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15
09
2007

Die Distanz von gut 3,2 km wird selten gelaufen und gehört auch nicht zu irgendeinem offiziellen Meisterschaftswettbewerb. Daher werden über die 2 Meilen keine offiziellen Weltrekorde geführt sondern nur Weltbestzeiten

Meseret Defar läuft Weltrekord in Brüssel

By GRR 0

Meseret Defar krönte das 31. Memorial van Damme Golden-League-Meeting in Brüssel mit einer Weltbestzeit über die Zwei-Meilen-Distanz. Vor 47.000 begeisterten Zuschauern in der ausverkauften Arena rannte die 23-jährige Äthiopierin 8:58,58 Minuten, die erste Zeit unter neun Minuten einer Frau. Es war bereits die vierte Weltbestzeit von Meseret Defar in diesem Jahr nach den 3.000 m in der Halle, einem weiteren Zwei-Meilen-Rennen und den 5.000 m von Oslo.

Die Distanz von gut 3,2 km wird selten gelaufen und gehört auch nicht zu irgendeinem offiziellen Meisterschaftswettbewerb. Daher werden über die 2 Meilen keine offiziellen Weltrekorde geführt sondern nur Weltbestzeiten. Der starken Leistung von Meseret Defar tut dies jedoch keinen Abbruch. Sie verbesserte ihren eigenen Weltrekord, den sie im Frühjahr in Carson (USA) mit 9:10,47 Minuten aufgestellt hatte, gleich um fast zwölf Sekunden. Noch deutlicher wird der Wert der Leistung, wenn man die offiziell genommene Zwischenzeit bei 3.000 Metern sieht:
Diese Marke passierte Meseret Defar nämlich in 8:24,51 Minuten. Damit nahm sie nicht nur Berhane Adere den äthiopischen Rekord ab und stellte eine zweite Jahresweltbestzeit in einem Rennen auf sondern wurde zur zwölftschnellsten 3.000-m-Läuferin aller Zeiten.

„Ich wollte eigentlich 8:55 Minuten laufen“, erklärte Meseret Defar und fügte hinzu: „Aber 8:57 sind auch nicht schlecht!“ Die Russin Olga Komyagina hatte für Meseret Defar das Tempo gemacht, aber nur rund die Hälfte der Distanz durchgehalten. Danach war die Weltmeisterin über 5.000 Meter von Osaka auf sich alleine gestellt. Das Tempo noch verschärfend, passierte sie die erste Meile in 4:33,07 und schaffte dann noch eine Zeit unter neun Minuten. Mit 9:14,09 Minuten lief die zweitplatzierte Kenianerin Priscah Ngetich einen nationalen Rekord.
Dritte wurde ihre Landsfrau Silvia Kibet in 9:16,62.

Das zweite Weltrekordunternehmen von Brüssel scheiterte. „Ich fühle mich besser in Form als in den letzten beiden Jahren“, hatte Kenenisa Bekele erklärt, bevor er seinen eigenen, vor zwei Jahren in Brüssel aufgestellten 10.000-m-Weltrekord (26:17,53 Minuten) angriff. Doch das Problem, auf das der Meeting-Direktor Wilfried Meert noch bei der Pressekonferenz am Vortag hingewiesen hatte, sind bei derartigen Weltrekordjagden die Tempomacher. „Es ist nicht leicht, jemanden zu finden, der alleine vorneweg laufend 13:08 Minuten rennt auf den ersten 5.000 Metern“, erklärte Meert, während der 10.000-m-Weltmeister von Osaka, Bekele, sagte: „Es ist schwierig, über 25 Runden die Konzentration zu behalten, wenn man auch darauf achten muss, dass der Tempomacher schnell genug läuft.“ Genau das war das Problem. Bei idealen Wetterbedingungen verließ der letzte der Hasen, Abreham Cherkos Feleke (Äthiopien), schon nach 3.800 Metern die Bahn.
Davor sah es so aus, als würde Kenenisa Bekele seinen Landsmann regelrecht antreiben.

Auf sich alleine gestellt, passierte der Weltrekordler nach 13:13,76 Minuten die 5.000-m-Marke. In der Folge geriet die Bestmarke immer weiter außer Reichweite, jedoch wurde das Rennen plötzlich spannend. Denn der Kenianer Moses Masai hatte Kenenisa Bekele eine Runde vor Schluss fast eingeholt. Aufgescheucht legte der Olympiasieger dann noch einmal zu und gewann am Ende in der Jahresweltbestzeit von 26:46,19 Minuten – diese Zeit steht in der Liste der besten Ergebnisse aller Zeiten immerhin an Position 21.
Moses Masai wurde Zweiter in 26:49,20, sein Landsmann Micah Kogo Dritter mit 26:58,42.

Zwei weitere hochklassige Ergebnisse gab es bei den traditionell stark besetzten Laufdisziplinen in Brüssel: Zunächst gewann der Äthiopier Sileshi Sihine die 5.000 m in 12:50,16 Minuten und verpasste dabei die Jahresweltbestzeit seines Landsmannes Kenenisa Bekele um weniger als eine Sekunde.
Dann gewann der Kenianer Paul Koech, der nicht bei der WM am Start war, vor dem Weltmeister Brimin Kipruto (Kenia) die 3.000 m Hindernis in der Jahresweltbestzeit von 7:58,80 Minuten.

author: GRR

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