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29
04
2007

Bei den Männern nahmen die Topathleten das Tempo der Hasen von Beginn an nicht an. Wer weiß, vielleicht war das am Anfang sogar Glück. Denn wenn sie schneller gerannt wären, hätten sie im Praterpark nach fünf Kilometern wohlmöglich vor einer verschlossenen Schranke gestanden

Luke Kibet nicht zu stoppen beim Wien-Marathon – Der 24-jährige Kenianer Luke Kibet feierte mit seinem Sieg in 2:10:07 Stunden den größten Erfolg seiner Karriere.

By GRR 0

Artikel des Running News Network – runnn.com

Die Topleistungen litten auch in Wien, wie bei einer Reihe von anderen April-Marathonrennen zuvor, aufgrund des Wetters. Beim 24. Vienna City-Marathon stiegen die Temperaturen in der zweiten Rennhälfte auf gut 20° Celsius in der Sonne. Immerhin blieben trotzdem noch drei Läufer unter 2:11 Stunden beim größten und hochklassigsten österreichischen Laufereignis, das die Rekordzahl von 26.279 Meldungen aus 80 Nationen registrierte.
Darunter sind allerdings auch jene Läufer, die beim Halbmarathon, einem Staffelrennen sowie den Wettbewerben für den Nachwuchs an den Start gingen.

Der 24-jährige Kenianer Luke Kibet feierte mit seinem Sieg in 2:10:07 Stunden den größten Erfolg seiner Karriere. Er hatte am Ende 20 Sekunden Vorsprung vor seinem stark aufkommenden Landsmann James Mwangi, der in 2:10:27 ein viel versprechendes Debüt lief. Dritter wurde Abel Kirui mit 2:10:41. Die Kenianer belegten acht der ersten zehn Plätze beim Wien-Marathon. Bester Nicht-Afrikaner war der Potugiese Luis Feiteira als Achter in 2:13:37.
Bei seinem ersten ernsthaften Marathonrennen erreichte Falk Cierpinski (Halle) Platz 18 in 2:21:26. Damit verpasste der 28-jährige Sohn des Doppel-Olympiasiegers Waldemar Cierpinski allerdings die angestrebte Zeit unter 2:17 um rund fünf Minuten.

Bei den Männern nahmen die Topathleten das Tempo der Hasen von Beginn an nicht an. Wer weiß, vielleicht war das am Anfang sogar Glück. Denn wenn sie schneller gerannt wären, hätten sie im Praterpark nach fünf Kilometern wohlmöglich vor einer verschlossenen Schranke gestanden. So aber gelang es den überraschten Veranstaltern gerade noch rechtzeitig, Sekunden vor dem Eintreffen der Spitze, die Gefahr zu bannen. Ein Polizist konnte die Barriere öffnen.

Die Hälfte der Strecke sollte ursprünglich in 64:00 Minuten gelaufen werden, doch daraus wurden nur 65:35. „Es wurde warm. Und zudem haben wir uns gegenseitig beobachtet“, erklärte Luke Kibet, warum die Durchgangszeiten viel langsamer waren als geplant. Während Kibet als einer der großen Favoriten die Erwartungen erfüllte, galt dies für die vermeintliche Nummer eins nicht. Der frühere Hindernis-Weltrekordler Bernard Barmasai (Kenia), der 1997 7:55,72 Minuten gelaufen war, wollte in Wien seinen ersten Marathonsieg erreichen und seine Bestzeit von 2:08:52 Stunden deutlich unterbieten.
Aus beidem wurde nichts. Kurz vor der 25-km-Marke verlor Barmasai den Kontakt zur Spitzengruppe, bei 35 km stieg er aus. An diesem Punkt forcierten Kibet und sein Trainingspartner Kirui die Pace. Ab 37 km war Kibet alleine unterwegs.

Bei den Frauen setzte sich nach der verletzungsbedingten Absage der Vorjahressiegerin Tomo Morimoto (Japan) die Favoritin durch. Luminita Talpos (Rumänien) lief zu ihrem ersten Marathonsieg in 2:32:21 Stunden, nachdem sie die erste Hälfte in 1:14:23 passiert hatte.
Zweite wurde Martha Markos (Äthiopien), die mit 2:35:45 ihre Bestzeit um fast fünf Minuten steigerte, während Susanne Pumper (Österreich/2:37:55) den 250.000 Wiener Zuschauern mit Platz drei eine Freude bereitete. „Ich bin froh über den ersten Sieg, nicht so froh jedoch über die Zeit“, sagte Luminita Talpos, deren Bestzeit bei 2:27:32 steht.
Die Rumänin wird nun beim WM-Marathon an den Start gehen.

author: GRR

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