Startband (lks): Gernot Fritzsche, rechts hinten: Fricke - Foto: Archiv Hans-Georg Kremer
Mehrere „Kleine Brüder“ – Jenaer Sporthistorie: Nicht allein der Jenaer Kernberglauf trug den Beinamen „Kleiner Bruder des Rennsteiglaufs“ – Dr. Hans-Georg Kremer berichtet
Jena – Die Überschrift des vorletzten Beitrags, dass der Jenaer Kernberglauf der kleine Bruder des Rennsteiglaufs sei, hat einige Zuschriften ergeben.
So gab Egbert Witzlau den Hinweis, dass sich diesen Untertitel auch der Harz-Gebirgslauf zeitweilig zugelegt hatte. Das stimmt: Es gibt auch noch den Kyffhäuser-Berglauf, der sich als Vorbereitungslauf auf den GutsMuths-Rennsteiglauf bezeichnete, oder den Hermannslauf im Teutoburger Wald, der den Untertitel eines „Rennsteiglauf des Westens“ verwendete.
Beim Jenaer Kernberglauf liegt aber wohl der stärkste Bezug zum GutsMuths-Rennsteiglauf vor, sieht man von dem früher von Seeligenthal organisierten kleinen Rennsteiglauf mal ab. Ein Großteil der Gründer des Jenaer Kernberglaufs, der erstmals 1977 von der Laufgruppe der Hochschulsportgemeinschaft (HSG) der Uni Jena organisiert wurde, waren Rennsteigläufer, die sich im Herbst 1975 als Trainingsgruppe zusammengeschlossen hatten.
In der Volkswacht (heute OTZ), der größten Zeitung in Jena, konnte man damals lesen: „Entsprechend der Auswertung des GutsMuths-Gedenklaufes 1975 und der starken Nachfrage unter Jenas Volkssportlern wird im Oktober eine Trainingsgruppe „GutsMuths-Rennsteigläufer“ gebildet. Unter Anleitung eines erfahrenen Übungsleiters und unter ständiger medizinischer Kontrolle können sich Interessenten auf den GutsMuths-Lauf 1976 vorbereiten. Erster Treffpunkt ist am Donnerstag, den 9. Oktober, 17.00 Uhr, in der Sektion Sportwissenschaft, Seidelstraße 20. H. Kremer“.
Diese Trainingsgruppe existiert heute noch als Abteilung Ausdauerlauf des USV Jena und gehört damit zu der Handvoll Abteilungen des größten Breitensportvereins Thüringens, die auf eine fast 50-jährige Geschichte zurückblicken kann.
Diese Laufgruppe, die bei der Gründung schon 16 Männer und zwei Frauen hatte, stellte für die Organisation des Rennsteiglaufs 1976 mit sieben Mitgliedern die Arbeitsgruppe „Agitation und Propaganda“, heute würde man Öffentlichkeitsarbeit sagen, die sich bis Ende der 1980er um die Werbung für den Lauf, die Herstellung von Souvenirs und die Pressearbeit kümmerte. Bis zum Ausscheiden von Dr. Rüdiger Grunow um 2015 besetzte der Jenaer Gründungsverein des Rennsteiglaufvereins sogar einen Platz im Präsidium, der zurzeit aber vakant ist, da es keinen Interessenten aus Jena dafür gibt, der genügend Zeit für diese Aufgabe mitbringt.
Zurück zum Jenaer Kernberglauf: In der Eröffnungsrede des Vorsitzenden der Universitätssportkommission, Prof. Dr. Willi Schröder, der 1975 auch Schirmherr des Rennsteiglaufs war, hieß es unter anderem: „Aus diesem Grunde führen wir für Anhänger der Laufbewegung des DTSB der DDR einen zweiten wettkampfartigen Höhepunkt im thüringischen Raum, den Kernberglauf, ein.“
Hans-Georg Kremer in der „Thüringische Landeszeitung“ vom 18. August 2023
Dr. Hans-Georg Kremer – Ziegenhainer Str. 77 – 07749 Jena – Tel.: 03641-363094
Der Verein hat inzwischen ein Spendenkonto eröffnet, wo Spenden für das Buch eingezahlt werden können. Das Spendenkonto des GutsMuths-Rennsteiglaufvereins bei der Flessabank lautet: DE76 7933 0111 0001 7003 11 Als Betreff bitte „Spende Jubiläumsbuch – 50 Jahre Rennsteiglauf“ angeben. Die zusätzliche Angabe des Namens und der Anschrift erleichtert die Kommunikation mit Euch.
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