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24
02
2024

Für Konstanze Klosterhalfen lief es nur bis zur 10-km-Marke. - Foto: Giancarlo Colombo

Mateiko und Gebreselama siegen in Ras Al Khaimah 2024, Klosterhalfen steigt aus

By GRR 0

Der Kenianer Daniel Mateiko und die Äthiopierin Tsigie Gebreselama feierten beim hochkarätigen Halbmarathon in Ras Al Khaimah die größten Siege ihrer Karrieren.

Mateiko triumphierte in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit einer Jahresweltbestzeit von 58:45 Minuten. Gebreselama lief auf der superflachen Strecke auf der künstlichen Al Marjan-Insel hochklassige 65:14. Bei ungewöhnlich feuchten, teilweise nebeligen Bedingungen, etwas Wind und Temperaturen von knapp 20 Grad Celsius gab Konstanze Klosterhalfen (Bayer Leverkusen) das Rennen kurz nach der 10-km-Marke auf, nachdem sie zuvor an der Spitze des Feldes gelaufen war.

Daniel Mateiko stellte eine Jahresweltbestzeit auf. – Foto: Giancarlo Colombo

Konstanze Klosterhalfen lief im ersten Rennen seit sie verletzungsbedingt ihre Saison im vergangenen Sommer abgebrochen hatte zunächst mutig ganz vorne mit. Ihre 10-km-Zwischenzeit von 31:09 Minuten, die zu diesem Zeitpunkt auf eine Zielzeit im Bereich ihrer Bestzeit von 65:41 hindeutete, wäre eine persönliche Bestzeit gewesen. Doch da sie kurz danach das Rennen plötzlich beendete, kann diese Zeit nicht anerkannt werden. Die Regeln besagen, dass alle Zwischenzeiten ungültig sind, wenn der betreffende Athlet nicht ins Ziel kommt.

„Ich habe mich nicht gut gefühlt, daher bin ich aus dem Rennen gegangen“, sagte die 5.000-m-Europameisterin, die im Oktober 2022 in Valencia ihr Halbmarathon-Debüt sensationell gewonnen hatte. Ihr zweites Rennen über die 21,0975-km-Distanz brachte nun bei nicht leichten Bedingungen ein gegenteiliges Resultat. „Es ist schade, dass Konstanze das gute Training in Addis Abeba heute im Wettkampf noch nicht umsetzen konnte“, sagte die frühere Marathon-Weltrekordlerin Paula Radcliffe, deren Ehemann und Ex-Coach Gary Lough seit kurzem die Rolle des Trainers von Konstanze Klosterhalfen übernommen hat. Für die Zukunft ist diese Konstellation, in der sie auch von der enormen Erfahrung der britischen Ausnahmeläuferin profitieren kann, sicherlich sehr vielversprechend. Irgendwann dürfte Konstanze Klosterhalfen auch einen Marathon laufen. „Aber noch denke ich gar nicht an den Marathon. Der Straßenlauf ist für mich ein Abenteuer. Ich will zukünftig mehr auf der Straße laufen und plane im Frühjahr voraussichtlich noch ein paar Rennen“, hatte Konstanze Klosterhalfen kurz vor dem Start in Ras Al Khaimah gesagt. Priorität hat für sie in diesem Jahr natürlich die Olympia-Qualifikation über 5.000 und/oder 10.000 Meter.

Auch wenn Konstanze Klosterhalfen am frühen Sonnabendmorgen nicht ins Ziel kam, gab es in Ras Al Khaimah (RAK) zumindest einen deutschen Erfolg im Hintergrund. Denn der Manager der Siegerin Tsigie Gebreselama ist Philipp Kopp, der das Berliner „ISS-Management“ zusammen mit Sandra Wolter nach dem Tod seines Vaters Christoph Kopp vor knapp einem Jahr weiterführt. Der prestigeträchtige Sieg in RAK deutet darauf hin, dass die erste 23-jährige Tsigie Gebreselama am Anfang einer großen Karriere stehen könnte. Im vergangenen Jahr gewann sie bereits die Silbermedaille bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften.

Tsigie Gebreselama gewann den prestigeträchtigen Halbmarathon in Ras Al Khaimah. – Foto: Giancarlo Colombo

In RAK ließ Tsigie Gebreselama mit einer Steigerung ihrer Bestzeit auf 65:14 Minuten eine Reihe von Topstars hinter sich. Während die ehemalige Halbmarathon-Weltrekordlerin Ababel Yeshaneh (Äthiopien) mit deutlichem Rückstand in 65:44 Zweite wurde, kam die Marathon-Olympiasiegerin und Halbmarathon-Weltmeisterin Peres Jepchirchir abgeschlagen auf Rang sieben nach 67:19 ins Ziel. Die Kenianerin hatte allerdings Pech, weil sie beim Start aufgrund eines Trittes einen Schuh neu anziehen musste und dadurch rund 20 Sekunden verlor. „Dieser Sieg bedeutet mir viel und gibt mir Selbstvertrauen für die Olympia-Qualifikation“, sagte Tsigie Gebreselama, die versuchen wird, sich über 10.000 Meter für die Spiele zu qualifizieren. Die Läuferin stammt aus der vom Bürgerkrieg zerrütteten Tigray-Region Äthiopiens. Sie lebt und trainiert allerdings hauptsächlich in Addis Abeba.

Während Tsigie Gebreselama ihr Marathon-Debüt für 2025 plant, wird der RAK-Sieger Daniel Mateiko im April in London sein erstes Rennen über die 42,195 km laufen. In einem Rennen ohne Pacemaker bestimmte der 25-jährige Kenianer immer wieder das Tempo an der Spitze bevor er sich dann kurz vor der 20-km-Marke entscheidend absetzte und in 58:45 gewann. „Ich war der schnellste Läufer auf der Startliste, deswegen war ich recht zuversichtlich, dass ich gewinnen würde“, sagte Daniel Mateiko, dessen persönliche Bestzeit bei 58:26 steht.

Ergebnisse, Männer:
1. Daniel Mateiko KEN 58:45
2. John Korir KEN 58:50
3. Isaia Lasoi KEN 58:55
4. Gerba Dibaba ETH 59:38
5. Benard Koech KEN 59:42
6. Birhanu Legese ETH 59:43
7. Tamirat Tola ETH 59:46
8. Amos Kibiwot KEN 59:51
9. Boki Diriba ETH 60:10
10. Alphonce Simbu TAN 60:28

Frauen:
1. Tsigie Gebreselama ETH 65:14
2. Ababel Yeshaneh ETH 65:44
3. Jackline Sakilu TAN 66:05
4. Margaret Chelimo KEN 66:31
5. Evaline Chirchir KEN 66:36
6. Catherine Amanang’ole KEN 66:49
7. Peres Jepchirchir KEN 67:19
8. Gete Alemayehu ETH 67:25
9. Megertu Alemu ETH 69:23
10. Ashete Bekere ETH 70:03

Jörg Wenig / Race News Service
 

author: GRR