Tatyana Petrova dürfte sehr gute Karten haben, für das russische Marathon-WM-Team nominiert zu werden.
Korir läuft Kursrekord, Petrova Siegerin beim Los Angeles Marathon
Wesley Korir und Tatyana Petrova haben die 24. Auflage des Los Angeles-Marathons gewonnen, der in diesem Jahr erstmals Ende Mai und nicht mehr im März stattfand. Der Kenianer gewann im zweiten Anlauf zum ersten Mal einen großen City-Marathon und brach dabei mit 2:08:24 Stunden auch den drei Jahre alten Streckenrekord. Für die Russin Tatyana Petrova könnte der Erfolg in Los Angeles der entscheidende Schritt sein, um nach einer erfolgreichen Karriere über die 3.000-m-Hindernisstrecke endgültig auf die klassische Distanz zu wechseln. Sie siegte in flotten 2:25:59 Stunden.
Im Männerrennen hatte Laban Kipkemboi (Kenia) zeitweilig das Tempo an der Spitze bestimmt. „Doch nach 20 Meilen fühlte ich mich ziemlich müde, so dass ich mit den anderen beiden nicht mehr mithalten konnte“, erklärte Laban Kipkemboi, der in Los Angeles vor drei Jahren Zweiter war als sein Landsmann Benson Cherono in der Kursrekordzeit von 2:08:40 Stunden gewann. Dieses Mal wurde Kipkemboi Dritter mit 2:10:29 Stunden. Als er zwischen Kilometer 30 und 35 nicht mehr mithalten konnte, entwickelte sich ein Zweikampf zwischen Wesley Korir und dem Äthiopier Tariku Jufar.
Doch schon bald konnte Korir auch Jufar hinter sich lassen. Während der Äthiopier am Ende in 2:09:32 Stunden Platz zwei belegte, gelang dem Kenianer noch ein großer finanzieller Coup. Die Frauen starten in Los Angeles seit vielen Jahren mit entsprechendem Vorsprung vor den Männern. Wer als Erster im Ziel ist, erhält dann einen Bonus von 100.000 Dollar. Diese Prämie sicherte sich Wesley Korir, der Tatyana Petrova etwa fünf Kilometer vor dem Ziel eingeholt hatte. Insgesamt verdiente er in Los Angeles 160.000 Dollar sowie ein Auto (Honda).
Der 26-jährige Wesley Korir verbesserte den Streckenrekord bei warmem Wetter um 16 Sekunden und steigerte seine persönliche Bestzeit gleich um rund fünfeinhalb Minuten. Beim Chicago-Marathon war er im vergangenen Jahr sein Marathon-Debüt gelaufen. Damals wurde er beachtlicher Vierter in 2:13:53.
Vierter in Los Angeles wurde der Äthiopier Mulugeta Wami (2:10:49), gefolgt von seinem Landsmann Negari Terfa (2:10:53). Auf Rang sechs kam in seinem zweiten Marathon Benjamin Limo (Kenia). Der 5.000-m-Weltmeister von 2005 lief 2:14:38 und verpasste sein Ziel, seine Bestzeit von 2:12:45 auf unter 2:10 Stunden zu steigern, deutlich.
Im Frauenrennen übernahm Tatyana Petrova etwa nach der Hälfte des Rennens die Initiative. Nachdem sie sich bald darauf von ihrer schärfsten Konkurrentin, Amane Gobena, gelöst hatte, lief sie einem klaren Sieg entgegen. Die Äthiopierin wurde schließlich Zweite in 2:26:53 Stunden. Die Ränge drei und vier belegten ebenfalls russische Läuferinnen: Silvia Skvortsova (2:28:35) und Lyubov Morgunova (2:29:42) erzielten auch noch Zeiten unter 2:30 Stunden. Für die Russinnen ging es in Los Angeles auch um die Qualifikation für den WM-Marathon in Berlin im August.
Tatyana Petrova dürfte sehr gute Karten haben, für das russische Marathon-WM-Team nominiert zu werden. Nachdem sie bei früheren Marathon-Versuchen nie unter 2:30 Stunden geblieben war, gelang ihr das in diesem Jahr gleich zweimal deutlich. Im Januar war sie in Dubai als Vierte bereits 2:25:53 gelaufen. Jetzt rannte Tatyana Petrova, die über 3.000 m Hindernis jeweils Silber bei der EM 2006 und der WM 2007 gewonnen hatte und zudem bei Olympia in Peking 2008 Vierte war, lediglich sechs Sekunden langsamer.
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