Erstmals seit 1990 wird bei einem Frauen-EM-Marathon keine deutsche Läuferin am Start sein, da keine die Qualifikationszeit erreichte.
Mockenhaupt läuft bei EM, Mikitenko ausgebremst
Der DLV stellt die Ampel für Irina Mikitenko auf Rot: Die Läuferin erhielt keine zweite Qualifikationschance für die EM.
Die Funktionäre des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) haben für die 10.000-m-Strecke die Nominierung jener Athleten bekannt gegeben, die Ende Juli bei den Europameisterschaften in Barcelona an den Start gehen sollen. Dabei fehlt der Name der zweifachen London-Marathon-Siegerin Irina Mikitenko.
Als einzige deutsche Frau wird über die 25-Runden-Distanz im spanischen Hochsommer Sabrina Mockenhaupt laufen. Sie war als Deutsche Meisterin und nach der zeitgleichen Erfüllung der EM-Norm frühzeitig gesetzt und bestätigte ihre gute Form nochmals beim 10.000-m-Europacup.
Anfang Juni wurde Sabrina Mockenhaupt bei diesem Wettbewerb in Marseille Zweite. Ebenfalls in Süd-Frankreich am Start war Irina Mikitenko. Die international seit Jahren erfolgreichste deutsche Langstrecklerin, die zweimal in Folge die World Marathon Majors (WMM)-Serie gewonnen hatte, wollte bei der EM über 10.000 m antreten. Sie verpasste jedoch in Marseille die Qualifikation, da sie nach einer beim London-Marathon erlittenen Verletzung noch nicht wieder in entsprechender Form war. Eine zweite Chance über 10.000 m wollte ihr der DLV trotz ihrer enormen Erfolge für den deutschen Laufsport jedoch nicht geben.
Als Titelverteidiger wird in Barcelona über 10.000 m Jan Fitschen an den Start gehen. Nach einer Kette von Verletzungen meldete sich der EM-Sensationssieger von 2006 gerade noch rechtzeitig wieder zurück. Neben ihm wurde auch der Deutsche Meister Christian Glatting nominiert.
Im Kampf um das dritte Ticket hat der DLV ein Ausscheidungsrennen über 5.000 m zwischen Filmon Ghirmai und Musa Roba-Kinkal angeordnet, das im Rahmen der Deutschen Meisterschaften stattfinden soll. Das Problem hier ist allerdings, dass diese Titelkämpfe erst eine Woche vor EM-Beginn stattfinden. Zu diesem Zeitpunkt ist ein Langstrecken-Ausscheidungsrennen schlecht terminiert.
Die Läufer werden sich nun voraussichtlich mehr auf die 5.000 m konzentrieren und das eigentlich viel wichtigere 10.000-m-Ziel, für das deutlich mehr Umfang und weniger Schnelligkeit trainiert werden muss, droht zweitrangig zu werden.
Im Marathon stand die Nominierung schon vorher fest: Neben Falk Cierpinski werden Martin Beckmann und Tobias Sauter in Barcelona starten.
Erstmals seit 1990 wird bei einem Frauen-EM-Marathon keine deutsche Läuferin am Start sein, da keine die Qualifikationszeit erreichte.