Massive Doping-Vorwürfe - „Russland sollte nicht in Rio teilnehmen“ - Anno Hecker, Christoph Becker und Michael Reinsch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ©Horst Milde
Massive Doping-Vorwürfe – „Russland sollte nicht in Rio teilnehmen“ – Anno Hecker, Christoph Becker und Michael Reinsch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
Nach massiven Doping-Vorwürfen gegen den russischen Spitzensport ist am Freitag ein Ausschluss Russlands von den Olympischen Sommerspielen im August in Rio de Janeiro gefordert worden.
Hintergrund sind Aussagen des früheren Leiters des Moskauer Anti-Doping-Labors, Gregorij Rodschenkow, der von staatlich geplantem und durchgeführten Betrug bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi berichtet hatte.
Dagmar Freitag (SPD), die Vorsitzende des Sportausschusses des Bundestages, sagte: „Was lange zu vermuten war, erfährt nun eine Bestätigung.“ Es stelle sich nicht mehr nur die Frage, ob die russischen Leichtathleten in Rio starten dürften oder nicht. „Wenn nicht jegliche Glaubwürdigkeit verloren gehen soll, muss das Internationale Olympische Komitee (IOC) jetzt eine klare Haltung zeigen.“
Auch der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, Clemens Prokop, und der Vorstand der Nationalen Anti-Doping-Agentur, Lars Mortsiefer, forderten einen Ausschluss Russlands. Mortsiefer sagte: „Russland sollte nicht an den Spielen in Rio teilnehmen dürfen.“
Der Chef des französischen Leichtathletik-Verbandes FFA, Bernard Amsalem, sagte dem Radiosender France Info: „Ich empfehle, dass man die Russen daran hindern muss, an den Olympischen Spielen in Rio teilzunehmen, egal welcher Sport.“
Rodschenkow hatte der Zeitung „New York Times“ geschildert, wie er mit Unterstützung des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB und dem Sportministerium in Moskau das Doping-Programm aufgebaut und durchgeführt haben will.
Rodschenkow, der inzwischen in die Vereinigten Staaten emigriert ist, sagte, er habe Dutzende russische Sportler gedopt. Während der Spiele von Sotschi im Februar 2014 seien dann unter seiner Anleitung Urinproben vertauscht worden. Die zu tauschenden Proben seien vom Sportministerium mitgeteilt worden, nachdem Sportler zuvor mitgeteilt hatten, welche Nummer ihre Probe habe.
Der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin hat die Vorwürfe unterdessen als „Verleumdung eines Überläufers“ bezeichnet. „Diese Beschuldigungen sind absolut gegenstandslos“, sagte er. „Sie sind nicht mit irgendwelchen vertrauenswürdigen Daten belegt.“
Anno Hecker, Christoph Becker und Michael Reinsch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Freitag, dem 13. Mai 2016
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