Auch im 1.500-m-Finale der Männer steht am Sonntag ein deutscher Läufer: Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) qualifizierte sich souverän für den Endlauf.
Mo Farah verteidigt EM-Titel in Paris – Schembera und Schlangen im Finale
Mo Farah wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Im 3.000-m-Finale der Hallen-Europameisterschaften von Paris gewann der 27-jährige Brite am Sonnabend die Goldmedaille in 7:53,00 Minuten vor Hayle Ibrahimov (Aserbaidschan), der nach 7:53,32 im Ziel war.
Bronze sicherte sich Halil Akkas (Türkei) in 7:54,19. Rang vier belegte der Brite Andy Baddeley (7:54,49), Fünfter wurde der Spanier Jesus Espana mit 7:54,66.
Nach einem lockeren Vorlauf-Sieg am Freitag plante Mo Farah eigentlich mit einem schnellen Finale. Doch der 5.000-m-Hallen-Europarekordler kam letztlich in einem taktischen Rennen mit einem starken Schlussspurt zur erfolgreichen Titelverteidigung. Erst nach sehr verhaltenen 2:52,25 Minuten hatte das Feld die 1.000-m-Marke erreicht. Zu dieser Zeit führte der aus Äthiopien stammende Hayle Ibrahimov. Mo Farah war dann nach 2.000 m vorne (5:26,58), doch Entscheidendes tat sich erst auf den letzten 200 Metern.
In der letzten Runde griff Ibrahimov an, doch gegen Farahs Spurtstärke hatte er keine Chance. Der Brite stürmte eindrucksvoll zum Titel. „Es war ein hartes Rennen und ich musste auf der letzten Runde alles geben. Aber ich war bereit dafür“, sagte Mo Farah, der sich nun auf sein Halbmarathondebüt Ende März in New York vorbereiten will.
Über die Mittelstrecken stand am Sonnabend ein Finale auf dem Programm. Dabei gewann die Russin Yelena Arzhakova bei ihren ersten großen Meisterschaften auf Anhieb den Titel. Die 21-Jährige siegte über 1.500 m mit 4:13,78 Minuten vor Nuria Fernandez (4:14,04), die im vergangenen Sommer in Barcelona den EM-Titel über diese Distanz gewonnen hatte. Dritte wurde die Russin Yekaterina Martynova in 4:14,16 vor der Polin Renata Plis (4:15,16).
Die einzige deutsche Läuferin, die in Paris über die Mittel- beziehungsweise Langstrecken an den Start ging, blieb am Sonnabend im Halbfinale über 800 m hängen: Jana Hartmann (Olympia Dortmund) wurde Fünfte in 2:02,65 Minuten. Sie blieb damit aber im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
Besser sieht es für die deutschen Männer über die Mittelstrecken aus. Noch am vergangenen Wochenende hatte Robin Schembera (Bayer Leverkusen) aufgrund eines Infektes bei den Deutschen Hallenmeisterschaften auf das Finalrennen über 800 m verzichten müssen. Glücklicherweise rechtzeitig hat er die Erkältung überstanden und zeigt nun in Paris eine starke Vorstellung. Am Freitag qualifizierte er sich zunächst für das Halbfinale und einen Tag später erreichte er sogar den Endlauf dieser Hallen-EM.
Am Sonntag steht Robin Schembera nun zum ersten Mal in seiner Karriere in einem Finale einer großen internationalen Meisterschaft bei den Männern. Der 800-m-Junioren-Europameister von 2007 wurde in seinem Halbfinale Dritter in 1:50,78 Minuten. Damit schaffte er knapp vor dem viertplatzierten Franzosen Hamid Oualich (1:50,86) den Sprung in den Endlauf. Zwei Polen, zwei Spanier, ein Brite und Schembera kämpfen nun am Sonntag um die Medaillen. Im Vorlauf ausgeschieden war am Freitag Sebastian Keiner (Erfurter LAC).
Er stellte einmal mehr seine Spurtstärke unter Beweis und gewann damit seinen Vorlauf in 3:47,06 Minuten vor dem Spanier Juan Carlos Higuero (3:47,50). Vielleicht gelingt es dem Berliner am Sonntag nach seiner Silbermedaille von Barcelona 2010 ein zweites Mal bei kontinentalen Titelkämpfen einen Podestplatz zu belegen.
Florian Orth (LG Regensburg), der eine Woche zuvor überraschend den deutschen Meistertitel gewonnen hatte, wurde in seinem Vorlauf in Paris Siebenter in 3:47,47 Minuten. Damit hatte er wie erwartet bei seiner ersten großen Meisterschaft keine Chance auf das Erreichen des Finales. Auch der dritte deutsche 1.500-m-Läufer kam nicht über den Vorlauf hinaus: Christoph Lose (TV Wattenscheid) wurde in seinem Rennen Vierter in 3:48,52. Damit fehlte ihm eine gute Sekunde zum Endlauf.
race-news-service.com