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16
05
2010

Kiptanui hatte bis dahin nur einen Marathon mit der Zeit von 2:12:17 hinter sich, der jedoch ein Safaricom Marathon im hohen Kenya war und somit war er definitiv eine Unbekannte.

MENGEN AN REKORDEN BEI DEM VOLKSWAGEN PRAGUE MARATHON

By GRR 0

 Prag, 9. Mai 2010: Nach großen Vorbereitungen für den lang erwarteten Lauf, mit Teilnehmern, die in Prag noch nie zuvor gesichtet wurden und mit dem Startschuss aus den Händen des Prager Bürgermeisters Pavel Bem begann heute um 09.00 Uhr der 16te Volkswagen Prague Marathon.

Im blanken Sonnenschein, mit Temperaturen über 12° Celsius und mit Wind von 1 m/s waren die Bedingungen perfekt für einen schnellen Marathon; die Spannung stieg, als eine Satznummer von 7,900 Teilnehmern (ein Anstieg um 30% zum letzten Jahr) und eine Weltklasse von mehr als 55 Eliteathleten bei dem historischen Prager Altstädterring aufgestellt auf den Start warteten.

Nach Aufstellung einer Elitenstartliste, die jeden Weltklassenmarathon ehren würde haben die Organisatoren, Prague International Marathon GmbH („PIM“) ein schnelles Tempo erwartet, als 12 von den Eliteläufern schon unter 2:10 und davon 6 unter 2:09 gelaufen sind. Der Titelverteidiger und Streckenrekordhalter Patrick Ivuti aus Kenya, sein Landsmann Sammy Korir einher mit Yemane Tsegay aus Äthiopien waren die Pre-Race Favoriten – doch sie hätten sich alle für eine Überraschung vorbereiten sollen.

Denis Ndiso aus Kenya ist durch die 10km-Linie mit der Zeit 29:13 um ca. 48 Sekunden schneller gelaufen als die Gruppe von 17 Läufern, die alle Favoriten enthielt. Diese Gruppe schaffte die 10km in 30:01 und es war eindeutig, dass sie bei diesem Tempo einen neuen Streckenrekord aufstellen würden. Auf halbem Wege führte Ndiso mit der Zeit 1:02:33 – somit hätte er eine Zielzeit von 2:05:06 erreicht, die für einen Läufer mit einer persönlichen Bestzeit von 2:12:33 sehr ambiziös war. Eine Zehnergruppe, die immernoch alle Favoriten enthielt, folgte ihm in 1:03:18. Beim 30sten Kilometer schafften sich der junge Kenyaner Eluid Kiptanui und die Äthiopier Getu Feleke und Tsegay einen viersekündigen Vorsprung vor Nicholas Koech aus Kenya . Bald hat Tsegay seine Geschwindigkeit verloren und im 35km beschleunigte Kiptanui und hatte auch Feleke hinter sich gelassen.

Kiptanui hatte bis dahin nur einen Marathon mit der Zeit von 2:12:17 hinter sich, der jedoch ein Safaricom
Marathon im hohen Kenya war und somit war er definitiv eine Unbekannte.
Im 40sten Kilometer war weit und breit auf der Strecke kein anderer zu sehen und er scheinte so stark, dass die einzige Frage war, um wieviel der 20-jährige den Streckenrekord brechen wird. Diese Frage wurde schnell beantwortet, als dieser die Ziellinie mit einer brillianten Zeit von 2:05:39 überquerte, die den alten Rekord um mehr als zwei Minuten brach und diesen auf den 6.Platz in der Weltrangliste dieses Jahres gebracht hatte – eine Zeit die in Prag zuvor unvorstellbar erschien. Yemane Tsegay schaffte es wieder zu Kräften zu kommen um mit der guten Zeit von 2:07:11 als Zweiter und Nicholas Koech mit der Zeit 2:07:23 als Dritter zu beenden.

In dem Wettbewerb der Frauen waren in der führende Gruppe beim 10km Ashu Kasim und Eyerusalem Kuma aus Äthiopien, Helena Kirop und Rose Cheruiyot aus Kenya; auf der halben Strecke haben nur noch Kasim und Kirop mit der Zeit 2:12:30 einander konkurriert. Beim 30sten Kilometer erschaffte sich Kirop einen Vorsprung von über einer Minute zu der 2ten Kasim; von dort aus bis zum Ziel drückte sie auf das Tempo, erschaffte sich einen Vorsprung von mehr als zwei Minuten und überquerte die Ziellinie ebenso mit einem neuen Streckenrekord in der Zeit 2:25:29 – nahezu eine Minute schneller als Maura Viceconte im Jahre 2001. Ein schneller Finish von der Russin Alevtina Ivanova brachte diese auf den zweiten Platz mit 2:27:36, wobei Kasim als Dritte mit der Zeit 2:29:54 beendete.

Der diesjährige Volkswagen Prague Marathon hat ebenso den European Police Championship in Marathon, an dem 150 Polizisten aus 25 Ländern in Europa (und Pakistan) teilgenommen haben, miteinbezogen. Gewinner des Männerwettbewerbs waren Andrii Naumov aus der Ukraine, der im Gesamtwettbewerb mit der Zeit 2:13:49 14ter wurde, während die erste Frau Yuliya Ruban ebenso aus der Ukraine in 2:31:13 beendete.
 
Dieses Rennen war ebenso eine der letzten Chancen für die tschechischen Athleten ihre Qualifikationszeiten für die kommende Europameisterschaft zu erreichen (2:17 für Männer und 2:36 für Frauen) – leider war niemand von ihnen fähig, diese Zeit zu erzielen. Der erste tschechische Läufer war Petr Pechek mit der Zeit 2:22:18, wobei die erste tschechische Frau das Ziel in 2:59:24 erreichte.

Der diesjährige Volkswagen Prague Marathon setzt einen völlig neuen Maßstab für PIM und besiegelt den Status dieser Gesellschaft auf der Weltbühne. In Anbetracht dessen dass an dem ersten Rennen vor 16 Jahren nur 958 Läufer und weniger als 10 Eliteläufer teilgenommen haben und es mit dem heutigen Leistungen vergleicht, kann sich einer nur die Frage stellen was nächstes Jahr bringen wird.
 
 Zdenka Haraslinova
 
 

author: GRR

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