehmlich um solche, die sehr klein sind bzw. unter 100 Mitlieder haben, und um solche die häufiger als andere Schießsport, Kegeln, Boule, Segel-, Angel- und Motorsport anbieten. Was die altersmäßige Verteilung nach Geschlechtern angeht, ist die Gruppe der bis zu 6-jährigen Kindern am stärksten ausgeglichen verteilt mit einem Anteil von 44 % der Mädchen, der danach auf 38 % fällt.

Die „Macher der Studie“ weisen sog. kinder- und jugendorientierte Vereine aus, die von sich selbst sagen, dass sie sich stark in der Jugendarbeit engagieren, über Partizipationsmöglichkeiten von Jugendlichen (z.B. mit Sitz und Stimme im Vereinsvorstand) verfügen und einen Jugendwart bzw. Jugendleiter haben, der sich angebotsübergreifend um die Belange von Kindern und Jugendlichen kümmert – rund ein Fünftel aller Vereine können als solche bezeichnet werden, ihr Anteil wächst mit der Vereinsgröße, tendenziell sind es eher Mehrspartenvereine und sie sind eher in kleineren als in größeren Gemeinden und Städten anzutreffen. Die Jugend als eine Investition in die Zukunft – dieses viel zitierte Vorhaben bedeutet mit Blick auf die Ergebnisse der Erhebung auch folgendes: Kinder- und jugendorientierte Vereine haben sowohl weniger Personalprobleme als auch mit Blick auf die demographische Entwicklung, allerdings mehren sich dafür Probleme bezüglich der Finanzen und in der Sportstättenversorgung.

Etwa ein Drittel der Vereine haben eine Jugendvertretung im Vereinsvorstand, zudem existieren in rund 13 % der Vereine eigene Jugendvorstände bzw. Jugendausschüsse, ganz abgesehen von den weiteren Partizipationsmöglichkeiten der Jugendlichen auf der Abteilungsebene. Die Jugendarbeit im Verein wird darüber hinaus in knapp 64 % aller Vereine aber noch von einem (gewählten) Jugendwart bzw. Jugendleiter wahrgenommen, der jedoch eher in größeren als in kleinen Vereine anzutreffen ist, und zwar unabhängig, ob es sich um einen einsparten- oder einen Mehrspartenverein handelt. Was die länderspezifische Auswertung anbelangt, scheint besonders in den östlichen Bundesländern noch Nachholbedarf zu sein, denn hier verfügen durchschnittlich weniger Vereine über die Position eines Jugendwartes.

Welche Sportarten betreiben die Kinder und Jugendlichen vorwiegend? Diese Frage lässt sich nur indirekt beantworten, zumal keine Zahlen aus den Vereinen mit Alterszuordnung erhoben wurden, geschweige denn die Zielgruppe selbst persönlich befragt werden konnte – dennoch ergeben sich signifikant positive Effekte in der Mitgliederzahl über alle jugendlichen Altersklassen, wenn ein Angebot von Fußball und Kampfsport im Verein vorhanden ist, mit Einschränkung bei den 15- bis 18-Jährigen gilt dies auch für Judo und Schwimmen, gefolgt von Handball, Leichtathletik und Badminton, während es sich z.B. beim Turnen ambivalent verhält: Bei den jüngeren Jahrgängen wird ein positiver Effekt erzielt, der danach negativ fällt. Ein Fazit zum Schluss: Kinder- und jugendorientierte Sportvereine verfügen nach den Befunden des Sportentwicklungsberichtes offenbar über eine erhöhtes Bindungspotenzial als andere: Sie gewinnen viel leichter eigenen Nachwuchs und weitere Mitglieder, aber auch Trainer, wenn erstmal ein Anfang gemacht ist!

Weitere Informationen zum Thema Sportentwicklungsbericht mit Downloadmöglichkeiten sind auf der Homepage des DOSB unter www.dosb.de/seb abrufbar.

Für weitere Auskünfte steht Christian Siegel (siegel@dosb.de) im DOSB zur Verfügung.

Prof. Detlef Kuhlmann

 

 

author: GRR

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