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06
09
2022

Klaus Blume auf den Podium 2017 bei der GRR-Jahresmitgliederversammlung in Würzburg - Foto: Horst Milde

Klaus Blume verstorben

By GRR 0

Nach langer Krankheit verstarb der Sportjournalist Klaus Blume, der sich auch bei German Road Races als geschätzter Autor vieler bemerkenswerter Beiträge einen Namen gemacht hat – Ein Nachruf von Wilfried Raatz

Aufmerksame Leser der Website-News von German Road Races haben sicherlich über einige Jahre hinweg die Beiträge von Klaus Blume in besonderem Maße geschätzt, die vor allem ein Höchstmaß an Insiderwissen aufzeigten und stets höchst lesenswert waren.

Wenig Blabla, sondern fundiertes Hintergrundwissen haben diese Beiträge stets ausgezeichnet, egal ob diese über den Radsport, über den Nordischen Skisport oder vor allem aus der vielschichtigen Leichtathletik waren.

Vor wenigen Tagen ist Klaus Blume im Alter von nahezu 82 Jahren in einer Hamburger Klinik verstorben. Als kritischen Geist haben wir Klaus Blume auch im Kreis der Leser von German Road Races kennen und vor allem schätzen gelernt. Seine letzten Beiträge lieferte er zur Tour de France im Juli diesen Jahres. Er wird uns mit seinen Arbeiten fehlen!

Der Autor hat Klaus Blume als Redaktionskollege beim Darmstädter Tagblatt (als eine Ausgabe der Mainzer Allgemeinen) kennengelernt. In vielen Fällen haben wir uns beim Leichtathletik-Geschehen dabei die Bälle zugespielt. Klaus hat dabei der Redaktion mit eher internationalen Entwicklungen die Schlagzeilen geliefert, ich, eher mit dem nationalen und regionalen Leichtathletik-Geschehen vertraut, habe die Basis verstärkt im Auge haben dürfen. Wir haben uns höchst kollegial ergänzt und auf dem Korridor zwischen den Redaktionsräumen so manche Fachsimpelei trotz aller Zeitknappheit gegönnt.

Klaus Blume als einen Sportjournalisten in der „Provinz“ abzustempeln, der tut dem früheren Mittelstreckenläufer des SC Chemie Halle absolut unrecht. Als Redaktionsmitglied arbeitete er für die Frankfurter Allgemeine, später für die Welt und die Welt am Sonntag sowie für die Neue Züricher Zeitung.

Beiträge von „klb“ sind zudem im Spiegel, in der Süddeutschen Zeitung, in der Zeit, aber auch in der L’Equipe und anderen internationalen Blättern erschienen. Zudem arbeitete er auch für den Hörfunk der ARD. Auf der Sport-Weltbühne mit Olympischen (Sommer- und Winter-)Spielen, Leichtathletik-Welt- und Europameisterschaften, Nordischen Ski-Weltmeisterschaften und der Tour de France knüpfte er unschätzbare Netzwerke, die er bis in die Tage seines Krankenhausaufenthalts pflegte.

Als Autor einschlägiger Radsport-Bücher (wie „Venga! Venga! Venga – die Macher des Radsports“ oder „Des Radsports letzter Kaiser?“ über die Karriere von Jan Ullrich machte er sich zudem einen Namen.

Im 2012 erschienen Buch „Die Dopingrepublik: eine (deutsch-) deutsche Sportgeschichte“ setzte er sich mit Doping in der DDR und der BRD auseinander, im Folgejahr schrieb er das Buch „Tatort Fankurve: Fußball, Gewalt und Rechtsextremismus“.

Wilfried Raatz

Die Trauerfeier an der Urne findet am Donnerstag, dem 15. September 2022 um 15.30 Uhr in der Kapelle 4 des Friedhofes Hamburg-Ohlsdorf statt.

 

author: GRR