Bei den Männern gab es keine Überraschungen bei der Nominierung. Hier hatte sich das Fünfer-Team für die WM nach den Frühjahrsrennen klar gebildet:
Mikitenko und Mockenhaupt im Marathon-WM-Team für Berlin – Komplettes Team bei den Männern
Irina Mikitenko und Sabrina Mockenhaupt wurden vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) für den Weltmeisterschafts-Marathon in Berlin nominiert, der am 23. August gestartet wird. Während die deutsche Rekordlerin Irina Mikitenko (TV Wattenscheid/2:19:19 Stunden) seit langem zu den Medaillenkandidatinnen zählt, kommt der Marathon-WM-Start von Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon) überraschend. Denn eigentlich hatte sich die 28-Jährige klar gegen einen Start in Berlin ausgesprochen und wollte stattdessen 10.000 m laufen.
Offenbar wurde Sabrina Mockenhaupt nun von Bundestrainer Detlef Uhlemann erfolgreich überzeugt, doch Marathon zu laufen. Ob sich die Siegerin des Frankfurt-Marathons 2008 mit der kurzfristigen Kehrtwende einen Gefallen tut, bleibt abzuwarten. Skepsis ist angebracht, denn Sabrina Mockenhaupt hatte noch vor gut einem Monat gute und nachvollziehbare Gründe genannt, warum sie den 10.000 m den Vorzug geben wollte. Die theoretische Möglichkeit eines Doppelstartes wies sie damals auf Nachfrage weit von sich. Jetzt ist dies eventuell doch eine Option. Die Gefahr allerdings besteht dann, dass Sabrina Mockenhaupt in Berlin zwei durchschnittliche Rennen statt ein gutes laufen wird.
Detlef Uhlemann hat bezüglich Sabrina Mockenhaupt natürlich in erster Linie die Weltcup-Teamwertung im Auge, die im Rahmen der WM-Marathonrennen ausgetragen wird. Deswegen darf jede Nation fünf Läuferinnen an den Start bringen, von denen die drei besten in die Wertung kommen. Hier erhoffen sich Uhlemann und der DLV in erster Linie aufgrund der bei den City-Marathonrennen von London und Berlin überragenden Irina Mikitenko Chancen auf einen dritten Platz. Doch auch mit Hilfe von Sabrina Mockenhaupt haben andere Nationen bessere Karten: Die Japanerinnen, Russinnen, Äthiopierinnen, Kenianerinnen und vielleicht auch die Chinesinnen sind ausgeglichener besetzt als das deutsche Team. Und die Athletinnen aus diesen Ländern sind in der Hitze stark.
Neben Irina Mikitenko und Sabrina Mockenhaupt, die beide noch nie ein Marathon-Meisterschaftsrennen gelaufen sind, kann das DLV-Team vor allen auf Melanie Kraus (Bayer Leverkusen) bauen. Die Frankfurt- und Düsseldorf-Marathon-Siegerin (2007 und 2008) zeigte bei der WM in Osaka 2007 und bei Olympia in Peking 2008 gute Leistungen, war aber von der Spitze ein großes Stück entfernt. Die aktuelle Düsseldorf-Marathon-Siegerin Susanne Hahn (SV schlau.com Saarbrücken) und Luminita Zaituc (LG Braunschweig), die zuletzt aber aufgrund von Problemen keine entsprechende Form nachweisen konnte, wurden ebenfalls nominiert. Nur Ersatz ist die Marathon-Europameisterin Ulrike Maisch (LAV Rostock), die zuletzt in Hamburg mit 2:34:28 Stunden auch nicht überzeugen konnte.
Bei den Männern gab es keine Überraschungen bei der Nominierung. Hier hatte sich das Fünfer-Team für die WM nach den Frühjahrsrennen klar gebildet: André Pollmächer (LAC Erdgas Chemnitz), Falk Cierpinski (SG Spergau), Martin Beckmann (LG Leinfelden-Echterdingen), Stefan Koch (LG Braunschweig) und Tobias Sauter (SG Spergau) werden am 22. August auf dem City-Rundkurs am Brandenburger Tor an den Start gehen.
Für die Männer ist es alleine schon ein Erfolg, dass sich ein komplettes Team für die WM qualifiziert hat.
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