Die "Engel-Medaille) - Foto: Klaus Weidt
Laufende Erinnerung an einen Kämpfer Nicht nur in der Altmark gedachte man an einen „Laufengel“. Sogar ein Schweizer freute sich über die Medaille. Klaus Weidt berichtet
Wir hatten schon an dieser Stelle erinnert. An den Stendaler Gerd Engel, der in diesem Jahr 80 Jahre alt geworden wäre. Ein Mann, der sein Leben lang für den Laufsport kämpfte und viel erreichte.
Er brachte nicht nur die Altmärker ins interessante Laufen. Er zelebrierte einst ein Lauf- und Lichterfest, das den Stendaler Stadtsee in ein Lichtermeer verwandelte. Er lief mit seiner Laufgruppe vom Fichtelberg bis Kap Arkona. Er begründete den Arneburger Elbelauf und organisierte Rennen, bei denen man kein Startgeld zu bezahlen hatte.
Nach der Wende hatte er mit seiner Liesel sogar großen Anteil am Gedeihen der internationalen Ägypten- und Mongolia-Marathons.
Ihm zu Ehren fand nun ein „Laufengel-Lauf“ statt. Real am 22. August in Tangerhütte. Virtuell konnte sich jeder an einem beliebigen Ort mit beliebiger Strecke bis zum letzten Augusttag an der Aktion beteiligen. Die Laufgruppe des SV Germania Tangerhütte war der Ausrichter des offiziellen Gedenklaufs, der im Schlosspark stattfand. Trotz Wolkenbruch fanden sich an die hundert Teilnehmende ein, um den verstorbenen Gerd Engel zu ehren.
Organisator Sven Projahn und Tochter Corinna Engel hielten eine kurze Erinnerungsrede. Trotz strömenden Regens ließen es sich dann die Läufer und Läuferinnen nicht nehmen, ihre Runden zu ziehen, ehe sich alle bei Kaffee, Kuchen, Grillwurst und einer kleinen Tombola wieder zusammenfanden. Sie bedankten sich auch bei Sponsoren wie dem Team der LTL Licht und Ton sowie der Elterninitiative „Kinderträume“.
Keine Träume werden es sein, dass sich der SV Germania weiterhin dem Erbe Gerd Engels widmet. „Bereits im Winter,“ so teilte Danny Kupferschmidt, Leiter und Gründer der Laufgruppe, mit, „wird es weitere Bewegungsangebote geben, und der Engellauf wird Bestandteil unserer Serie sein.“
Übrigens war die Resonanz nicht an den Grenzen von Sachsen-Anhalt stehen geblieben. Mit gemacht haben u.a. Rennsteigläufer wie Familie Lösch, der Brandenburger Viktoria-Läufer Siegfried Rannefeld, der Bayer Willi Wagner aus Neumarkt, Helge Ziems von Ron Hill Berlin.
Und last not least machte sogar ein Schweizer virtuell mit, einer, der Gerd Engel persönlich kannte und bewunderte: Peter Spiegel aus der Züricher Region.
Klaus Weidt
„Ein Engel lässt laufen“ (erschienen 2013) – Archiv Klaus Weidt