„Nations Cup 2021“ – eine magere Resonanz zum Saisonausklang der Berglaufszene – Wilfried Raatz berichtet

14 Nationen beim WM-Ersatz im Val Bregaglia in Promontogno – Deutsche Starter mit schwerem Stand auf vielen Downhillpassagen – Erstmals Filimon Abraham im deutschen Nationaltrikot

Der vom Berglauf-Weltverband WMRA als Ersatz für die aufgrund der Corona-Pandemie in Thailand abgesagten Weltmeisterschaften neu geschaffene Nations Cup könnte seine erste und zugleich letzte Austragung erfahren. Lediglich 14 Nationen werden auf einem extra angelegten Parcours im Val Bregaglia mit Start in Promontogno und Ziel in Chiavenna über 19 km und einer Höhendifferenz von 660 m im Aufstieg und 1000 m im Abstieg starten.

Ein Blick in die Startlisten zeigt jedoch, dass das Interesse von Weltklasseathleten für diesen Parcours mit steilen Anstiegen und langen Gefällpassagen spärlich ist. Das Männerfeld umfasst 55 Läufer, das der Frauen 45.

Beim Gastgeber Italien setzt man vor allem auf das Debüt von Valeria Straneo, der Marathonrekordhalterin mit 2:23:44 Stunden sowie auf die World-Cup-Dritte Alice Gaggi und der zweifachen Landesmeisterin Francesca Ghelfi. Zu den bekannteren Starterinnen gehören zudem Adela Stranska (Cze), die Jungfrau-Marathon-Siegerin von 2019 Simone Troxler (Sui), Lucjia Krkoc (Slo) und Sara Alonso (Esp).

Für Deutschland gehen die Dritt- bis Fünftplatzierten der Titelkämpfe in Bad Kohlgrub mit Hanna Gröber (LAV Stadtwerke Tübingen), Regina Högl (LG Region Landshut) und Annika Vössing (Ayyo Team Essen) sowie die Sechstplatzierte vom 42 km-Swissalpine Monika Pletzer (TV Nellingen) an den Start.

Bei den Männern ist der einzige kenianische Starter Lengen Lolkurraru, der unter anderem in diesem Sommer den Großglockner-Berglauf gewinnen konnte, in der Favoritenrolle. Der WM-Dritte 2019 Marek Chrascina (Cze), Sandro Szabo (Hun), Zak Hanna (Irl) sowie der U20-Welt- und Europameister Joe Dugdale (Gbr) sind allerdings ebenso Medaillenanwärter wie auch der Großglockner-Zweite Filimon Abraham, der seit wenigen Wochen im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft ist. Der Eritreer läuft für die LG Festina Rupertiwinkel.

Mit Maximilian Zeus (LG Telis Finanz Regensburg) ist auch der deutsche Berglaufmeister nominiert, der zuletzt als Neunter der deutschen Halbmarathonmeisterschaften mit starken 1:05:15 Stunden zu überzeugen wußte. Weiterhin sind Florian Reichert (ASTM Göttingen) und Johannes Hinterseer (LC Mittenwald) nominiert.

Wilfried Raatz