Mo Farah gewann bei der WM im vergangenen Jahr über 10.000 m ganz knapp vor Geoffrey Kamworor. Am Sonnabend treffen die beiden erneut aufeinander. ©Victah Sailer
Neues Duell zwischen Mo Farah und Geoffrey Kamworor bei der Halbmarathon-WM in Cardiff
Ein spannender Kampf zwischen Großbritanniens Superstar Mo Farah und Kenias Weltklasseläufern kündigt sich bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften im walisischen Cardiff am Sonnabend an.
Der 33-jährige Londoner Farah, der im Sommer bei den Olympischen Spielen in Rio seine beiden Goldmedaillen über 5.000 und 10.000 m verteidigen möchte, wird erstmals in seiner Karriere bei einer Halbmarathon-WM starten. Dabei trifft er unter anderen auf den amtierenden Weltmeister Geoffrey Kamworor (Kenia).
Obwohl Titelverteidigerin Gladys Cherono (Kenia) im Rennen der Frauen fehlen wird, stellt Kenia mit Mary Wacera und Cynthia Limo die Favoritinnen. Deutsche Athleten sind bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften nicht am Start.
Der 23-jährige Geoffrey Kamworor hatte nach seinem Halbmarathon-WM-Triumph vor zwei Jahren 2015 auch die Goldmedaille bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften gewonnen. Bei den globalen Titelkämpfen im vergangenen Sommer musste er sich jedoch im 10.000-m-Finale knapp Mo Farah geschlagen geben.
Am Sonnabend gibt es nun in der walisischen Hauptstadt eine neue Auflage dieses Duells. Vergleicht man die Bestzeiten ist Kamworor mit 58:54 Minuten etwas schneller als Farah (59:22).
Doch auch die weiteren kenianischen Starter – Bedan Karoki, Simon Cheprot, Edwin Kipyego und Edwin Kiptoo – weisen absolute Weltklassezeiten von deutlich unter einer Stunde auf und können ganz vorne mitlaufen. Gleiches gilt für den Äthiopier Guye Adola, der eine Bestzeit von 59:06 Minuten aufweist.
Die Kenianer werden wohl versuchen, ein langsames, taktisches Rennen zu vermeiden. Denn in einem Endspurt dürften sie gegen Mo Farah, der auch den 1.500-m-Europarekord hält, kaum eine Chance haben. Bessere Karten haben sie wohl mit sehr hohem Tempo. Entsprechend soll Geoffrey Kamworor sogar schon von avisierten Zeiten im Bereich des Weltrekordes (58:23) gesprochen haben.
Vielleicht aber kommt Mo Farah das walisische Wetter zu Hilfe: Es könnte am Sonnabend stürmischen Wind und starken Regen geben – keine Bedingungen für eine Weltrekordjagd.
Kenias Frauen schafften vor zwei Jahren bei der WM in China ein Novum, als sie die ersten fünf Plätze belegten. Einige ihrer stärksten Halbmarathonläuferinnen – Weltrekordlerin Florence Kiplagat, Ex-Weltmeisterin Mary Keitany und Titelverteidigerin Gladys Cherono – sind jedoch am Sonnabend nicht am Start. Sie bereiten sich auf ihren Frühjahrsmarathon in London vor.
Mary Wacera ist die einzige kenianische Läuferin, die bereits vor zwei Jahren bei der WM am Start war. Sie wurde damals Zweite. In diesem Jahr steigerte sie sich als Siegerin des Houston-Halbmarathons auf 66:29 Minuten. Dabei ließ sie unter anderen auch ihre Landsfrau Cynthia Limo hinter sich. Limo gewann dann einen Monat später im Februar den hochklassigen Ras Al Khaimah-Halbmarathon in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit einer absoluten Weltklassezeit von 66:04.
Auch die anderen drei Kenianerinnen im Rennen – Peres Jepchirchir, Gladys Chesire und Paskalia Kipkoech – haben in Cardiff Medaillenchancen. Die Bronzemedaillengewinnerin der Cross-WM 2015, Netsanet Gudeta, und Genet Yalew (beide Äthiopien) könnten die schärfsten Konkurrentinnen für die Kenianerinnen sein.
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