Die Ziellinie ist irgendwo da draußen - Marcus Pinsker - NEU im arete Verlag, Hildesheim - Cover: arete
Lesetipps … nicht nur, aber auch als Urlaubslektüre – 13 Empfehlungen stellvertretend für viele andere Bücher
Wer will schon im Urlaub (ganz) auf Sport verzichten? Dabei bietet sich sogar Lektüre über Sport in jenen Stunden an, in denen sonst keine Zeit dafür vorhanden ist.
Diese kleine und keinesfalls repräsentative Auswahl von neueren Lektüre-Vorschlägen soll lediglich alle, die an sportbezogener Lektüre in den Sommerferien interessiert sind, auf einige Titel und Themen beispielhaft und damit stellvertretend für viele andere Bücher aufmerksam machen.
Diese Lese-Liste zeigt aber auch die breite Palette dessen, was derzeit auf dem Markt an fachlicher und belletristischer Literatur im und über Sport auf dem Markt zu haben ist. Aber die Entscheidung, welches Buch es denn (als erstes) sein soll, müssen alle für sich treffen … vielleicht mit Hilfe dieser einschlägigen Entscheidungshilfe für 13 ausgewählte Titel, die in diesem oder im letzten Jahr „frisch“ erschienen sind:
Karl-Heinrich Bette, Felix Kühnle: Flitzer im Sport. Zur Sozialfigur des Störenfrieds. Bielefeld 2023: transcript Verlag. 202 S.; 29,50 Euro
Dieses Buch steht beispielhaft für viele andere Publikationen über Sozialfiguren im Sport, über die schon unzählige Bücher erschienen sind: Sportlerinnen und Sportler, Trainer und Trainerinnen, Schiedsrichter (und Schiedsrichterinnen?) … dies ist aber mit Sicherheit das erste Buch über (männliche) Störenfriede im Sport. Wir alle haben sie schon einmal selbst erlebt oder von ihnen gehört: „Sie stürmen nackt, spärlich bekleidet oder kostümiert in Stadien und Arenen hinein …“ Das „offizielle“ Spielgeschehen muss unterbrochen werden, weil ein „inoffizielles Störspiel“ längst begonnen hat … Die beiden Darmstädter Sportsoziologen Bette und Kühnle geben Einblicke in eine verbreitete, aber nur „störende“ Körperpraxis, die wir zwar nicht als Sport bezeichnen, die uns aber im Sport immer mal wieder begegnet.
Albrecht Breitschuh: Ein Schuss! Ein Tor! Die Bayern! … Aber manchmal gewinnen auch die anderen. Hildesheim 2022: Arete. 224. S.; 20,- Euro
Dieses Buch steht beispielhaft für viele andere, die vor allem aus der Sicht von Fußball-Mannschaften vergangene Ereignisse auf dem Spielfeld in Erinnerung rufen. In diesem Fall ist dies Deutschlands seit Jahrzehnten erfolgreichster Verein im Männer-Fußball – nämlich der FC Bayern München. Die Perspektive, die der Autor (immerhin Hörfunk-Journalist beim Norddeutschen Rundfunk) einnimmt, ist hier jedoch nicht mit (den vielen) ruhmreichen Siegen der Bayern, sondern die (der wenigen) mit schlimmen Niederlagen … z.B. gegen den 1. FC Köln (am 13.10.1990) und gegen Werder Bremen (am 8.5.2004) und gegen den alten Stadtrivalen TSV 1860 München (am 27.11.1999). Insgesamt 13 solcher Niederlagen-Spielberichte aus Bayern-Sicht sind in diesem Band enthalten.
Felix Brych mit Sven Haist: Aus kurzer Distanz. Meine Erfolgsprinzipien als Weltschiedsrichter. Berlin 2023: Econ.254 S.; 24,90 Euro
Dieses Buch steht beispielhaft für viele andere über Schiedsrichter vorzugsweise aus dem Fußball, weniger (noch) aus anderen Sportarten. Felix Brych zählt zu den weltbesten seiner „Zunft“, war u.a. sogar bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in London mit der Pfeife aktiv, während er selbst noch dann und wann mit seinem Team „in der Münchener Freizeitliga Royal Bavarian League“ am Ball ist, was er auf Seite 49 selbst bekannt gibt. Sein Anliegen sind jedoch seine Erfolgsprinzipien, die er anderen zur Nachahmung empfiehlt – sei es als Schiedsrichter, vielleicht aber auch im richtigen Leben. Denn als promovierter Jurist kann Brych selbst das eine mit dem anderen ganz gut vergleichen. Rund 220 Entscheidungen hat er pro Spiel zu treffen. Dabei gilt für ihn: „Der beste Ref ist für mich derjenige, über den nach einem Match nicht gesprochen wird“ (S. 214).
Deutscher Turner-Bund/Forum für Sportgeschichte/Friedrich-Ludwig-Jahn-Gesellschaft (Hrsg.): Flegel, Sonderling und Turnvater. Vom Umgang mit Friedrich Ludwig Jahn. Hildesheim 2022: Arete (Reihe „Geschichte der Körperkultur in Studien und Materialien“, Band 3, herausgegeben von Michael Krüger und Gerd Steins). 216. S.; 26,- Euro
Cover: „Flegel, Sonderling und Turnvater, vom Umgang mit Friedrich-Ludwig Jahn“, Arete-Verlag, Bielefeld (2022)
Dieses Buch steht beispielhaft für jene Sammelbände, die Vorträge von Fachtagungen in gedruckter Form zusammentragen. In diesem Fall handelt es sich um eine Tagung anlässlich der Turn-WM 2019 in Stuttgart „Zum zeitgenössischen Umgang mit Friedrich Ludwig Jahn in der deutschen Turn- und Sportbewegung“ (damaliger Titel). Für die Publikation sind weitere Fachbeiträge eingeworben worden: Insgesamt 18 Aufsätze in vier sog. Sektionen sind enthalten und werden mit reichlich (historischem, aber auch neuzeitlichem) Bildmaterial angereichert. Die vier Sektionen lauten der Reihe nach: erstens „Jahn im Fokus – zur Tradition und Kultur von Turnen und Sport (hier u.a. mit einem Beitrag von Rainer Brechtken über „Traditionen und kulturelles Erbe im Deutschen Turner-Bund), zweitens „Zeitgenössische Jahnrezeption“ (hier u.a. mit einem Beitrag von Josef Ulfkotte über „Die Aufnahme der Büste Friedrich Ludwig Jahns in die Walhalla 1928), drittens „Jahn international“ (hier u.a. mit einem Beitrag von Annette Hofmann über „Zwischenrufe aus aller Welt – Jahn aus der Sicht der Emigrierten“) und viertens „Jahn heute“ (hier u.a. mit einem Beitrag von Gerd Steins zu: „Der gefälschte Jahn. Anmerkungen zur Umbenennungsdebatte des Jahn-Sportparks in Berlin“).
Natalie Fast: weiblich – muslimisch – sportengagiert. Eine intersektionale Analyse sportbezogener Biografien türkischstämmiger Frauen in Deutschland. Wiesbaden 2021: Springer Nature. 346 S.; 28,95 Euro
Dieses Buch steht beispielhaft für sportwissenschaftliche Studien, die sich aus sozialwissenschaftlicher Sicht mit speziellen Fragen des Sporttreibens der Menschen befassen. In diesem Fall geht es um die sportbezogenen Biografien von türkischstämmigen Frauen, zumal diese im Vergleich zu einheimischen Mädchen und Frauen im organisierten Sport nach wie vor unterrepräsentiert sind: Warum bleiben sie fern? Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit sie kommen? Was ist zu tun, damit ihre Sportbiografien nicht (gleich wieder) brechen? Welchen Einfluss nehmen der sozioökonomische Status, der Bildungshintergrund, die Religion etc. auf das Sportengagement? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die Arbeit, die als Dissertation an der Universität Bielefeld angenommen wurde. Am Ende werden Empfehlungen auch für den organisierten Sport gegeben. Dabei können neben einem prosozialen Klima und dem Ansprechen und Einbinden von Eltern auch Kooperationen mit der Schule ein „Türöffner“ für viele sein.
Frank Goosen: Spiel ab! Roman. Köln 2023: Kiepenheuer & Witsch. 334 S.; 22,- Euro
Dieses Buch steht beispielhaft für jenes Romansegment, das zentral im Sport spielt: „Spiel ab!“ als Titel deutet bereits an, dass es sich um ein Ballspiel handelt – richtig und mehr noch: Es geht um Fußball im Jugendbereich auf Kreisliganiveau. Das ganze spielt – wie könnte es bei einem Autor aus Bochum kaum anders ein – in der Region Ruhrgebiet: Förster und Fränge müssen plötzlich als Trainer einspringen: „Die pubertierenden Jungs tanzen ihnen ganz schön auf der Nase herum, sie bekommen es mit meinungsstarken Spielereltern, dubiosen Konkurrenztrainern und scheuklappentragenden Schiris zu tun.“ Willkommen in der Nachwuchsabteilung der Spielvereinigung Sowienoch … und bei der „verbindenden Kraft des Breitensports“, von der auf Seite 160 einmal die Rede ist.
Sven Güldenpfennig: Verteidigung des Sports – Trotz alledem und alledem. Zur Selbstbehauptung gegen Gefährdungen seiner Idee von innen und außen. Hildesheim 2023: Arete. 464 S.; 34,95 Euro
Dieses Buch steht beispielhaft für die ganze Reihe „Sport als Kultur. Studien zum Sinn des Sports“, die der Autor selbst herausgibt und darin inzwischen 20 (!) Bände produziert hat. Insofern ist der 20. Band ein besonderer: Im 13. und letzten Kapitel im Buch zieht Sven Güldenpfennig (geb. 1943) eine „Gesamtbilanz“ … „eine Art von persönlichem Rechenschaftsbericht der Arbeit des Autors und Herausgebers der Reihe, mit der er berufslebenslang eine eigene Stimme im vielstimmigen und oft kakophonen Chor der Sportwissenschaft und Sportpolitik hörbar zu machen versucht hat“ (aus dem Vorwort von Sven G.). In den anderen zwölf Kapiteln geht es um ganz unterschiedliche „Ecken und Kanten“, mit denen Güldenpfennig den Sport verteidigt: „Qatar 2022. Ein Lehrstück …“ (Kap. 3), „Langlauf als Sport“ (Kap. 8), „Das Fahrrad als Kunstwerk“ (Kap. 11) und „Alle Sportarten sind gleichrangig, aber manche sind gleichrangiger. Mutmaßungen über Wasserball“ (Kap. 12).
Friederike Kaiser und Michael Krüger (Hrsg.): Gipfelglück. Natur und Sport im Museum. Hildesheim 2022: Arete. 172 S.; 22,- Euro
Dieses Buch steht beispielhaft für das, was bei vielen Menschen zu einem gelingenden Urlaub dazugehört: das Erleben von Natur und das Bewegen in der Natur. Doch Vorsicht: Dieses Buch ist weder ein touristischer Reiseführer durch die Bergwelt noch eine Anleitung zum (richtigen) Bewegen in der Natur. Die Publikation geht in Wirklichkeit zurück auf das gleichnamige Symposium „Gipfelglück“, das der Deutsche Alpenverein (DAV) und die Deutsche Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen (DAGS) gemeinsam veranstaltet haben, und zwar aus Anlass des Umbaus des Alpinen Museums in München und in der Vorbereitung einer neuen Dauerausstellung dort.
Insofern kann der Band auch „Aufhänger“ zum Besuch dieses (oder eines anderen Sport-) Museums während des Urlaubs sein … ebenso können die Fachbeiträge einen Einstieg dafür bieten, selbst einmal darüber nachzudenken, Sport bzw. Sportarten oder (aktuelle) Themen aus dem Sport museal aufzubereiten. Der DAV hat sich das jedenfalls mit seinem Museum, Archiv und der Bibliothek auf seine Fahnen geschrieben: „Es sind wichtige Grundlagen, um unsere Geschichte immer wieder zu reflektieren, uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst zu werden und sich ihr zu stellen“ – das steht so schon im Vorwort von DAV-Vizepräsidentin Melanie Grimm geschrieben und könnte so oder so ähnlich wohl für alle Mitgliedsverbände des DOSB und am Ende sogar für alle Sportvereine gelten.
Marcus Pinsker: Die Ziellinie ist irgendwo da draußen. Vom Nordpol-Marathon, dem Comrades und anderen Läufen auf sieben Kontinenten. Hildesheim 2023: Arete. 208 S.; 20,- Euro
Dieses Buch steht beispielhaft für viele andere Bücher, in denen uns Sportlerinnen und Sportler in Selbstberichten von ihren außergewöhnlichen Erlebnissen im Sport erzählen. Der Langstreckenlauf ist dafür seit Jahrzehnten ein beliebtes Motiv. Wer dann sogar Laufstrecken „in Überlänge“ auf sieben Kontinenten zurückgelegt und darüber ein ganzes Buch geschrieben hat, verdient nicht nur Respekt, der darf sich auch einer laufliterarischen Beachtung sicher sein. Gestartet wird übrigens am Nordpol, worauf wir schon mit dem eisigen Titelbild eingestimmt werden, danach gibt es aber einen rund 60-seitigen Zwischenstopp in Berlin, bevor es weiter geht rund um die Welt u.a. nach Bangkok, Buenos Aires, Tasmanien, New York und Mailand.
Michael Stellwag: Rudi Ball. Der vergessene deutsch-jüdische Eishockeystar. Hildesheim 2022: Arete. 184 S.; 16,95 Euro
Dieses Buch steht beispielhaft für eine ganze Reihe von Veröffentlichungen über jüdische Sportlerinnen und Sportler, deren Karriere im Sport von den Nationalsozialisten beeinträchtigt oder gar ganz gebrochen wurde. Rudi Ball galt als einer der besten deutschen Eishockeyspieler seiner Zeit, trotzdem ist über seine Karriere bisher wenig bekannt gewesen. Wie Rudi, der 1911 in Berlin geboren wurde und nach dem Zweiten Weltkrieg in Südafrika lebte, zum Objekt der NS-Sportpolitik geworden ist, das wird jetzt in dieser Biografie dokumentiert. Sie ist im Rahmen eines mehrjährigen sporthistorischen Forschungsprojektes entstanden und wurde von der Deutschen Olympischen Akademie Willi Daume und der Kurt und Hildegard Löwenstein/Losten Stiftung unterstützt.
Robin Steppelhoff (Red.): München 1972: Olympische Spiele in Deutschland. Eine Bibliografie mit einführenden Beiträgen. Bonn 2022: Bundesinstitut für Sportwissenschaft. 326 S. (kostenfreier Download unter www.bisp.de)
Dieses Buch steht beispielhaft für die zahlreichen Bände, die bereits vor einem Jahr anlässlich der 50. Wiederkehr der Olympischen Spiele von München 1972 erschienen sind. Das gilt übrigens auch für diese Bibliografie, die aber angesichts der jüngsten Initiative des DOSB für eine neuerliche Bewerbung zur Ausrichtung Olympischer Spiele in Deutschland an Aktualität gewinnt und womöglich sogar ein geeignetes Hilfsmittel sein kann, die Bewerbung fundiert zu flankieren. Im vorderen Teil sind sechs Fachbeiträge abgedruckt: Robin Steppelhoff selbst blickt in seinem Aufsatz noch einmal zurück unter dem Titel: „Mehr München. Als die Welt im Sommer 1972 nach Deutschland blickte“, während in anderen Beiträgen z.B. die Leistungssportförderung der beiden deutschen Gesellschaftssysteme (damals) verglichen sowie die Effekte der regionalen Stadtentwicklung und für den Sportstättenbau herausgestellt werden, während der Aufsatz „München gedenken: Erinnerungskulturen in Israel und Deutschland“ von Eitan M. Mashiah das schreckliche Attentat mit dem Überfall auf die israelische Mannschaft am 5. September 1972 wachruft.
Die eigentliche Bibliografie beginnt dann (erst) auf Seite 98 und ist in die folgenden acht Sachgebiete gegliedert: Organisation und Ablauf (1.), Architektur und Design (2.), Übergreifende Studien (3.), Geistes-, sozial- und gesellschaftliche Studien (4.) Doping(-bekämpfung) (5.), Angewandte Sportwissenschaft (6.), Forschungsprojekte (7.) und schließlich Filme (8.). Insgesamt werden so auf jeweils immer nur rund zehn Zeilen 540 Nachweise mit Literatur zu diesen Olympischen Spielen vorgestellt, die zeitlich sowohl vor als auch erst nach den Spielen von München 1972 publiziert worden ist.
Dieter Vaupel: Radsport im Nationalsozialismus. Ein fast vergessenes Kapitel der deutschen Sportgeschichte. Bielefeld 2023: Die Werkstatt. 208 S.; 29,90 Euro
Dieses Buch steht beispielhaft für jene, in denen der Sport während der Zeit des Nationalsozialismus aufgearbeitet wird. Dazu gibt es inzwischen zwar einige Publikationen, aber noch längst nicht genug, in denen aus der Perspektive einer Sportart bzw. eines Verbandes oder gar eines Sportvereins. Der Radsport gehört als bisher vergessene Sportart dazu. Insofern betritt Autor Dieter Vaupel „wissenschaftliches Neuland“, wie Prof Dr. Lorenz Peiffer (Leibniz Universität Hannover) in seinem Vorwort schreibt: „Gerade in der heutigen Zeit, in der erneut die Demokratie in unserem Staat von innen bedroht wird, ist die Kenntnis über den Prozess des politischen und gesellschaftlichen Wandels im Jahr 1933 von großer Wichtigkeit. Vaupel (geb. 1950), selbst begeisterter Radsportler und zuletzt als Leiter einer Gesamtschule tätig, geht nach Vorbemerkungen (Kap. 1) chronologisch vor: Gleichschaltung der Sportverbände im vorauseilendem Gehorsam (2), Der Radsportverband schaltet sich selbst gleich (3), Veränderungen im Radsportbetreib im NS-Staat, Deutsche Radsportler in Widerstand und Verfolgung (5), Internationale Radsportler in Widerstand und Verfolgung (6) und schließlich: Liegen gelassen – vom Umgang mit der NS-Radsportgeschichte (7) lauten die Titel dazu.
Caroline Wahl: 22 Bahnen. Roman Köln 2023: Dumont. 208 S.; 22,- Euro
Dieses Buch steht beispielhaft für die Vielzahl ähnlicher Titel und Themen, die in jedem Sommer hierzulande als Romane erscheinen und in denen das Element Wasser eine „tragende“ Rolle spielt. Ob das dann gleich Sport- bzw. Schwimm-Romane sind oder das Bewegen im Wasser nur hier und da nur metaphorisch zum Einsatz kommt, sei dahingestellt. In diesem konkreten Fall gehört jedenfalls das regelmäßige Schwimmen in Form von genau 22 Bahnen im Schwimmbad zum Bewegungs-Alltag von Tilda. Inwiefern diese 22 Bahnen zugleich eine Art Bewältigungsstrategie für die Beschwerlichkeiten im sonstigen Leben von bzw. für Tilda darstellen, mögen alle spätestens dann beurteilen, wenn sie den Roman ganz gelesen haben. Aber Vorsicht: Da taucht noch Viktor auf, der genau wie Tilda auch immer 22 Bahnen schwimmt …
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann
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