Marathon – Carsten Eich hilft Sonja Oberem – GUSTAV SCHWENK in der Rheinischen Post

Düsseldorf (RP) Der 30.Ratinger Neujahrslauf war in verschiedener Hinsicht das verpatzte Jubiläum einer Veranstaltung, bei der einst Weltklasseläufer starteten. Nicht nur bei der Siegerehrung herrschte Chaos. Auch die für teures Geld installierte Zeitmessung funktionierte nicht.

Für Sonja Oberem, die im Frauenlauf über zehn Kilometer bei ihrem Einstand im Trikot von Rhein-Marathon Düsseldorf in 35:46 Minuten einen leichten Sieg errang, hat es sich dennoch gelohnt, nach Ratingen zu kommen. Der bei den Männern in einer Art Trainingslauf mit 32:09 Minuten erfolgreiche Carsten Eich (ebenfalls Rhein-Marathon) gab der zweimaligen Olympiateilnehmerin das Versprechen, ihr auf dem angestrebten Weg zu den Olympischen Spielen in Peking zur Seite zu stehen.

Der deutsche Rekordmann im 10-km-Straßenlauf und Halbmarathon, der seine Karriere als Spitzensportler für beendet erklärt hat und während der Phase des „Abtrainierens“ in Ratingen auch wesentlich langsamer zu Fuß war als bei früheren Starts in der Nachbarstadt, wird der früheren Leverkusenerin auf den ersten 30 Kilometern des 6. Metro-Group Düsseldorf Marathons am 4.Mai als Tempomacher zur Seite stehen. Am ersten Mai-Sonntag möchte sich Sonja Oberem wie schon 1996 und 2000 für die Olympischen Spiele qualifizieren. Dazu muss sie nicht nur die vom Deutschen Leichtathletik-Verband mit dem Deutschen Olympischen Sport-Bund vereinbarte Olympianorm (2:31:00 Stunden) erfüllen.

Da Irina Mikitenko (TV Wattenscheid/2:24:51 Stunden), Melanie Kraus (Bayer Leverkusen/2:28:56), und Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon/2:29:33) die Norm bereits im Herbst 2007 brachten, muss Sonja Oberem eine Zeit um 2:29 Stunden anstreben, um als eine der drei deutschen Langstrecklerinnen in Chinas Hauptstadt am Marathonlauf mit Start auf dem „Platz des himmlichen Friedens“ und Ziel im Olympiastadion antreten zu können.

Gustav Schwenk

Rheinische Post, Dienstag, dem 8 Januar 2008