MILLE GRUYÈRE Final: Bestleistungen im Minutentakt |
Der Schweizer Final des MILLE GRUYÈRE war eine zweistündige Laufparade. Was die mehr als 250 Talente im Zürcher Sihlhölzli-Stadion über 1000 m boten, beeindruckte auch den Politiker.
„Hey, die gehen ja ab wie die Feuerwehr“, staunte ein Zuschauer und bezog sich auf die horrende Anfangstempi der jungen Laufcracks. Kein Wunder, schliesslich handelte es sich um die jeweils ausdauerndsten Jahrgänge des Landes, von 1995 bis 2000. Wer in den Spitzenfelder vorne mitmischen wollte, musste schon was auf dem Kasten haben. Und das hatten die 20 bis 25 Starter pro Serie. Vom ersten Meter an wurde auf die Tube gedrückt, gefightet und auf die Zähne gebissen. Kein Schonen. Kein Zaudern.
„Ich liebe den MILLE GRUYÈRE, die Rennen sind schnell, taktisch und voller Action“, sagt M12-Sieger Axel Joye (CARE Vevey). Und Rahel Weinekötter (TV Unterseen) – in den letzten drei Jahren Dritte, Zweite und Erste – schiebt nach: „Der MILLE GRUYÈRE Final ist jedes Jahr ein Highlight, einfach eine coole Sache.“
Gefördert und gefordert
Und eine erfolgreiche noch dazu: Fast alle der zwölf Siegerinnen und Sieger stellten eine persönliche Bestleistung auf. Vier konnten gar ihren Titel vom Vorjahr verteidigen, namentlich Shannon Keller (LAR Bischofszell), Rahel Turtschi (TV Spiez), Jasmin Giger (TV St. Peterzell) und Ryan Wyss (LC Fortuna Oberbaselbiet). Ein Blick in die Schweizer Saisonbestenliste zeigt: Die schnellsten 1000-m-Zeiten werden im Nachwuchs am Final des MILLE GRUYÈRE gestoppt. Hier werden die jungen Läuferinnen und Läufer gefördert, aber auch gefordert.
„Der MILLE GRUYÈRE ist eine tolle Talentschau, die Besten treten gegeneinander an, weichen einander nicht aus“, weiss Sandra Gasser, die frühere Spitzenläuferin und Swiss Athletics Nachwuchs-Disziplincoach. Das spricht sich sogar im nahen Ausland herum. Tobias Abfalter (KTV Oberriet), der österreichische U18-Vizemeister über 1500 m, ist für den MILLE GRUYÈRE extra von Innsbruck/Tirol angereist:
„Ich hab mich in Appenzell für den Final qualifiziert, das Niveau hier ist extrem hoch.“ Und nicht nur das: Nach seinem Triumph in der M15-Kategorie freute er sich zuerst auf ein „gutes Stück Schweizer Käse“.
Lob von der Politik
Erst recht ins Schwärmen kam der Zürcher Stadtrat Gerold Lauber: „Diese Nachwuchsläuferinnen und Nachwuchsläufer sind für mich eine grosse Motivation, mich selber wieder mehr zu bewegen.“ Der Vorsteher des Schul- und Sportdepartements, der schon sieben Mal den Zürich Marathon gemeistert hat und mithalf, die Europameisterschaften 2014 in den Letzigrund zu holen, hätte sich solche Anlässe auch in seiner Jugendzeit gewünscht: „Da wäre ich sofort dabei gewesen.“ Welcher gestandene Läufer wohl nicht?
Die Siegestafel des MILLE GRUYÈRE 2010:
W15: Carmen Thalmann (LC Fortuna Oberbaselbiet) 3:02,82
W14: Rahel Weinekötter Rahel (TV Unterseen) 3:03,97
W13: Shannon Keller (Titelverteidigerin/LAR Bischofszell) 3:09,34
W12: Rahel Turtschi (Titelverteidigerin/TV Spiez) 3:10,38
W11: Jasmin Giger (Titelverteidigerin/TV St. Peterzell) 3:11,51
W10: Mathilde Gremaud (CS Le Mouret) 3:22,39
M15: Tobias Abfalter (KTV Oberriet) 2:41,17
M14: Romain Luescher (Lausanne-Sports) 2:44,62
M13: Ramon Christen (LA Nidwalden) 2:47,28
M12: Axel Joye (CARE Vevey) 3:02,50
M11: Ryan Wyss (Titelverteidiger/LC Fortuna Oberbaselbiet) 3:05,19
M10: Jarod Biya (FSG Union Montagnarde Leysin) 3:14,53