Traditionell führt die Strecke des Athen-Marathons von Marathon nach Athen. Hier begann die Geschichte des Klassikers bei den Olympischen Spielen 1896.
Marathon auf dem Weg zur 2500-Jahr-Feier in Marathon 2010 – Großes Jubiläum für den Marathonlauf.
,Die weitere Wertsteigerung des Marathons’ – das war das Thema des 2. Marathon-Symposiums der Association of International Marathons and Road Races (AIMS) in Marathon (Griechenland) am vergangenen Wochenende. Das Symposium fand am Tag vor dem 26. Athen-Marathon statt, der erstmals über 10.000 Teilnehmer hatte (Läufe über kürzere Distanzen eingerechnet). Race-Direktoren aus aller Welt waren nach Marathon gereist, um an dem Symposium teilzunehmen.
Der Berliner Horst Milde, AIMS-Board-Mitglied, war der Vorsitzende dieses Symposiums, das vom Bürgermeister der Stadt Marathon, Spiridon Zagaris, dem Athen Classic Marathon sowie vom Griechischen Leichtathletik-Verband SEGAS und dem internationalen Leichtathletik-Verband IAAF unterstützt wurde. „Dieses zweite Symposium war ein noch größerer Erfolg gegenüber der Premiere vor einem Jahr. Marathon ist schlichtweg der beste Ort für eine derartige Veranstaltung, denn hier ist der Marathon zu Hause. Dies wurde am Wochenende eindrucksvoll symbolisiert“, erklärte Horst Milde.
Traditionell führt die Strecke des Athen-Marathons von Marathon nach Athen. Hier begann die Geschichte des Klassikers bei den Olympischen Spielen 1896. Ursprünglich führt der Marathon zurück auf die Legende des Pheidippidis. Er soll nach der erfolgreichen Schlacht der Griechen gegen die Perser 490 vor Christus nach Athen gerannt sein, um dort die Nachricht vom Sieg zu überbringen. Das Schlachtfeld – heute eine Erinnerungsstätte – liegt in der Nähe von Marathon.
In zwei Jahren gibt es aufgrund der geschichtlichen Vergangenheit ein großes Jubiläum für den Marathonlauf. Denn die Schlacht bei Marathon wird dann genau 2.500 Jahre her sein. Das Jahr 2010 war am Rande des Symposiums bereits ein großes Thema. „Wie wir alle wissen, wird das Jahr 2010 eine entscheidende Bedeutung haben für den Marathonlauf, denn 2.500 Jahre zuvor war es die Geburtsstunde des Marathons“, erklärte Hiroaki Chosa, der japanische AIMS-Präsident. „Der Athen-Marathon ist aufgrund seiner Historie einmalig – es ist der Marathon“, sagte Horst Milde, der glaubt, dass dieses Rennen das Potenzial hat, einer der größten Läufe der Welt zu werden. „2010 wird es der Marathon sein, den jeder rennen möchte. Es wird das Rennen des Jahrhunderts.“
Während der Athen-Marathon eine einzigartige Position aufgrund seines historischen Hintergrundes hat, wurden die Race-Direktoren der anderen Läufe im Rahmen des AIMS-Symposiums dazu ermuntert, einmalige oder besonders charakteristische Aspekte ihrer Veranstaltungen herauszuarbeiten. „Wenn wir ein Rennen bei Eurosport für zwei oder drei Stunden übertragen, brauchen unsere Kommentatoren gute Geschichten über die sie sprechen können“, erklärte Patrick Maitrot, der Marketing-Direktor bei Eurosport.
Es sei nicht genug, erklärte der Franzose, nur die Führungsgruppe mit den Athleten zu zeigen. Eine attraktive Stadt oder ein besonderer Ort sind ebenso wichtig wie ein großes Feld – denn derartige Aspekte sind weitere Themen über die neben den Athleten gesprochen werden kann. Maitrot erklärte, dass man bei Eurosport registriert, dass Unternehmen inzwischen ein großes Interesse daran haben, Werbespots im Rahmen von Marathonrennen zu schalten – das gilt sowohl für die TV-Übertragung als auch die Internet-Berichterstattung.
Aber, wie die internationalen Journalisten Bob Ramsak und Pat Butcher betonten, müssen die Veranstalter einen guten Medien-Service anbieten, um das Maximum an Publicity für ihre Rennen zu erreichen. „Jedes Rennen braucht einen erfahrenen Media-Direktor, der entsprechende Informationen und Statistiken vor, während und nach der Veranstaltung herausgeben kann“, erklärte Bob Ramsak. Während es offensichtlich ist, dass nationales und internationales Medieninteresse eng verknüpft sind mit der Qualität des Elitefeldes, schlug Pat Butcher vor, dabei möglicherweise ungewöhnliche Verpflichtungen zu tätigen, um somit weitere Medienthemen zu generieren. „Zum Beispiel hat der Dresdner Kleinwort Frankfurt-Marathon in diesem Jahr den früheren Hindernis-Weltrekordler Bernard Barmasai verpflichtet. Das war eine gute Geschichte für internationale Medien im Vorfeld des Rennens. Es ist eine Möglichkeit, einen ehemaligen Superstart einzuladen“, erklärte Pat Butcher.
Die Teilnehmer des AIMS-Symposiums besuchten auch die Gedenkstätte bei Marathon, die an die Schlacht 490 vor Christus erinnert (Grabhügel der gefallenen Krieger) . Integriert in eine Eröffnungszeremonie des Marathon-Wochenendes war eine Vorstellung von Schauspielern, in der das Marathonrennen mit allen seinen Anstrengungen symbolisiert wurde. „Während der Marathon durch die ganze Welt läuft, sollten wir Griechenland, Marathon und Athen achten für ihre Symbolhaftigkeit und ihre historischen Werte als Geburtsstätte der antiken Olympischen Spiele, die später in modernen Zeiten in diesem Land ihre Fortsetzung fanden“, sagte Hiroaki Chosa.
Gemeinsam mit der griechischen Marathon-Rekordhalterin Maria Polizou (2:33:40 Stunden) entzündete der Japaner das ,Marathon-Feuer’, das über einen Staffel-Fackellauf zum Startpunkt gebracht worden war. Kinder liefen die Distanz von rund fünf Kilometern von der Marathon-Gedenkstätte nach Marathon.
Am Marathon-Startpunkt wurde zudem ein Stein enthüllt, der an dem Startpunkt des Rennens von 1896 gefunden wurde. Abgebildet ist darauf die Zahl 40 – bei den ersten Olympischen Spielen betrug die Streckenlänge noch 40 km.
Schließlich fand im Rahmen des AIMS-Symposiums eine weitere Zeremonie statt. Repräsentanten aus Xiamen (China) – dort findet jährlich ein großer Marathon statt – enthüllten zwei Statuen, die Marathonläufer zeigen. Zur Freude des Bürgermeisters von Marathon, Spiridon Zagaris, wurden diese Statuen aus Xiamen dem Marathon-Museum gestiftet.
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