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16
08
2013

©Wilfried Raatz/ wus-media

Kitzbüheler Horn-Lauf: Bergläufer gegen scheinbar übermächtige Konkurrenz

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Der Blick auf die Ehrentafel zeigt den internationalen Charakter des Bergstraßen-Laufes zum Kitzbüheler Horn auf 1996 m Höhe, die Namen das „Who is who" der großen Berglaufwelt. Horn-Organisator Franz Puckl hat sie praktisch schon alle auf seinem Hausberg am Start gehabt. „Wer nicht in Kitzbühel einmal gewonnen hat, ist kein richtiger Bergläufer", klassifizierte er einmal die vermeindlichen Asse der Szene nach eigener Philosophie. Der umtriebene „Poltergeist" aus Going hat gewiss vieles bewegt („Ich habe den Berglauf hoffähig gemacht!"), sich aber auch mit so manchen Aktionen mehr Ärger als ihm lieb war eingehandelt.

Nach 34 Jahren „Hornlauf" ist aber der Abwärtstrend bei der sicherlich (noch) attraktiven Veranstaltung leider sichtbar. So kamen beim 34. Horn-Bergstraßenlauf lediglich 148 Finisher am Fernsehturm an, die kommunale Unterstützung war auch schon besser. Die bodenständige Disziplin Berglauf steht in Kitzbühel trotz aller Tradition hinter Tennis, Skisport und Triathlon lediglich in der zweiten Reihe…. Hier ein redliches, vor allem aber bodenständiges Bemühen, doch gegen die finanzstarken Bemühungen anderer Sportarten mit einem Spektakel für Tausende von Zuschauern wird der Puckl Franz letztlich den Kürzeren mit „seinem" Berglauf ziehen (müssen).

Auch Franz Puckl hat Ideen, doch selbst diese umzusetzen, das heißt neben viel Nervenkraft auch größere finanzielle Mittel aufzubieten. Vielleicht helfen attraktive Ideen wie die Hahnenkamm-Abfahrt aufwärts zu laufen. Als Snow Race versteht sich? Dem Berglauf an sich würden solche spektakuläre Ereignisse sicherlich gut tun. Das jedenfalls ist sicher für die Randdisziplin der Leichtathletik.

Zum 35. Geburtstag wird es erstmals Sprintwertungen an der Mautstelle und am Alpenhaus geben. Besonders freut sich Franz Puckl allerdings auf die Sieger früherer Tage, die zum Jubiläum eingeladen werden. Die Strecke führt nach einer Flachpassage am Hauptplatz ab Kilometer vier stetig in Serpentinen auf der durchweg asphaltierten Fahrstraße mit Steigungen zwischen 12 und 23 % zum Fernsehturm auf dem Kitzbüheler Horn.

Extras gibt‘s angesichts der Popularität des Laufes in Fülle: Das Hornlauf-Präsent, den Rücktransport mit den Horn-Bahnen, die am Renntag offene, ansonsten mautpflichtige Fahrstraße, eine originellreichhaltige Tombola und die Siegerehrung im Alpenhaus mit vielen Preisen und ein abgestuftes Preisgeldgefüge – gewiß Anlass genug für einen Start am Horn. Standesgemäß halten zwei Neuseeländer (und zudem Weltmeister) die Kursrekorde: Jonathan Wyatt (55:58) und Melissa Moon (1:07:31). Im Vorjahr setzten die Kenianer (Erfolgs-)Signale: Thomas Lokomwa gewann in 1:00:24 vor Isaak Kosgei Toroitich (1:01:18), bei den Frauen Joyce Kiplimo Jemutai in 1:09:43 mit sieben Minuten Vorsprung vor Iva Milesova.

Veranstaltungsdetails:
Strecke: 12,9 km, Höhendifferenz 1234 m, Start 9.30 Uhr
Organisation: LSV 1990 Kitzbühel
Kontakt: franz.puckl@gmx.at, www.hornlauf.com
Entnommen aus: Berglauf-Journal 2013, wus-media/ www.berglauf.info

von Wilfried Raatz

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