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17
08
2017

©Wilfried Raatz

Kitzbüheler Horn-Bergstraßenlauf in Österreich – Ein Traditionslauf mit Siegern der Extragüte am 27. August 2017

By GRR 0

Ein Blick in die Ehrentafel zeigt den internationalen Charakter des Bergstraßen-Laufes zum Kitzbüheler Horn auf 1996 m Höhe, die Namen sind das „Who is who“ der internationalen Berglaufszene.

Vielleicht von den stets bei Weltmeisterschaften an der Spitze wechselnden Läufer aus Uganda einmal abgesehen, die sonst kaum in Europa in Erscheinung treten. Ansonsten hat Horn-Chef Franz Puckl, zweifellos das Urgestein der österreichischen Berglaufszene, sie alle schon bei dem Lauf auf seinem Hausberg am Start gehabt.

„Wer nicht in Kitzbühel einmal gewonnen hat, der ist kein richtiger Bergläufer“, klassifizierte er einmal die vermeindlichen Asse der Szene nach einer Philosophie.

Der Reigen beginnt bei Stefan Solèr und Pablo Vigil und geht über Helmut Stuhlpfarrer, Peter Schatz, Zdenek Mezulianik, Helmut Schmuck, Antonio Molinari, Jonathan Wyatt, Billy Burns, Robert Krupicka, Gerd Frick und Joseph Gray bis hin zu den afrikanischen Läufern wie Geoffrey Gikuni Ndungu, James Lokorwa und letztlich Petro Mamu, der gerade vor wenigen Tagen erst Langdistanz-Weltmeister im italienischen Premana geworden ist.

Bei den Frauen ist dies eine Parallele ohne jegliche Abstriche, denn die illustre Reihe geht von Christiane Fladt über Elsbeth Heinzle, Verena Lechner, Carina Weber-Leuthner und Gudrun Pflüger über Isabella Moretti, Johanna Baumgartner, Izabela Zatorska und Melissa Moon letztlich hin bis Anna Pichrtova, Birgit Unterberger, Iva Milesova, Antonella Confortola, Lucy Wambui Murigi und Andrea Mayr.

Bei der letztjährigen Ausgabe, übrigens die 38. In der hochklassigen Abfolge, kamen bei herrlichem Ausflugswetter gerade einmal 142 Finisher nach 12,9 km und 1234 Höhenmeter am Fernsehturm an.

Die bodenständige Disziplin Berglauf steht in Kitzbühel trotz aller Treadition leider hinter Tennis, Skisport und Triathlon lediglich in der zweiten Reihe…

Vielleicht helfen attraktive Ideen wie im Sommer die Hahnenkammm-Abfahrt aufwärts zu laufen oder Franz Puckl’s idee, einen Kitzbühel-Trail auf die Beine zu stellen. Vor vier Jahren gab es erstmals Sprintprämien an der Mautstelle und am Alpenhaus, zudem neben den Nachwuchsläufen auch eine Masterskategorie 75+ vom Alpenhaus hinauf bis zum Ziel. „Warum soll der Hornlauf nichts für 80jährige sein?“ fragt Franz Puckl und denkt dabei an seine „alten“ Stammkunden wie Horst und Inge Mühling aus Berlin oder Max Steinhauser aus Lienz mit Jahrgang 1920.

Die Strecke führt nach einer Flachpassage am Hauptplatz ab Kilometer vier stetig in Serpentinen auf der durchweg asphaltierten Fahrstraße mit Steigungen zwischen 12 und 23 Prozent zum Fernsehturm auf dem Kitzbüheler Horn.

Extras gibt es angesichts der Popularität und Sammler-Tüchtigkeit des Horn-Chefs viele: Das Hornlauf-Präsent, den Rücktransport mit den Horn-Bahnen, die am Renntag offene, ansonsten kostenpflichtige Fahrstraße, die reichhaltige Tombola und die Siegerehrung im Alpenhaus mit vielen Preisen und einem abgestuften Prämiensystem. Gewiss Gründe genug für einen Start am Horn.

Wie schnell sind die Besten auf dieser 12,9 km langen Bergstraße? Der gerade zum WMRA-Weltpräsident gewählte mehrfache Berglauf-Weltmeister Jonathan Wyatt ist im Jahr 2000 die immer noch gültige Bestmarke von 55:58 Minuten gelaufen. Gegen die Sturmläufe von Andrea Mayr ist allerdinghs kein Kraut gewachsen, 2016 knackte sie allerdings erst die 2001 von Melissa Moon aufgestellte Rekordmarke und lief 1:07:19 Stunden. Die Sieger erhalten übrigens den „Großen Preis von Österreich“.

Entnommen und modifiziert aus Wilfried Raatz: Berglauf-Journal 2017  – erhältlich über www.berglauf.info 

author: GRR

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