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30
09
2025

Rote Dünen, bis 300 m hoch, ein Kennzeichen Namibias. - Foto: Klaus Weidt

Lauffreudiges Namibia. Sogar mit kleiner „Weltpremiere“ unter Palmen. Klaus Weidt berichtet.

By GRR 0

Die Nachricht kam überraschend. Zwischen den namibischen Atlantikstädten Walvis Bay und Swakopmund.

Der deutschsprachige Fremdenführer Werner Schlierkamp deutete auf die zu beiden Seiten stehenden imposanten Palmenreihen und bemerkte beiläufig: „Das hier ist die längste Palmenallee der Welt.“ Und verwies auf das Guinnessbuch der Rekorde.

Er hatte nicht mit der unmittelbaren Aufmerksamkeit der Laufbegeisterten gerechnet, die spontan mit einer Idee reagierten: „Dann sind wir die Ersten, die diese Strecke laufend zurücklegen werden.“

Am 15. September dieses Jahres wurde die Idee Wirklichkeit. Eine deutsche Läuferreisegruppe startete zur kleinen „Weltpremiere“. Auf einem fünf Kilometer langen, festen Sandweg links der Landstraße – flankiert von etwa 3200 Palmen. Links der Atlantische Ozean, rechts die rote Namib-Wüste. Abgesichert und begleitet von der einheimischen Polizei, die das neue Laufprojekt als „äußerst interessant und nachahmenswert“ befand und offiziell freigab. 

Erster Palmenallee-Lauf in Namibia zwischen Walvis Bay und Swakopmund – 
Foto:  Klaus Weidt

Man kann sich tatsächlich vorstellen, dass mit dieser Premiere ein Signal für künftige Palmenlauf-Veranstaltungen gegeben wurde. Namibia nämlich ist ein lauffreudiges, wenn auch junges Land in Afrika. Nach der Zeit deutscher Kolonialherrschaft und südafrikanischer Verwaltung wurde „Südwestafrika“ erst 1990 zur unabhängigen Republik Namibia erklärt.

Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Lauf- und Wanderveranstalter des jungen Landes ist Peter van der Merve. Er berichtete, dass bereits ein Jahr nach der Unabhängigkeit ein Marathon ins Leben gerufen wurde, ergänzt mit kleineren Strecken. Dieser „Rössing Marathon“, unterstützt von einer chinesischen Uranfirma, zieht bis heute jedes Jahr im Februar mehr als 3000 Teilnehmende an. Wenn man weiß, dass Namibia, obwohl doppelt so groß ist wie Deutschland, nur 3,2 Millionen Einwohner hat, ist das eine sehr beachtliche Läuferzahl.

Ultraläufe haben in Namibia Tradition. Hier der 100 km-Wüsten-Lauf. – 
Foto: Veranstalter

Auch in der Hauptstadt findet mit dem Windhoek-Marathon (inklusive Halbmarathon, 10 und 6 km) ein großer Laufevent statt, der Anfang September zahlreiche Laufbegeisterte auf die Strecken bringt. Ergänzt wird der Jahreslaufkalender durch mehrere Ultra-Mehrtagesläufe, über Frühjahr und Herbst verteilt. Zum Beispiel mit einem sechstägigen Namibia-Ultra-Etappenrennen über 250 km oder dem Namibia Crossing über 200 km in 5 Etappen.

Peter van der Merve ließ es sich nicht nehmen, die deutsche Gruppe zu einem Abend-Lauf & Walk am Rande von Windhoek einzuladen. In hügeliger Landschaft, abgerundet durch einen Grillabend, wurde ihr Aufenthalt in diesem südwestafrikanischen Natur- und Tierparadies unvergesslich.

Zurück zur „Weltpremiere“ unter den Palmen: Diese Strecke soll bald verlängert werden.  Ein Sponsor hat bereits angekündigt, weitere 600 Palmen zu pflanzen.

Die Medaille – Foto: Klaus Weidt

Erstteilnehmer dieses Jahres konnten sich übrigens noch über eine besondere Medaille freuen, die von Marathon-Olympiasieger Waldemar Cierpinski für dieses kleine Ereignis gestiftet wurde.

Klaus Weidt 

Hailes Größter: Der Great Ethiopian Run. Zum Jubiläum in Addis Abeba werden mehr als 50 000 erwartet. Klaus Weidt berichtet.

Eine Lauflegende wird am 3. August 75 und – fährt auf dem Rad weg. Marathon-Olympiasieger Waldemar Cierpinski ist immer noch viel in Bewegung. Klaus Weidt berichtet.

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author: GRR