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10
04
2016

Lusapho April gewinnt zum dritten Mal Hannover-Marathon 2016, Anna Hahner verpasst Olympianorm

By GRR 0

Lusapho April hat zum dritten Mal nach 2011 und 2013 den HAJ Marathon Hannover gewonnen. Der Südafrikaner ist damit der erste Läufer in der Veranstaltungsgeschichte, dem drei Siege im Männerrennen in Hannover gelangen.

Während April seinen eigenen Streckenrekord von 2:08:32 Stunden mit 2:11:27 bei teilweise windigen Bedingungen klar verpasste, dürfte seine Zeit aber ausreichen, um für die Olympischen Spiele nominiert zu werden. Die Kenianer Martin Kosgey (2:11:54) und Moses Masai (2:15:43) belegten die Ränge zwei und drei.

Das Rennen der Frauen gewann die Kenianerin Edinah Kwambai mit 2:29:17 Stunden vor Anna Hahner (Run2Sky/Gengenbach), die mit 2:30:35 jedoch ihr Zeitziel klar verpasste und zudem um fünf Sekunden über der Olympianorm blieb.

Anna Hahner wollte die Olympianorm von 2:30:30 deutlicher unterbieten als im vergangenen September in Berlin (2:30:19) und somit ihren Rio-Startplatz sichern.

Das gelang ihr in Hannover nicht.

Dritte wurde Salome Biwott (Kenia) mit 2:30:47, auf Rang sechs folgte Lisa Hahner (Run2Sky/Gengenbach) in 2:34:56.

Die Veranstalter registrierten, alle Wettbewerbe zusammengerechnet, einen Melderekord von über 20.000 Athleten. 2.335 von ihnen waren für die klassische Distanz gemeldet.

Im Rennen der Frauen lief Edinah Kwambai von Beginn an in einer fünfköpfigen Spitzengruppe, die die Halbmarathonmarke nach 72:52 Minuten erreichte. Damit waren die Läuferinnen gut im Rennen für einen neuen Streckenrekord – die Marke steht bei 2:27:07 Stunden.

Anna Hahner hatte zu diesem Zeitpunkt als Sechste einen Rückstand von 56 Sekunden, Lisa lag mit 76:08 als Achte deutlich weiter zurück.

Doch in der zweiten Hälfte änderte sich das Bild, und das Tempo an der Spitze wurde langsamer. Während sich kurz hinter Kilometer 30 Kwambai absetzte, brachen die anderen Afrikanerinnen ein, so dass Anna Hahner immer weiter nach vorne kam. Die führende Kwambai konnte sie aber nicht mehr erreichen. „Ich bin mit meiner heutigen Leistung sehr zufrieden. Es war ein tolles Rennen, aber leider etwas windig“, sagte die Siegerin später.

Bei den „Hahner-Twins“ lief es nicht wie geplant.

Immerhin erfüllte Anna Hahner den Olympia-Leistungsnachweis, da sie die Halbmarathonmarke nach 1:13:48 Stunden passierte. Dennoch wird die 26-Jährige jetzt noch etwas zittern müssen bezüglich ihrer Nominierung, die davon abhängt was Anja Scherl (Regensburg) in Hamburg nächsten Sonntag läuft und ob Fate Tola (Äthiopien) die deutsche Staatsbürgerschaft noch rechtzeitig erhält.

„Ich denke, die Vorraussetzungen für die Olympia-Nominierung habe ich heute erfüllt, doch die finale Nominierung wird erst am 1. Mai 2016 bekannt gegeben“, sagte Anna Hahner.

Als Deutsche Meisterin und mit einer Zeit von 2:28:37 aus Frankfurt 2015 ist Lisa Hahner das Olympiaticket nicht mehr zu nehmen – obwohl sie in Hannover deutlich hinter ihrer Zwillingsschwester ins Ziel lief. Lisa Hahner litt nach dem Zieleinlauf unter Kreislaufproblemen. Anna Hahner versicherte auf der Pressekonferenz jedoch, dass es ihrer Schwester wieder gut geht.

Das Rennen der Männer lief lange Zeit auf eine Ergebnis von unter 2:09 Stunden hinaus.

Mit einer Halbmarathonzeit von 64:26 war auch der Streckenrekord, den Lusapho April vor drei Jahren mit 2:08:32 aufgestellt hatte, noch in Reichweite. Den 30-km-Punkt erreichte der Südafrikaner nach 1:31:37 Stunden. Auch hier stimmte das Tempo noch, doch April war bereits alleine an der Spitze. Nachdem der letzte Tempomacher aus dem Rennen gegangen war, hatte er sich nach 27 km von seinen Konkurrenten abgesetzt.

Nicht unter ihnen war übrigens mit Philipp Sanga (Kenia) der schnellste Mann auf der Meldeliste. Der 2:06:07-Stunden-Läufer hatte kurzfristig ein Problem mit dem Visum und konnte nicht nach Hannover fliegen.

„Die teilweise windigen Bedingungen waren nicht ganz optimal. Außerdem hatte ich gehofft, dass wir länger in einer Gruppe laufen würden und die Tempomacher konstanter und länger dabei sein würden. So wurde ich am Ende müde“, sagte Lusapho April. „Natürlich freue ich mich über meinen Sieg, und die Stimmung war hervorragend. Ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr wieder in Hannover laufen kann.“

Zuvor will er aber bei den Olympischen Spielen unter die Top Ten kommen. Vor vier Jahren hatte er bei Olympia in London Pech. Nach einem Sturz lief er humpelnd auf Rang 43 ins Ziel.

 race-news-service.com / Cecilia Wenig
Fotos: HAJ Marathon Hannover / Norbert Wilhelmi

author: GRR

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