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23
05
2011

1500 Mini-Marathonläufer starteten zum Auftakt einer stimmungsvollen Veranstaltung

MLP Marathon Mannheim Rhein-Neckar – Hattrick für Isaak Cheruiyot – Tolle Stimmung beim beim Dämmermarathon in Mannheim und Ludwigshafen – Veranstalter registrieren über 10.500 Meldungen – 100.000 Zuschauer sorgten für einen unvergesslichen Abend – Ludwig Reiser berichtet

By GRR 0

Der „Mannheimer Morgen" lobte in seiner Ausgabe „Sonntag Aktuell" die achte Auflage des MLP Marathon Mannheim Rhein-Neckar in hohem Maße. So heißt es, „… Der Dämmermarathon ist nicht nur aus dem Kinderschuhen entwachsen, sondern hat auch das Teenageralter hinter sich. Allein schon, was die Organisation betrifft….".

Und traf damit den Nagel auf den Kopf, denn wie am Schnürchen wurden die zahlreichen Wettbewerbe gestartet, selbst der Besenwagen kehrte nach exakt sechs Stunden Laufzeit zurück an den Friedrichsplatz, an dem der Rosengarten und der Wasserturm in eindrucksvollem Lichtspiel besonders strahlte. Während viele Läufer noch unterwegs durch Mannheim und Ludwigshafen waren, zog Dr. Christian Herbert, Geschäftsführer der veranstaltenden m3 Marathon Mannheim Marketing GmbH ein erstes positives Fazit des MLP Marathon Mannheim Rhein-Neckar: „Wir freuen uns, dass der Dämmermarathon auch in diesem Jahr ein echtes Highlight für Sportler und Zuschauer war. Die tollen Leistungen der Teilnehmer und die Begeisterung an der Strecke sind immer wieder überwältigend und eine schöne Bestätigung unserer Arbeit".

Unter keineswegs „läuferfreundlichen" Bedingungen wurde um 18.30 Uhr der Marathon, Halbmarathon und der Team-Wettbewerbe der Zweier- und Vierer-Staffeln gestartet, denn das Thermometer zeigte stolze 26°C. Entsprechend wurden viele zu forsch anlaufende Läufer für ihren Mut zum Risiko „bestraft", die Spitzengruppe nahm praktisch nach dem Abzweig der Halbmarathonläufer nach 20 km das Tempo heraus, sodass bis Kilometer 35 sogar noch eine fünfköpfige Kopfgruppe die Spitze bildete. Und als Sieger kehrte mit Isaak Cheruiyot der „Wunschsieger" von Sportchef Wilfried Raatz zurück zum Friedrichsplatz, der mit seinem dritten Sieg in Folge beim MLP Marathon Geschichte schreiben durfte.

Der 28jährige Kenianer löste zwar mit dem Sieg nur einen Teil seiner Voraussage anlässlich der Pressekonferenz vier Tage vor dem Rennen ein, denn den angekündigten Streckenrekord musste er angesichts der hohen Temperaturen auf eine Rückkehr im Jahr 2012 verschieben. Die Endzeit von 2:24:01 spiegelt keineswegs das wahre Leistungsvermögen des überaus sympathischen Kenianers wider, denn sein Hausrekord steht immerhin bei 2:12:36 Stunden. „Ja, wir sind auf der zweiten Hälfte im Prinzip nur noch taktisch gelaufen. Dann muss ich den Rekord im nächsten Jahr laufen…" kommentierte ein mit dem Hattrick sichtlich erleichterter Isaak Cheruiyot.

Knapp eine Minute dahinter folgte mit Gideon Kipsang der nächste Läufer auf der stimmungsvollen Zielgeraden am Friedrichsplatz vor dessen Landsmann Talam Bernard Kipkorir (2:31:29). Als Vierter konnte der neun Stunden lang in der Dauermoderation überaus kompetent agierende Darmstädter Markus Philipp, übrigens Sohn des in den siebziger Jahren besten deutschen Langstrecklers Lutz Philipp, den Gailinger Gerhard Schneble begrüßen.

Allerdings war der frühere Freiburg-Marathon-Sieger mit seiner Endzeit von 2:38:23 keineswegs zufrieden. „Ich habe schon nach 500 m schwere Beine gehabt und mir gesagt, das kann ja lustig werden. Zum Glück fühlte ich mich im zweiten Abschnitt doch etwas besser. Positiv überrascht hat mich vor allem der vierte Platz!"  

Auch die Frauensiegerin Salome Biwott kommt aus dem Rennstall des Frankfurter Managers Alexander Hempel. Die 28jährige tat sich allerdings sehr schwer nach einer flotten Durchgangszeit von 1:21:55 Stunden für die Halbmarathondistanz, denn für die zweite Streckenhälfte benötigte die Deutsche Weinstraßen-Siegerin zwölf (!) Minuten mehr zur Siegerzeit von 2:55:49 Stunden.

Nach Rang drei des Vorjahres rückt die in der Schweiz lebende gebürtige Heppenheimerin Susanne Gries mit neuer Bestzeit von 3:01:37 Stunden auf Rang zwei vor, dicht gefolgt von Josefa Matheis von der TSG Eisenberg (3:03:29). Für die eigentliche Triathletin Susanne Gries steht im Sommer der Gigathlon, der überaus populäre polysportive Event quer durch die Alpen an. „Ich komme gerne 2012 wieder zurück nach Mannheim, dann möchte ich aber besser laufvorbereitet sein, um die Drei-Stunden-Marke in Angriff nehmen zu können!"

Der mit einem furiosen Tempo gestartete Philipp Kiptoo Rutto (Kenia) musste für sein Engagement im Schlussteil doch kräftig büßen, sodass seine Landsleute Collins Kibet (1:06:11) und Richard Chepkwony (1:06:39) scheinbar mühelos an ihm vorbei ziehen konnten. Rutto verlor auf den verbleibenden fünf Kilometern satte zwei Minuten auf die beiden Athleten von Manager Hempel.

Auch der frühere GRR-Nachwuchs-Preisträger und mehrfache deutsche Juniorenmeister Zelalem Martel (LG Neckar Enz) musste der Hitze Tribut zollen und blieb als Vierter in 1:08:42 doch hinter seinen eigenen Erwartungen zurück.

Platz fünf sicherte sich der Weinheimer Matthias Müller, der nach einem couragierten Rennen auf 1:11:45 kam. Bei den Frauen wusste sich Simone Maissenbacher (LSG Karlsruhe) gut in Szene zu setzen, auch wenn gesundheitliche Probleme ein noch besseres Resultat verhinderten. Der Schützling von MLP Marathon-Sportchef Wilfried Raatz kam mit 1:20:57 hinter Veronica Cheboi (Kenia/ 1:18:26) als Zweite ins Ziel, deutlich vor der Heidelberg-Halbmarathonersten Almuth Gruber und Eve Rauschenberg (LC Hassloch).

Während die schwülheißen Temperaturen viele Hoffnungen auf schnelle Endzeiten zerstörten, freuten sich die „rollenden Wettbewerbe" über nahezu ideale Bedingungen. Dies nutzten vor allen die Inliner des Swiss-Skate-Team, die mit einer eindrucksvollen Teamleistung die Plätze eins bis vier belegen konnten und dabei die Streckenbestmarke um fünf (!) Minuten zu steigern wussten.

Dabei kam im Fotofinish Roger Schneider in 1:05:04 Stunden zum knappen Sieg über den letztjährigen Berlin-Marathon-Sieger Severin Widmer.

Einmal mehr Topbesetzung gab es bei den Handbikern. Vico Merklein gelang dabei nach 1:06:05 Stunden ein hauchdünner Sieg gegen seinen Dauerkonkurrenten Bernd Jeffré, der mit der gleichen Endzeit auf Rang zwei gesetzt wurde.

Bei den Frauen gab die Weltmeisterin Ursula Schwaller (Schweiz) in 1:18:02 eine erste Visitenkarte ab und versprach zudem im kommenden Jahr einen Angriff auf die Streckenbestmarke von Andrea Eskau.  

1500 Mini-Marathonläufer starteten zum Auftakt einer stimmungsvollen Veranstaltung, bei der an den Nachmeldeschaltern am Samstagnachmittag sogar einige Spätentschlossene weggeschickt werden mussten, denn Sportchef Wilfried Raatz musste zum Bedauern der Organisation mitteilen: „Sorry, wir sind ausgebucht!"

Die Mannheimer Organisation wurde durch eine Riesennachfrage an Startnummern überrascht, die wegen des integrierten Chronotrack-Transponders nicht mehr nachgeordert werden konnten.

Riesenstimmung von über 100.000 Zuschauern entlang der Strecke pushte die Läufer aller Leistungskategorien über die Kilometerabschnitte und sorgten für ein unvergessliches Erlebnis, das selbst Mannheims Erster Bürgermeister Christian Specht als Halbmarathon-Finisher nicht missen wollte.  

Ludwig Reiser         

 

author: GRR

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