Leichtathletik-Skandal – Afrikanische Solidarität mit Diack – Michael Reinsch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung

Die Afrikanische Leichtathletik-Föderation (CAA) hat Lamine Diack, gegen den in Frankreich wegen Korruption und Geldwäsche ermittelt wird, ihrer „Loyalität, Zuneigung und Unterstützung“ versichert.

In einer Botschaft auf der Website der Organisation ruft ihr Präsident Hamad Kalkaba Malboum aus Kamerun die „lieben Mitglieder“ zu Einheit, Frieden und Gelassenheit sowie Solidarität und Brüderlichkeit auf.
 
Der 82 Jahre alte Diack war bis August 16 Jahre lang Präsident des Welt-Leichtathletikverbandes (IAAF) und soll diesen in einen beispiellosen Skandal geführt haben. Gemeinsam mit Komplizen, zu denen zwei seiner Söhne gehören, soll Diack gedopte Athleten insbesondere aus Russland erpresst und gegen hohe Zahlungen vor Sperren bewahrt haben.

Nach seiner Festnahme im Oktober stellte er 500.000 Euro Kaution; er darf Frankreich nicht verlassen.

Kalkaba nennt die Ermittlungen „Turbulenzen, die auf Afrika zielen“, und versichert im Namen des Verbandes, niemals das Vertrauen in die moralischen Werte Diacks zu verlieren.

Kalkaba ist als CAA-Präsident Nachfolger Diacks und seit August einer von vier Vizepräsidenten der IAAF unter der Führung von Sebastian Coe.

Michael Reinsch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Mittwoch, dem 25. November 2015