„Laufprofessor“ Alexander Weber vollendet 80. Lebensjahr

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Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Lauftherapiezentrums (DLZ) in Bad Lippspringe bei Paderborn, Prof. Dr. Alexander Weber, vollendet am Sonntag, dem 26. Juni, sein 80. Lebensjahr.

Der weltweit als „Laufprofessor“ bekannte Pädagoge und Diplom-Psychologe lehrte und forschte von 1974 bis zu seiner Emeritierung 2002 als Hochschullehrer an der Universität Paderborn und gilt als Begründer des lauftherapeutischen Laufens.

Mit seinen wissenschaftlich begleiteten Laufkursen legte er bereits in den frühen 1980er Jahren den Grundstein für die Konzeption und Ziele der Lauftherapie und gründete 1988 in Bad Lippspringe das DLZ als eine Aus- und Weiterbildungseinrichtung für die Zertifizierung von Lauftherapeutinnen und -therapeuten, die national und international ihresgleichen sucht.

Versucht man die von Weber initiierte „Lauftherapie nach dem Paderborner Modell – ein Königsweg zur Selbsthilfe“ (Titel eines Buches aus dem Jahre 2013) mit ihren wesentlichen Bausteinen zu kennzeichnen, dann gehört dieser von Weber geprägte Kernsatz auf jeden Fall dazu:

„Das selbst erarbeitete, verbesserte körperliche Leistungsvermögen lässt die Menschen sicherer werden in der Überzeugung, dass sie es weitgehend selbst in der Hand haben, ihren Körper, ihre Gesundheit, ihr Leben zu steuern und zu kontrollieren. Diese Gewissheit aus einem neu erlebten Kontrollgefühl stärkt die Selbstheilungskräfte“.

Wer wollte bestreiten, dass das regelmäßige Laufen insofern auch eine „preiswerte“ Lebenshilfe sein kann?

Prof. Alexander Weber hat seine psychologisch fundierte Expertise mit Blick auf das therapeutische Laufen in über 300 Veröffentlichungen einem breiten Publikum zugänglich gemacht – ganz zu schweigen von rund 500 Vorträgen und Workshops.

Neben Aufsätzen in Fachzeitschriften und Sammelbänden sind dabei u.a. folgende Buchtitel geläufig: „Laufrezepte (1984), „Gesundheit und Wohlbefinden durch regelmäßiges Laufen“ (1985), „Bewegung braucht der Mensch. Langsamer Dauerlauf als Vehikel für gesünderes Leben?“ (1990) sowie “Hilf dir selbst: Laufe“ (1999) und „Warum Cooper Aerobics erfand. 11 große Theoretiker der Lauf-Gesundheit“ (2005).

Anlässlich seines 80. Geburtstages kommt in diesen Tagen mit „Lebensschule Laufen. Ausgewählte Texte zur Lauftherapie aus den Schriften Alexander Webers“ ein weiteres Buch hinzu, das seine Freunde und Wegbegleiter Klaus Richter, Raphael Richter und Wolfgang W. Schüler herausgeben (Hamburg: tredition 2017).

Der in Hannover geborene Alexander Weber ist selbst ein „Kind“ der modernen Laufbewegung in der Bundesrepublik und hat für sich im Jahre 1968 das ausdauernde Laufen mit gelegentlicher Teilnahme an Volksläufen (sowie später auch den Triathlon) entdeckt und es auf eine Bestzeit von respektablen 35:28 Min. über 10 km gebracht.

Auch als Laufschuhtester für die Fachzeitschrift „spiridon“ hat sich Alexander Weber seit über 35 Jahren einen Namen gemacht.

Gefragt nach seinen eigenen Motiven zum regelmäßigen Laufen, hat er in einem Interview einmal geantwortet: „In jedem Lauf bekomme ich etwas geschenkt: einen neuen Gedanken, ein angenehmes Gefühl; ich sehe, höre, rieche, empfinde draußen in der Natur andere Dinge als in den vier Wänden, in denen ich die meiste Zeit des Lebens verbringe“.