Am Sonntag kommt es am Rhein zum Aufeinandertreffen von Melanie Kraus (Bayer Leverkusen), Sonja Oberem (Rhein Marathon Düsseldorf), die aber nach einer Erkältung Trainingsrückstand hat, und Luminita Zaituc (LG Braunschweig).
Kraus und Zaituc Favoritinnen auf Olympia-Ticket in Düsseldorf
Stark entwickelt hat sich in den letzten Jahren der Düsseldorf-Marathon. Sowohl breiten- als auch spitzensportlich könnten dabei am Sonntag neue Rekorde fallen. Alle Wettbewerbe zusammengerechnet, wird ein Feld von über 10.000 Läufern erwartet. Darunter sind gut 4.000 Marathonläufer, was gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von einem Drittel bedeutet!
Bei den Männern geht der Vorjahressieger und Streckenrekordler Bellor Yator (Kenia/2:09:48 Stunden) wieder ins Rennen, bei den Frauen ist mit Luminita Zaituc (LG Braunschweig) ebenfalls die Kursrekordlerin am Start (2:26:44 in 2005). Zaituc und Melanie Kraus (Bayer Leverkusen) haben dabei die besten Chancen, sich noch für die Olympischen Spiele zu qualifizieren.
Im Düsseldorfer Männerfeld sind acht Läufer am Start, die Bestzeiten von unter 2:11 Stunden aufweisen. Dadurch scheint der Streckenrekord möglich, wenn die Wetterbedingungen mitspielen und es nicht zu warm wird. Bellor Yator ist mit seinem Düsseldorfer Kursrekord, der zugleich seine Bestzeit ist, dabei nicht der schnellste im Feld. Am Start sein wird auch sein Landsmann Wilson Kigen, der als Dritter des Frankfurt-Marathons 2008 schon 2:08:34 erreichte.
Für eine Überraschung sorgen könnte vielleicht Henry Serem. Der Kenianer lief bisher 2:10:04 Stunden. Es ist nicht unbedingt die Bestzeit sondern mehr die Trainingsgruppe, die die Aufmerksamkeit auf Serem lenkt. Denn er gehört zur Gruppe des italienischen Managers Gabriele Rosa und ist damit Trainingspartner der Marathon-Größen Martin Lel (Sieger in London) und Robert Cheruiyot (Sieger in Boston).
Nach dem Hamburg-Aus von Ulrike Maisch (LAV Rostock) sind in Düsseldorf drei Läuferinnen im Rennen um nur noch zwei Olympia-Tickets. Denn schon nach ihrem glänzenden Debüt in Berlin im vergangenen Jahr (2:24:51 Stunden als Zweite) war Irina Mikitenko das Peking-Ticket sicher. Eindrucksvoller als mit dem Triumph in London hätte die Läuferin des TV Wattenscheid ihre Position nicht bestätigen können.
Am Sonntag kommt es am Rhein zum Aufeinandertreffen von Melanie Kraus (Bayer Leverkusen), Sonja Oberem (Rhein Marathon Düsseldorf), die aber nach einer Erkältung Trainingsrückstand hat, und Luminita Zaituc (LG Braunschweig). Claudia Dreher (LG Ihleläufer Burg) musste kurzfristig verletzungsbedingt passen. Zeitgleich finden flussaufwärts in Mainz die Deutschen Meisterschaften statt. Hier will Susanne Hahn (SV schlau.com Saar 05) versuchen, das Ticket zu lösen.
„Ich erwarte ein interessantes und schnelles Rennen“, sagt Christoph Kopp, der für den Düsseldorf-Marathon die Topathleten verpflichtet. Der Berliner plant eine Halbmarathonzeit von 1:13:50 Stunden und hofft, „dass die zweite Hälfte schneller wird“. Dabei setzt er auch auf Leah Malot, die ihren ersten Marathon laufen wird. Die Kenianerin könnte das Tempo hoch halten.
Melanie Kraus hat sicherlich die besten Karten im Rennen um eines der beiden Tickets. Gemessen an ihren Leistungen in Osaka und Frankfurt müsste sie einen gewissen Vorsprung haben. Wenn die 33-Jährige nicht gerade weit hinten liegt in Düsseldorf kommen die DLV-Funktionäre an einer Nominierung von Melanie Kraus kaum vorbei. In Osaka rannte sie bei der WM 2007 auf einen für ihre Verhältnisse sehr guten 20. Platz. Vor allem zeigte Melanie Kraus dabei, dass sie mit extremen Wetterverhältnissen zurecht kommt, die auch in Peking herrschen werden. Anschließend gewann sie überraschend auch noch den Frankfurt-Marathon in 2:28:56 Stunden. Zum zweiten Mal nach dem Jahr 2000 blieb Melanie Kraus dabei unter 2:30 Stunden. Mehrere Wochen hat sich die Apothekerin in Flagstaff (USA) im Höhentraining auf den Düsseldorf-Marathon vorbereitet.
Luminita Zaituc ist optimistisch, dass sie noch einmal die Olympia-Qualifikation schafft. So wie Melanie Kraus hatte auch sie in Frankfurt die Norm von 2:31:00 Stunden unterboten (2:30:09). Entscheidend wird für die 39-Jährige sein, ob sie das Rennen dieses Mal ohne gravierende Muskelprobleme, die sie bei den letzten Starts immer wieder zu Pausen gezwungen hatten, übersteht. „Sie hat eine etwas vorsichtigere Vorbereitung gemacht. Da muss man abwarten, wie stabil sie ist.
Aber sie ist zuversichtlich“, sagt Christoph Kopp über Luminita Zaituc, die sich vor vier Jahren in Athen als 18. achtbar geschlagen hatte.
race-news-service.com