Mein Freiburg Marathon mit deutlichem Lokalkolorit -13000 LäuferInnen machten die attraktive Laufveranstaltung im Dreiländereck zu einem Topereignis – befand Wilfried Raatz

Nach den teilweise verregneten Titelkämpfen im Vorjahr brachte die neunzehnte Auflage des „Mein Freiburg Marathon“ mit sommerlichen Temperaturen bis zu 28 Grad Gegensätze, die kaum gravierender hätten sein können.

Rund 13.000 Läufer aus 90 Nationen unterstrichen dabei einmal mehr, dass der Freiburg-Marathon, erneut unter den Fittichen des Badischen Leichtathletik-Verbandes und der Freiburger Wirtschaft Touristik und Messe (FWTM), ein absoluter Läufer-Magnet zum Saisonauftakt im Dreiländereck Deutschland, der Schweiz und Frankreich ist.

30 Bands und viele Tausend am Streckenrand sorgten dafür, dass selbst unter den (hitzebedingten) erschwerten Bedingungen die gute Laune nahezu durchgängig triumphierte.

Großer Andrang herrschte bereits am Samstag mit diversen Fitnessangeboten, den leider nahezu parallel durchgeführten Angeboten der Kinder-Leichtathletik und den Wettbewerben des Mini-Marathons, bei dem über 1200 Kinder im Ziel registriert wurden. Am Sonntag standen dann mit Marathon, Halbmarathon, 10 km-Lauf und Staffelwettbewerbe auf dem Programm, Dreh- und Angelpunkt dabei das Messegelände.

Am Tag nach der deutlichen Niederlage des Freiburger Sportclubs vor ausverkauftem Haus im Europapark-Stadion war die Freiburger Innenstadt mit den Streckenhighlights wie dem Schwabentorring, der Altstadt, dem Bertoldsbrunnen und der Wiwili-Brücke bestens belebt.

Entsprechend positiv fiel dann auch das Fazit der Verantwortlichen aus. „Wieder einmal haben die vielen strahlenden Gesichter beim Zieleinlauf das Sportlerherz höherschlagen lassen. Wir freuen uns, dass wir für so vielen Sportbegeisterten am Wochenende ein schönes Erlebnis ermöglichen konnten“, so Badens Verbandspräsident Michael Schlicksupp mit Blick auf die Laufwettbewerbe und auch die Angebote im Rahmenprogramm.

Auch FWTM-Geschäftsführerin Hanna Böhme zeigte sich angetan von dem Trubel rund um das Messegelände: „Wir sind stolz darauf, Teil dieses Events zu sein“ und dankte zugleich den ehrenamtlichen Helfern, den Hilfsdiensten, Partnern und Unterstützern des „Mein Freiburg Marathon“.

Freiburg: Vorsicht Schienen am Theater – Foto: Wilfried Raatz

Natürlich blieben die sportlichen Spitzenleistungen im Jahr nach den integrierten Deutschen Halbmarathonmeisterschaften aus, schließlich lag der Fokus der Macher vorwiegend auf den ambitionierten Freizeit- und Vereinsläufern diesseits und jenseits der Landesgrenzen. Dennoch sind die Ergebnisse, nicht zuletzt angesichts der frühsommerlichen Temperaturen, beachtlich. Dies gilt natürlich beim Marathonwettbewerb, den übrigens exakt 1100 LäuferInnen beendeten, für Omar Tareq im Dress der Lauffreunde Freiburg, der nach der Absage des Vorjahressiegers Felix Köhler zu einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg in 2:25:30 Stunden kam – und dies bei seinem Marathondebüt in Freiburg.

„Ich bin an den Start gegangen um zu gewinnen. Das habe ich geschafft, darüber freue ich mich sehr. Bei nicht so hohen Temperaturen wäre der Streckenrekord von 2:23:02 mein Ziel gewesen. Aber das war bei der Hitze heute nicht möglich“, so Omar Tareq, der übrigens 2017 an gleicher Stelle bereits Halbmarathonsieger geworden war.

Bei den Frauen lieferte sich die Vorjahressiegerin Anja Röttinger im Trikot des LAC Freiburg einen spannenden Zweikampf mit der Elsässerin Latifa Mokhtari, die im Vorjahr beim Frankfurt-Marathon 2:41:19 Stunden gelaufen war. Anja Röttinger führte zwar bis zur 25 km-Marke, wurde aber dann von Latifa Mokhtari überholt. Von ihrem zwischenzeitlichen Ein-Minuten-Vorsprung büßte sie war erheblich ein, landete letztlich aber einen hauchdünnen Sieg nach 2:43:47 Stunden.

Übrigens war sie bereits in Deutschland als Siegerin des München-Marathons aufgefallen, allerdings auch wegen ihrer dort positiven Dopingkontrolle, sodass ihr der Sieg aberkannt werden musste. Vier Sekunden dahinter kam Anja Röttinger mit 2:43:51 Stunden ins Ziel. „So knapp besiegt zu werden ist ärgerlich. Aber ich freue mich, dass ich trotz der Hitze rund vier Minuten schneller als bei meinem Vorjahressieg war.“ Dritte wurde Svenja Erdmann (3:12:13) vor Miriam Köhler (3:13:56).

Stark frequentiert das Messegelände – Foto: Wilfried Raatz

Klare Verhältnisse brachte hingegen der Halbmarathon-Wettbewerb mit knapp 7000 Finishern (7697). Der in Offenburg lebende Türke Recep Arslan gewann in 1:09:11 Stunden vor dem Freiburger Frederik Schäfer (1:10:07). „Mein Ziel, eine Zeit von 1:07 Stunden zu laufen, war bei der Hitze nicht drin. Mit Platz zwei bin ich aber sehr zufrieden“.

Lokalkolorit auch bei den Frauen: Die LAC-Läuferin Nina Albers siegte in 1:23:29 Stunden: „Es war mega cool und total schön in Freiburg zu laufen, es war eine total gute Stimmung. Ich bin dieses Jahr das erste Mal in Freiburg gelaufen!“ Auf Platz zwei kam Lina Kabsch (1:23:47; LAZ Ludwigsburg) vor Vanessa Wilkins (1:25:36; TV Bühl).

Sieger bei den Marathon-Staffeln wurde der LAC Freiburg vor dem USC Freiburg und dem Running Team Ortenau. Beim Schülermarathon über die Halbmarathon-Strecke siegte die Staffel des Droste-Hülshoff-Gymnasiums vor der Lehrerstaffel 1 des Gymnasiums Kenzingen und dem Hochrhein-Gymnasium.

Auch in diesem Jahr unterstützte die FWTM den Bundesverband Kinderhospiz im Rahmen der Aktion „Sozial-Runners“. Wer sich als Sozialrunners angemeldet hatte spendete mit seiner Anmeldung automatisch 10 €.

Zusätzlich konnten die Läufer/innen durch das Spendentor, welches wieder auf dem Platz der Alten Synagoge stand, laufen. Auch der Erlös geht auch an den Bundesverband Kinderhospiz.

Wilfried Raatz