Den ,falschen’ Weltrekord lief in Ras Al Khaimah der Äthiopier Deriba Merga. Er hatte nach der 10-km-Marke die Initiative ergriffen und mit einer Tempoverschärfung die Führung übernommen.
Makau läuft Weltrekord auf dem Weg zum Sieg in Ras Al Khaimah – Dire Tune bei den Frauen
Hochklassige Resultate produzierte der Halbmarathon in Ras Al Khaimah am Freitagmorgen. Gleich fünf Männer blieben über die 21,0975-km-Strecke in den Vereinigten Arabischen Emiraten unter einer Stunde, vier Frauen liefen unter 68 Minuten. Souverän setzte sich am Ende der Vorjahressieger Patrick Makau Musyoki durch.
Der Kenianer erzielte mit 58:52 Minuten die zweitschnellste Zeit aller Zeiten im Halbmarathon. Schneller war über diese Distanz bisher nur sein Landsmann Sammy Wanjiru, der mit 58:33 den Weltrekord hält. Auf dem Weg zum Halbmarathon-Sieg brach Patrick Makau Musyoki die 20-km-Weltbestzeit. In 67:18 Minuten stellte Siegerin Dire Tune (Äthiopien) ebenso wie Makau Musyoki in Ras Al Khaimah eine Jahresweltbestzeit sowie einen Streckenrekord auf.
Den ,falschen’ Weltrekord lief in Ras Al Khaimah der Äthiopier Deriba Merga. Er hatte nach der 10-km-Marke die Initiative ergriffen und mit einer Tempoverschärfung die Führung übernommen. Lediglich Patrick Makau Musyoki war in der Lage, dem Äthiopier zu folgen. Den 15-km-Punkt erreichte Deriba Merga dann nach 41:29 Minuten eine Sekunde vor seinem kenianischen Rivalen. Mit dieser Zeit stellte der Olympia-Vierte im Marathon den Weltrekord ein. 41:29 Minuten waren zuvor zwei Athleten über 15 km gelaufen: Felix Limo (Kenia) in Nijmegen (Holland) 2001 und Sammy Wanjiru, der vor zwei Jahren in Ras Al Khaimah exakt die gleiche Zwischenzeit aufwies wie nun Deriba Merga.
Merga kann nun ebenfalls als 15-km-Weltrekordler geführt werden, da in Ras Al Khaimaih an dieser Marke von den Organisatoren ein Kampfgericht platziert worden war und die handgestoppten Zeiten ebenfalls 41:29 Minuten ergaben. Schneller als 41:29 lief über 15 km Haile Gebrselassie. Jedoch konnte seine Zwischenzeit von 41:22 Minuten im 10-Meilen-Rennen von Tilburg (Holland/2005) nicht anerkannt werden, da es dort keine offizielle Zeitnahme gab.
In Ras Al Khaimah konnte Deriba Merga sein hohes Tempo nicht bis ins Ziel halten. Bei Kilometer 18 überholte Patrick Makau Musyoki den Äthiopier und erlief schnell einen deutlichen Vorsprung. Die 20-km-Marke passierte er in 55:38 Minuten, womit er einen Weltrekord aufstellte. Denn auch an dieser Stelle standen entsprechend den Regeln Kampfrichter. Haile Gebrselassie (Äthiopien) war zuvor der Weltrekordler über diese Distanz mit 55:48 Minuten, die er 2006 in Tempe (USA) im Rahmen eines Halbmarathons gelaufen war.
Zwar war Sammy Wanjiru über 20 km schon einmal sieben Sekunden schneller, doch 2007 fehlte in Ras Al Khaimah an dieser Stelle ein Kampfgericht. Dadurch wurde die Zeit nicht als Weltrekord anerkannt. Im Ziel fehlten Makau Musyoki dann 19 Sekunden zum Halbmarathon-Weltrekord, der das eigentliche Ziel war. Wilson Kipsang Kiprotich (Kenia/58:59), Deriba Merga (59:18), Wilson Chebet (59:32) und Matthew Koech (beide Kenia/59:54) belegten die nächsten Plätze und blieben ebenfalls unter einer Stunde.
„Der Wind hat heute den Weltrekord verhindert“, erklärte der 24-jährige Sieger, der sich nun in Kenia auf sein Marathondebüt vorbereiten will. Patrick Makau Musyoki wird am 5. April in Rotterdam an den Start gehen.
Es war nicht der Tag des Viktor Röthlin in Ras Al Khaimah. Der Schweizer, der sich auf den London-Marathon Ende April vorbereitet, kam nicht ins Rennen und stieg nach 15 km weit zurückliegend aus. Seine Zwischenzeit an diesem Punkt betrug 47:06 Minuten. Damit war Viktor Röthlin deutlich langsamer als bei seinen erfolgreichen Marathonrennen.
Die Boston-Marathon-Siegerin des vergangenen Jahres, Dire Tune, die im April erneut an der US-Ostküste an den Start gehen wird, zeigte viel versprechende Form. Die 23-jährige Äthiopierin, die im vergangenen Jahr vier Marathonrennen lief und es damit wohl übertrieb, löste sich nach der 15-km-Marke entscheidend aus der Spitzengruppe. Nach 67:18 Minuten war sie im Ziel und erreichte damit die achtbeste Zeit aller Zeiten, wenn man Ergebnisse von Strecken außer Betracht lässt, die nicht die Normen für die Anerkennung von Rekorden erfüllen (also zum Beispiel ein leichtes Gefälle aufweisen).
Mit deutlichem Rückstand belegten Aselefech Mergia (Äthiopien/67:48), Philes Ongori (Kenia/67:50) und Abebu Gelan (Äthiopien/67:57) die nächsten Plätze. Gelan stellte in Ras Al Khaimah einen Juniorinnen-Weltrekord auf. Sechs weitere Athletinnen aus Kenia beziehungsweise Äthiopien erzielten in dem hochklassigen Halbmarathon Zeiten von unter 70 Minuten.
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