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14
08
2022

Manfred Steffny - Foto: privat

Lauflesetipps für den Sommer (Teil I): Manfred Steffny mit einem Buch über sein erstes Leben …

By GRR 0

Sommerzeit ist Lesezeit. Wer wollte sich nicht an diesen (Urlaubs-)Tagen mit Muße dem widmen, was sonst im Alltag zu kurz kommt  neben dem regelmäßigen Laufen: nämlich z.B. Bücher über das Laufen zu lesen!

Unser Laufliteratur-Experte Prof. Dr. Detlef Kuhlmann (im Hauptberuf Sportpädagoge an der Leibniz Universität Hannover und seit 1990 ehrenamtlicher Leiter des Literatur-Marathons beim BERLIN-MARATHON) stellt in lockerer Folge neuere und (fast) vergessene Laufbücher vor – so ganz nach dem Motto: Wer vieles bietet, bietet manchem etwas:

Nur lesen müssen alle dann selbst … am Ende der Serie stehen sieben Titel zur Auswahl!

Manfred Steffny mit einem Buch über sein erstes Leben …

Manfred Steffny, einer der renommierten Laufexperten weltweit, feiert in diesen Tagen im August seinen 81. Geburtstag. Er hat sich selbst und uns allen schon im letzten Jahr zu seinem 80. ein besonderes Geschenk gemacht … ein schmuckes Büchlein! Nicht irgendeines, sondern seine Biografie mit dem Titel „Nicht immer leichtfüßig. Mein erstes Leben. Manfred Steffny“.

Das lässt sich auch in diesem Sommer noch mit Vergnügen lesen …

Ich habe das Buch jedenfalls vor einem Jahr bei Erscheinen verschlungen und zu dem Ergebnis gekommen, dass es sogar mehr ist als nur die reine Biografie von Manfred Steffny. Es ist nämlich zugleich eine kleine Chronik der Familie Steffny. Es ist ebenso eine kurzweilige Zeitreise in die Nachkriegszeit mit den Anfängen der Bundesrepublik Deutschland, umgeben von leichtem lokalem Colorit in der Gegend von Trier mit der Weinregion Mosel und anderswo: „In Wuppertal im Wechselbad“ lautet dazu passend ein Kapitel.

Das Buch ist ferner ein zügiger Dauerlauf durch die moderne Laufbewegung in nationaler und internationaler Tragweite. Es ist aber zu allererst sicher auch eine Rückblende in die erfolgreiche Karriere des Hochleistungssportlers Manfred Steffny, einem der besten Langstreckenläufer seiner Zeit, angereichert mit einem Streifzug über die fortschreitende Entwicklung der Trainingslehre etc. Und es ist nicht zuletzt eine Expertise über das (sport-)journalistische Arbeiten in einer fast vergessenen Zeit …

In dem Buch werden zahlreiche Wegbegleiter von Manfred Steffny genannt und teilweise sogar mit Anekdoten vorgestellt. Zu der Liste gehören Bert Sumser, Eugen Brütting, Lutz Philipp, Franz-Josef Kemper, Güner Mielke und viele andere – an die erste Stelle gehört aber Manfreds engste Wegbegleiterin, nämlich seine leider inzwischen verstorbene Ehefrau Renate, der er sogar ein eigenes Kapitel über das Kennenlernen widmet: „Renate -kein Karnevalsscherz“ (Seite 67-72).

Am Ende dürfen wir uns nach geneigter Lektüre nicht nur vor Manfred Steffny und seiner Lebensleistung (gemäß Titel im „ersten Leben!) in Gedanken verneigen – mehr noch und dies: Wir finden uns selbst mit unserer eigenen (Lauf-)Biografie irgendwo bestimmt im Buch wieder, auch ohne namentlich erwähnt worden zu sein.

Manfred Steffny: Nicht immer leichtfüßig. Mein erstes Leben. Erkrath 2021: Spiridon. 126 S.; 8,90 €.

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann

Vom Autor der Serie zuletzt erschienen: Detlef Kuhlmann (Hg.): … auf den letzten Metern. Momente des Zieleinlaufs. Hildesheim 2021: Arete-Verlag. 200 S.; 20 € – Titelfoto: Horst Milde.

author: GRR