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2022

Letesenbet Gidey lief einen Fabel-Weltrekord in Valencia. - Foto: Global Sports Communication

Neue Dimensionen im Halbmarathon – Die Jahresbilanz 2021 der Frauen: Letesenbet Gidey läuft Fabel-Weltrekord, mehrere Bestzeiten bei deutschen Topläuferinnen

By GRR 0

Die sprunghaft voranschreitende Leistungsentwicklung im Halbmarathonlauf der Frauen setzte sich auch 2021 fort. Dabei wurden im Vergleich einmal mehr auch die Männer in den Schatten gestellt.

Bei den Frauen fiel 2021 gleich zweimal der Weltrekord und Letesenbet Gidey trieb die Bestzeit dabei in ganz neue Dimensionen: Die Äthiopierin steigerte in Valencia die Marke um über eine Minute auf 62:52. Die drei schnellsten Zeiten aus dem Jahr 2021 sind zugleich auch die schnellsten aller Zeiten. Eine Reihe von deutschen Halbmarathonläuferinnen erreichten im vergangenen Jahr persönliche Bestzeiten, obwohl es auf höchster Ebene keine sensationellen Erfolge wie noch 2020 gab.

Der Lauf der Letesenbet Gidey in Valencia am 24. Oktober gehört sicherlich zu den besten Debüts, die es in der Geschichte des Straßenlaufsports gegeben hat. Weit zurückgeblickt, waren Grete Waitz und Emil Zatopek ähnliche, herausragende und einzigartige Debütrennen gelaufen. Die Norwegerin gewann 1978 ihren ersten Marathon in New York mit einer Weltbestzeit von 2:32:30 Stunden und der legendäre Tscheche siegte bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki bei seinem Marathon-Debüt, nachdem er wenige Tage zuvor auch schon die Goldmedaillen über 10.000 und 5.000 m gewonnen hatte – eine Leistung, die wohl nicht mehr zu wiederholen ist.

Die schnellsten drei Zeiten des Jahres 2020 waren damals zugleich die drei schnellsten je gelaufenen Ergebnisse. Genau das wiederholte sich 2021: Dabei war es zunächst die Kenianerin Ruth Chepngetich, die im April in Istanbul den Weltrekord auf 64:02 Minuten steigerte. Damit rutschte sie jedoch im Herbst noch auf Rang drei in der ewigen Bestenliste ab, denn in Valencia lief neben Letesenbet Gidey auch deren äthiopische Landsfrau Yalemzerf Yehualaw schneller (63:51). Sechs Zeiten unter 65:00 Minuten sind ebenfalls ein Jahresrekord – bisher waren es maximal drei (2020). Auch in der breiteren Spitze war 2021 wieder ein außergewöhnlich starkes Jahr. 15 Ergebnisse unter 66:00 wurden gestoppt (nur 2020 war es noch eine Zeit mehr).

Wird sich diese enorme Leistungsentwicklung in der Spitze 2022 wieder beruhigen?

Und sieht man in der Folge diese Leistungssprünge, die natürlich auch mit der revolutionären Entwicklung bei den Laufschuh-Modellen zusammenhängen, bald in gehäufter Form im Marathon? Dafür spricht einiges, wenn man sich ausrechnet, was für Letesenbet Gidey über 42,195 km möglich sein könnte.

Im Halbmarathon dominierten die Äthiopierinnen und Kenianerinnen die Jahresweltbestenliste so stark wie in keiner anderen Straßenlauf-Disziplin. Unter den schnellsten 50 Zeiten des Jahres 2021 finden sich lediglich fünf, die nicht von einer Kenianerin oder Äthiopierin gelaufen wurden. Bei diesen fünf wiederum handelt es sich aber viermal um Athletinnen, die ursprünglich aus Äthiopien oder Kenia stammen – darunter ist auch Melat Kejeta (Laufteam Kassel). Die einzige Ausnahme bildet die Britin Eilish McColgan, die mit 67:48 Minuten Rang 44 in der Jahresweltbestenliste belegt.

Ähnlich wie bei den Männern nimmt der Valencia-Halbmarathon bei den Top-Ergebnissen der Frauen eine führende Stellung ein. Drei der zehn schnellsten Zeiten des Jahres stammen aus der spanischen Stadt. Sogar vier dieser Top 10 wurden 2021 in Istanbul gelaufen. Das hochklassigste deutsche Rennen über die 21,0975 km findet in Berlin statt. Die Siegerin Joyciline Jepkosgei und ihre zweitplatzierte kenianische Landsfrau Nancy Jelagat belegen mit 65:16 beziehungsweise 65:21 Minuten in der Jahresbestenliste immerhin die Plätze neun und zehn.

Die schnellsten Europäerinnen lagen 2021 ein großes Stück hinter der Weltspitze. Lonah Salpeter (Israel) führt die kontinentale Bestenliste mit 67:09 Minuten vor Melat Kejeta (67:33) an. Mit vier weiteren Läuferinnen unter den Top 20 ist Deutschland in der europäischen Rangliste sehr gut vertreten.

Melat Kejeta war natürlich auch 2021 die deutsche Nummer eins. Zwar kam sie nicht an ihre sensationelle Leistung bei der Halbmarathon-WM 2020 heran, als sie Silber gewann und den deutschen Rekord auf 65:18 Minuten verbesserte. Doch ihre Zeit von 67:33 aus Istanbul ist die zweitschnellste je gelaufene einer deutschen Athletin. Wie schon 2020 blieben zwei nationale Läuferinnen unter 70:00 Minuten. Neben Melat Kejeta gelang dies

Neue Dimensionen im Halbmarathon – Die Jahresbilanz 2021 der Frauen: Letesenbet Gidey läuft Fabel-Weltrekord, Melat Kejeta und mehrere Bestzeiten bei deutschen Topläuferinnen

Die sprunghaft voranschreitende Leistungsentwicklung im Halbmarathonlauf der Frauen setzte sich auch 2021 fort. Dabei wurden im Vergleich einmal mehr auch die Männer in den Schatten gestellt.

Bei den Frauen fiel 2021 gleich zweimal der Weltrekord und Letesenbet Gidey trieb die Bestzeit dabei in ganz neue Dimensionen: Die Äthiopierin steigerte in Valencia die Marke um über eine Minute auf 62:52. Die drei schnellsten Zeiten aus dem Jahr 2021 sind zugleich auch die schnellsten aller Zeiten. Eine Reihe von deutschen Halbmarathonläuferinnen erreichten im vergangenen Jahr persönliche Bestzeiten, obwohl es auf höchster Ebene keine sensationellen Erfolge wie noch 2020 gab.

Der Lauf der Letesenbet Gidey in Valencia am 24. Oktober gehört sicherlich zu den besten Debüts, die es in der Geschichte des Straßenlaufsports gegeben hat. Weit zurückgeblickt, waren Grete Waitz und Emil Zatopek ähnliche, herausragende und einzigartige Debütrennen gelaufen.

Melat Kejeta war natürlich auch 2021 die deutsche Nummer eins. Zwar kam sie nicht an ihre sensationelle Leistung bei der Halbmarathon-WM 2020 heran, als sie Silber gewann und den deutschen Rekord auf 65:18 Minuten verbesserte. Doch ihre Zeit von 67:33 aus Istanbul ist die zweitschnellste je gelaufene einer deutschen Athletin. Wie schon 2020 blieben zwei nationale Läuferinnen unter 70:00 Minuten. Neben Melat Kejeta gelang dies Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg), die sich in Dresden auf 69:52 steigerte.

Domenika Mayer – Foto: Norbert Wilhelmi

Die sprunghaft voranschreitende Leistungsentwicklung im Halbmarathonlauf der Frauen setzte sich auch 2021 fort. Dabei wurden im Vergleich einmal mehr auch die Männer in den Schatten gestellt.

Bei den Frauen fiel 2021 gleich zweimal der Weltrekord und Letesenbet Gidey trieb die Bestzeit dabei in ganz neue Dimensionen: Die Äthiopierin steigerte in Valencia die Marke um über eine Minute auf 62:52. Die drei schnellsten Zeiten aus dem Jahr 2021 sind zugleich auch die schnellsten aller Zeiten. Eine Reihe von deutschen Halbmarathonläuferinnen erreichten im vergangenen Jahr persönliche Bestzeiten, obwohl es auf höchster Ebene keine sensationellen Erfolge wie noch 2020 gab.

Der Lauf der Letesenbet Gidey in Valencia am 24. Oktober gehört sicherlich zu den besten Debüts, die es in der Geschichte des Straßenlaufsports gegeben hat. Weit zurückgeblickt, waren Grete Waitz und Emil Zatopek ähnliche, herausragende und einzigartige Debütrennen gelaufen.

Melat Kejeta war natürlich auch 2021 die deutsche Nummer eins. Zwar kam sie nicht an ihre sensationelle Leistung bei der Halbmarathon-WM 2020 heran, als sie Silber gewann und den deutschen Rekord auf 65:18 Minuten verbesserte. Doch ihre Zeit von 67:33 aus Istanbul ist die zweitschnellste je gelaufene einer deutschen Athletin. Wie schon 2020 blieben zwei nationale Läuferinnen unter 70:00 Minuten. Neben Melat Kejeta gelang dies Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg), die sich in Dresden auf 69:52 steigerte.

Von den sieben Athletinnen mit Zeiten unter 72:00 erzielten fünf eine persönliche Bestleistung. Hinter Deborah Schöneborn (LG Nord Berlin), die mit 72:53 Rang acht belegt, klafft dann allerdings eine etwas größere Lücke zu Hanna Gröber (LAV Stadtwerke Tübingen/74:32).

Während Alina Reh (SCC Berlin) im vergangenen Jahr keinen Halbmarathon lief, sorgte ein Youngster für Furore: Blanka Dörfel steigerte sich zunächst in Dresden auf 72:32 und unterbot diese Zeit dann in Hamburg mit 71:54. Beide Male stellte die 19-Jährige deutsche Rekorde in der Altersklasse der unter 20-Jährigen auf. Und Blanka Dörfel war 2021 sogar die zweitschnellste Juniorin weltweit.

Von den sieben Athletinnen mit Zeiten unter 72:00 erzielten fünf eine persönliche Bestleistung. Hinter Deborah Schöneborn (LG Nord Berlin), die mit 72:53 Rang acht belegt, klafft dann allerdings eine etwas größere Lücke zu Hanna Gröber (LAV Stadtwerke Tübingen/74:32).

Während Alina Reh (SCC Berlin) im vergangenen Jahr keinen Halbmarathon lief, sorgte ein Youngster für Furore: Blanka Dörfel steigerte sich zunächst in Dresden auf 72:32 und unterbot diese Zeit dann in Hamburg mit 71:54. Beide Male stellte die 19-Jährige deutsche Rekorde in der Altersklasse der unter 20-Jährigen auf. Und Blanka Dörfel war 2021 sogar die zweitschnellste Juniorin weltweit.

Melat Kejeta war auch 2021 die mit Abstand schnellste deutsche Halbmarathon-Läuferin. – Foto:Victah Sailer@PhotoRun – www.photorun.net

Mit fünf Läuferinnen die Zeiten von unter 71:00 Minuten erreichten sowie zwei weiteren mit Ergebnissen von unter 72:00 war die deutsche Frauen-Spitze 2021 so stark wie noch nie (vier bzw. sechs waren es 2020). Von den sieben Athletinnen mit Zeiten unter 72:00 erzielten fünf eine persönliche Bestleistung. Hinter Deborah Schöneborn (LG Nord Berlin), die mit 72:53 Rang acht belegt, klafft dann allerdings eine etwas größere Lücke zu Hanna Gröber (LAV Stadtwerke Tübingen/74:32).

 

  Deborah Schöneborn (LG Nord Berlin) – Foto: Horst Milde

Während Alina Reh (SCC Berlin) im vergangenen Jahr keinen Halbmarathon lief, sorgte ein Youngster für Furore: Blanka Dörfel steigerte sich zunächst in Dresden auf 72:32 und unterbot diese Zeit dann in Hamburg mit 71:54. Beide Male stellte die 19-Jährige deutsche Rekorde in der Altersklasse der unter 20-Jährigen auf. Und Blanka Dörfel war 2021 sogar die zweitschnellste Juniorin weltweit.

 

Blanka Dörfel (SCC Berlin) – Foto: Norbert Wilhelmi 

Die Jahres-Bestenlisten 2021

International:

62:52  Letesenbet Gidey                  ETH            Valencia     24.10.

63:51  Yalemzerf Yehualaw                     ETH             Valencia       24.10.

64:02  Ruth Chepngetich                        KEN             Istanbul       4.4.

64:40  Yalemzerf Yehualaw                   ETH             Istanbul        4.4.

64:51  Hellen Obiri                                  KEN             Istanbul          4.4.

64:54  Sheila Kiprotich                           KEN             Valencia         24.10.

65:08  Tsehay Gemechu                        ETH             Kopenhagen 19.9.

65:09  Joan Chelimo Melly                   KEN             Istanbul          4.4.

65:16  Joyciline Jepkosgei                     KEN             Berlin            22.8.

65:21  Nancy Jelagat                              KEN             Berlin            22.8.

65:36  Gotytom Gebreslase                  ETH             Manama/BRN  12.12.

65:41  Hawi Feysa                                  ETH             Kopenhagen 19.9.

65:44  Brenda Jepleting                       KEN             Valencia          24.10.

65:46  Betty Lempus                             KEN             Paris            5.9.

65:47  Kalkidan Gezahegne                  BRN             Manama/BRN  12.12.

Deutschland:

67:33           Melat Kejeta (Laufteam Kassel)     Istanbul        4.4.

69:52*           Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regens)  Dresden  21.3.

70:02            Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regens) Hamburg      17.10.

70:35*           Rabea Schöneborn (LG Nord Berlin)        Berlin            22.8.

70:43*           Katharina Steinruck (Eintracht Frankf) Sapporo/JPN 5.5.

71:34*           Kristina Hendel (LG Braunschweig)         Berlin            22.8.

71:54*           Blanka Dörfel (SCC Berlin)                          Hamburg      17.10.

72:53            Deborah Schöneborn (LG Nord Berlin)     Lugano         29.8.

74:26*           Hanna Gröber (LAV Stadtwerke Tübing) Hamburg      17.10.

74:49*           Melina Wolf (LG Region Karlsruhe)          Hamburg      17.10.

  • = persönliche Bestzeit

Die schnellsten je gelaufenen Zeiten

62:52  Letesenbet Gidey        ETH       Valencia          2021

63:51  Yalemzerf Yehualaw          ETH         Valencia          2021

64:02  Ruth Chepngetich             KEN         Istanbul          2021

64:31  Ababel Yeshaneh              ETH    Ras Al Khaimah/UAE  2020

64:40  Yalemzerf Yehualaw        ETH          Istanbul          2021

64:46  Yalemzerf Yehualew         ETH         Neu-Delhi      2020

64:49  Brigid Kosgei                     KEN     Ras Al Khaimah/UAE  2020

64:51  Joyciline Jepkosgei           KEN       Valencia          2017

64:51  Hellen Obiri                       KEN       Istanbul          2021

64:52  Joyciline Jepkosgei          KEN        Prag             2017

64:52  Fancy Chemutai                KEN   Ras Al Khaimah/UAE 2018

64:54  Sheila Kiprotich                KEN      Valencia          2021

Die schnellsten Deutschen aller Zeiten

65:18  Melat Kejeta (Laufteam Kassel)  Gdynia/POL      2020

67:58  Uta Pippig (SCC Berlin)                           Kyoto/JPN            1995

68:45  Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein) Berlin                   2009

68:51  Irina Mikitenko (TV Wattenscheid)       Paderborn               2008

69:15  Katrin Dörre-Heinig (SC DHfK Leipzig)Grevenmacher/LUX  1998

69:31  Alina Reh (SSV Ulm)                                 Köln                       2018

69:35  Luminita Zaituc (LG Braunschweig) Grevenmacher/LUX 2004

69:36  Melanie Kraus (Bayer Leverkusen)   Grevenmacher/LUX  1999

69:43  Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg)   Dresden    2020

69:52  Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) Dresden  2021

Text und Statistik: race-news-service.c

 

author: GRR