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21.11.2014, Berlin, Berlin, GER, LSB, Mitgliederversammlung, im Bild Foto Juergen Engler - 0 1 7 2 - 3 0 1 5 5 9 0 - K u r f u e r s t e n s t r a s s e 6 0 - 1 0 7 8 5 B e r l in m i t 7 % M w - S t e u e r , H o n o r a r p f l i c h t i g S t e u e r - N r . : 3 4 - 2 7 7 - 5 1 5 9 9 F i n a n z a m t M i t t e / T i e r g ar t e n C o m m e r z b a n k K o n t o - N r . : 4 0 3 0 4 6 10 0 B L Z 1 0 0 8 0 0 0 0 I B A N : D E 0 8 1 0 0 8 0 0 0 0 0 4 0 3 0 4 6 1 0 0 B I C : D r e s D E F F 1 0 0 w w w . p r e s s e f o t o - e n g l e r . d e P r e s s e f o t o - e n g l e r @ t - o n l i n e . d e

Kinder fördern! Kinder fordern! „Berlin hat Talent“ – ein bundesweit einzigartiges Projekt für den Nachwuchs – Robert Bartko in SPORT in BERLIN

By GRR 0

Die Überschrift ist Programm im organisierten Berliner Sport. Die per Ausrufezeichen unterstrichene Dringlichkeit findet sich seit langem in Initiativen, Projekten, Aktionen und Kampagnen wieder.

So auch in „Berlin hat Talent“, dessen offizieller Startschuss zwar erst im Februar 2015 stattfand, das aber in Verbindung mit dem in den 3. Klassen der Grundschulen durchgeführten Deutschen Motorik Test (DMT) eine mehrere Jahre zurückreichende Geschichte hat.

Dieser Test erfasst motorische Fähigkeiten wie Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Koordination. Aber es geht nicht darum, Kinder zu vermessen oder wissenschaftlich festzustellen, in welche Sportart sie am besten passen würden, wo sie Erfolge einfahren könnten.

Im Mittelpunkt soll der Spaß stehen. Für die, die sich ohnehin gern bewegen, aber auch für die, die diese Freude erst entdecken müssen. Deshalb ist die Freiwilligkeit der Teilnahme auch fest verankertes „Grundgesetz“.  

In fünf Stadtbezirken haben bereits „Talentiaden“ stattgefunden, Sportfeste, bei denen Kids mit durch den DMT festgestellten Begabungen (oft schon Mitglieder in Vereinen) dabei sind. Bis Ende 2016 soll es zwei Talentsichtungsgruppen je Stadtbezirk mit summasummarum 150 Kindern geben. In fünf Stadtbezirken sind Bewegungsfördergruppen für jene mit motorischem Förderbedarf gebildet worden oder im Aufbau – fünf Gruppen á 10 Kinder je Bezirk sind die in Arbeit befindliche Vision.

Diese Zweigleisigkeit, ist ein großer Vorzug der Aktion, der auf seine Weise zudem  die Integration von Heranwachsenden mit Migrationshintergrund berührt.

Sportlich talentierte Kinder werden durch den DMT entdeckt und danach in die Talentsichtungsgruppen eingeladen, wo sie sportartenübergreifend und vereinsungebunden drei bis vier Monate kompetent betreut werden. Ziel ist es, sie in Kooperation mit den Sportvereinen kontinuierlich zu fördern und ihnen nach Möglichkeit nach cirka drei Jahren den Zugang zu den Eliteschulen des Sports zu ermöglichen.

Jenen mit motorischem Förderbedarf werden Angebote von einem Jahr Dauer in Bewegungsfördergruppen gemacht, in denen Freude an Sport und Bewegung vermittelt werden. Sozusagen eine Doppelstrategie, die sich in den Formeln „Leistung macht Spaß“ und „Bewegung macht Spaß“ ausdrückt und die möglichst – so noch nicht vorhanden – in die Mitgliedschaft in einem Sportverein münden sollen.

Kernaussage der Initiative, bei der LSB und die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft federführend sind und von den Senatsverwaltungen für Inneres und Sport sowie Gesundheit und Soziales, der Berliner Sparkasse und der AOK Nordost als Projektpartner unterstützt und der Hochschule für Gesundheit & Sport (H:G) mit Ex-OSP-Leiter Jochen Zinner als  Professor für Leistungsdiagnostik und Leistungssport wissenschaftlich begleitet werden, wird auf den kurzen Nenner gebracht:

„Auch DU hast Talent! Jedes Kind hat eine besondere Begabung. Wir möchten das sportliche Potenzial eines jeden Kindes entwickeln!“ Dafür ist noch eine Menge zu leisten, aber wir stehen nicht mehr am Anfang, sind schon gut vorangekommen.

In fünf Stadtbezirken – Charlottenburg/Wilmersdorf, Treptow/Köpenick, Lichtenberg, Steglitz/Zehlendorf und Spandau – haben an rund 200 Grundschulen DMT-Sichtungen stattgefunden und Betreuungen wurden aufgenommen. Bis Ende des Schuljahres 2016/ 2017 wollen wir das flächendeckend in der Hauptstadt geleistet haben. Ein bundesweit einmaliges Projekt. Doch es geht nicht nur um Geld. Alle Projektpartner bringen sich inhaltlich stark ein. Eine solch konzertierte Aktion ist im Sinne des Sports nur zu begrüßen.

Aktuelle Herausforderung für uns ist es jetzt, den Projektstatus zu verlassen.

Alle Möglichkeiten zu nutzen, die „Berlin hat Talent“ bietet, die Initiave nicht als reines Leistungssportprojekt, sondern als gesamtgesellschaftliche Aufgabe anzugehen und dabei einen Mehrwert für die Berliner und den Berliner Sport zu erzielen. Erneut will ich auf Freiwilligkeit als Grundprinzip hinweisen, auf der späterer Erfolg beruht.

Entdeckt man Sport für sich als Bedürfnis und Lebensqualität, dann ist das eine langfristige, ja lebenslange Präventivmaßnahme, die gar nicht in Euro aufzuwiegen ist. Das klingt erstmal weit weg von „Berlin hat Talent!“, aber hat viel damit zu tun.

Und deshalb dürfen wir im Engagement dafür auch nicht nachlassen.

Vielleicht gehört es bald zu den Standards bei der Aufnahme an eine Sportschule, dass gefragt wird: Hast Du an „Berlin hat Talent!“ teilgenommen? Die Initiative soll und wird im organisierten Sport kein Eigenleben führen, sie ist ergänzend in die vorhandenen Strukturen integriert, ist eine Dienstleistung für Verbände und Vereine, bietet diesen auch die Möglichkeit und Plattform, sich zu präsentieren – gerade auch in jenen Sportarten, die nicht so im Fokus stehen.

Robert Bartko – LSB-Vizepräsident Berlin Leistungssport – in SPORT in BERLIN – September/Oktober 2015

author: GRR

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