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12
03
2010

Generationen kommen und gehen, Läufer werden älter und gehen sogar in Rente. Deshalb ist es für jede Sportorganisation wie AIMS Pflicht, die nächste Generation zu pflegen und die jungen Leute an das Laufen heranzuführen.

 Die AIMS Kinderlaufserie ist das Ergebnis.

Laufen in die Zukunft – Die Kinderlauf Serie von AIMS (Association of International Marathons and Distance Races) – Pat Butcher

By GRR 0

Die AIMS-Kinderlaufserie gibt es seit 2006. AIMS (Association for International Marathons and Distances Races) eine Vereinigung von Läufen auf allen Erdteilen – entspricht German Road Races (GRR) auf internationaler Ebene) –  initiierte diese Serie, um Kindern und Jugendlichen mit dem Angebot des Laufsports eine Alternative zu ihrem sicherlich nicht einfachen Leben anzubieten und gerade dort – wo Sport für Kinder und Jugendliche nicht die Regel ist.

Dazu wird  Lauf-Veranstaltern für max. 3 Jahren eine finanzielle Unterstützung von jährlich 10.000.00 $ zugesichert, die zur Deckung der Kosten von Medaillen, Urkunden und T-Shirts vorgesehen sind. Die T-Shirts müssen im eigenen Land produziert werden, um Transportkosten und Zoll etc. zu sparen. Die Veranstalter erhalten zusätzlich noch weitere Unterstützung und Sachspenden von ASICS – die Teilnehmer des großen Tokyo-Marathon sammeln jeweils zusätzlich Geld-Spenden mit ihrer Aktion "Läufer helfen Läufern", um die AIMS Kinderlauf-Serie zu unterstützen. Die Serie umfasste bisher Veranstaltungen in Afrika, Asien und Südamerika und wird in den nächsten Jahren fortgesetzt, denn nirgendwo ist Hilfe und Unterstützung angebrachter und wichtiger, als bei der Förderung des Jugendsports.

Horst Milde

Es war einmal eine Zeit, da gab es nur wenige Langstreckenläufer. Die meisten Leute, zumindest die meiner Generation, wären weit gelaufen, um dem Laufen zu entfliehen, und das Cross Country Programm in der Schule hat wohl bei vielen die versteckte Lust am einsamen Streben nach Erfolg endgültig einschlafen lassen.



Dann kam der Laufboom der 70er und 80er Jahre. Auf einmal lief jeder. Viele nicht schnell, aber sie liefen und tun es noch immer. Laufen ist wohl der populärste Teilnehmer-Sport der Welt. AIMS schuldet diesem Boom seine Existenz.

Generationen kommen und gehen, Läufer werden älter und gehen sogar in Rente.  Deshalb ist es für jede Sportorganisation wie AIMS Pflicht, die nächste Generation zu pflegen und die jungen Leute an das Laufen heranzuführen.

 Die AIMS Kinderlaufserie ist das Ergebnis.

Normalerweise wechseln die Veranstaltungsorte alle drei Jahre, aber wenn man einen Austragungsort wie das Flüchtlingscamp in der Sahara Wüste hat und den Enthusiasmus der jungen Menschen im Dakhla Camp beobachten kann, braucht man keine Rechtfertigung, um das Rennen der AIMS Kinderlaufserie 2010 auch wieder dort, zum fünften mal, zu veranstalten.

Dakhla ist eines von vier Camps in Südwest Algerien – die anderen sind Smara, Ausert und El Aaiún – die rund 200.000 Flüchtlinge unterbringen, die vor 35 Jahren aus der Westsahara vertrieben wurden. Dakhla ist das südlichste Camp, nahe der nordwestlichen Grenze zu Mauretanien und liegt ca. 170km südlich von Smara.

Die Camps sind nach Städten der Westsahara benannt, einem Land das früher „Spanische Sahara“ genannt wurde. Nach dem Tod von General Franco 1975 und aufgrund des politischen Drucks der Befreiungsfront Frente Polisario zogen sich zwar die Spanier zurück, jedoch rückten die Nachbarstaaten Marokko und Mauretanien nach und nahmen das Land für sich in Anspruch. Die Mauretanier verließen das Land nach zweijährigem Kampf gegen die Frente Polisario. Die Marokkaner blieben und kämpften bis zur Waffenruhe 1991.



Trotz der schwierigen politischen Lage ist der Kinderlauf in Dakhla wohl die erfolgreichste Veranstaltung ihrer Art weltweit.

Am 25. Februar, drei Tage nachdem der Sahara Marathon zwischen den anderen drei Camps stattfand, hätten die Bedingungen im Dakhla Camp bei morgendlichen Temperaturen um die 40° Celsius kaum schlechter sein können.

Um 17 Uhr waren es immernoch 37° als über 1000 Kinder die lange Gerade zum Start von mehr als einem halben Dutzend Rennen, vom 300 m Lauf für die Jüngsten bis zum 1000m Rennen der Teenager, entlang gingen.



Lachendes Mädchen in der Wüste bei 37 Grad.

  ©AIMS

 

Das ganze Camp, so schien es, war zu den Rennen gekommen. Sowohl die Männer als auch die Frauen trugen lange Tücher zur Abdeckung ihrer Köpfe und Gesichter, nicht aus religiösen Gründen, sondern einfach nur zum Schutz vor dem alles durchdringenden Sand. Die Mehrheit der Zuschauer hielt sich im Schatten der langen Mauer des Schulsportzentrums auf.

 
 

Die Startlinie wurde durch drei Stammesangehörige in blauen Festgewändern auf drei großen, weißen Kamelen markiert. An der Ziellinie erwarteten der Marathongewinner Jon Salvador, aus dem spanischen Baskenland, und ein besonderer Gast, der lokale Sportheld, Salah Amaidan, dessen Bestzeiten über die 1500m bei 3:39 Minuten und über die 10km bei 28:53 Minuten liegen, die Teilnehmer.

In roten und weißen AIMS T-Shirts laufend, wirbelten die Kinder Staubwolken hinter sich auf. Jeder Finisher wurde mit einer ansehnlichen Bronzemedaille und einem Spielzeug belohnt.

 Es war schwer zu beurteilen, wer enthusiastischer war, die Kinder oder die Zuschauer.

Als die Schatten immer länger wurden und die hektische Stunde zu Ende ging, erklärten die Co-Organisatoren (gleichzeitig auch die Organisatoren des Marathons), der Italiener Mattia Durli und der Spanier Diego Muñoz, die Veranstaltung zur erfolgreichsten ihrer 5-jährigen Geschichte.

Pat Butcher

Quelle: AIMSworldrunning.org

 

The AIMS Children’s Series 2006 – 2011: RUNNING INTO THE FUTURE – By Horst Milde

 

Download Handout (PDF, 2.8 MB)

author: GRR

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