Kunstfabrik Schlot - Der 27. Literatur-Marathon am Sonntag. ©Horst Milde
Lesung begeistert rund 100 Gäste in der Kunstfabrik „Schlot“ – 27. Literatur-Marathon 2015 mit Heidi Schmitt, Manfred Steffny und Matthias Politycki
Mit dem 27. Literatur-Marathon 2015 wurde am Sonntag (20.9.) in der Kunstfabrik "Schlot" (Inhaber Marathonläufer John Kunkeler) vor rund 100 begeisterten Gästen die Marathonwoche in Berlin fortgesetzt wurde, nachdem schon am Morgen um 9.00 Uhr der BERLIN-MARATHON Erinnerungslauf auf der Originalstrecke von 1974 die Marathonwoche eröffnete.
Seit 1990 gehört diese Lesung nun schon zum kulturellen Rahmenprogramm beim BERLIN-MARATHON – auch diesmal wieder mit hochkarätigem Aufgebot:
Erstmals in Berlin las der Hamburger Schriftsteller Matthias Politycki aus seinem viel beachteten Buch "42,195. Warum wir Marathon laufen und was wir dabei denken" (im Frühjahr erschienen bei Hoffmann & Campe). Er absolvierte die Strecke im Leseschnelldurchgang vom Start über km 36 ("Blondinen jubelten uns zu") bis in Ziel.
Und warum laufen wir nun Marathon? Die Antwort gab Politycki ganz klar und konkret – nämlich der "Eindrücke wegen. Und was wir dabei denken? Gar nichts, das ist es ja! Wir sind ganz Auge, mehr lässt die Dynamik des Ereignisses nicht zu". So steht es jedenfalls für alle nachlesbar im Buch, das demnächst bereits in der 3. Auflage erscheint (hier bei GRR schon des öfteren vorgestellt).
Die Internetbloggerin ("Laufen mit Frau Schmitt") Heidi Schmitt aus Frankfurt las wie schon im letzten Jahr wieder lustige Geschichten, diesmal aus ihrem neuen Buch "Komm, wir laufen aus"(Books on Demand) – neues und merkwürdiges aus dem Leben einer Läuferin, die Strecken mit und ohne Startschuss absolviert. Danach gab sie lexikalische Kostproben aus Ihrem "Läufer-Glossar". Das Buch selbst macht auch Appetit wegen der "Verpflegungsstelle" – schöne Bilder mit Kaffee und Kuchen, wie sie oft bei (kleineren) Volksläufen angeboten werden.
Der "Rekord-Literat" Manfred Steffny (Düsseldorf), Herausgeber des Fachmagazins "spiridon", der insgesamt zum elften Male (!) beim Literatur-Marathon in Berlin dabei war, las zunächst seinen Tagebucheintrag aus der Anthologie "Lit. BERLIN-MARATHON. Texte von der Strecke" (Arete), wo er als laufender Reporter den Berlin-Marathon 2000 begleitet hat … und auf Umwegen das Ziel erreicht.
Bei einem anderen Text nahm er die Zuhörer mit zur vergangenen Leichtathletik-WM nach Peking: "Yong und Jiny im Vogelnest" lautete der Titel der Liebesgeschichte mit Happy-End im Stadion.
Der 27. Literatur-Marathon 2015 ist Geschichte … aber zu seiner Geschichte gehört auch, dass es dem Erfinder und Moderator Detlef Kuhlmann (ehrenamtlicher Ressortleiter Kultur beim BERLIN-MARATHON) immer wieder in beeindruckender Weise gelingt, Autorinnen und Autoren ganz ohne Gage (!) für die Lesung zu gewinnen, die etwas von dem Stoff vortragen, aus dem die Läufe sind – also davon erzählen, was beim Laufen niemals passieren darf oder was wir uns schon immer mal gewünscht haben.
Das wird hoffentlich beim 28. Literatur-Marathon 2016 wieder der Fall sein – danke an alle Beteiligten auf der Bühne sowie den Mitwirkenden im Hintergrund! Und für die Gäste hat sich der Besuch so oder so gelohnt! Alle Bücher konnte man vor Ort auch erwerben, mit den Autoren auch noch sprechen – und sich die Bücher signieren lassen.
Danke Detlef für Dein jahrzehntelanges Engagement für die Literatur.
Horst Milde
Hier die Online-Petition zum Unterstützen gegen die DLV-LAUFMAUT:
Online-Petition "Stoppt die DLV-Laufmaut"
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Links:
www.literaturfest-niedersachsen.de.