Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney erreichte der Weltklasseläufer über 3000 Meter Hindernis den achten Platz.
Kigen, Cheruiyot und Weidlinger beim Frankfurt-Marathon
Zu einem hochkarätigen Duell zweier kenianischer Marathonläufer und dem Auftritt eines perspektivenreichen europäischen Athleten kommt es beim Commerzbank Frankfurt-Marathon. Am 25. Oktober werden jene zwei Athleten am Start stehen, die in den letzten vier Jahren in der Börsen-Metropole jeweils gewannen: Wilfred Kigen gelang von 2005 bis 2007 ein Hattrick, Robert K. Cheruiyot überraschte 2008 mit einem Streckenrekord von 2:07:21 Stunden.
Zu beachten sein wird auch der Österreicher Günther Weidlinger, der in Frankfurt seinen zweiten Marathon laufen wird und dabei den österreichischen Rekord brechen möchte. Der Commerzbank Frankfurt-Marathon hat sich in den letzten Jahren sowohl spitzen- als auch breitensportlich enorm entwickelt und ist inzwischen zu den Gold Label-Rennen des internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF) aufgestiegen.
Ein Rekordhoch haben die Meldezahlen erreicht: Zum Stichtag 1. Juli waren 6.079 Registrierungeeingegangen. Das sind 920 Meldungen oder 17,83 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Bestätigt sich dieser Trend, werden am 25. Oktober zwischen 13.000 und 14.000 Läufer für einen Teilnehmerrekord sorgen. „Dieser Zuspruch dokumentiert die enorm gestiegene Akzeptanz der Veranstaltung“, sagt Renndirektor Jo Schindler. 2008 war mit 12.046 Meldungen der bisherige Höchststand beim Frankfurt-Marathon erreicht worden. Meldungen sind online jederzeit möglich unter: www.frankfurt-marathon.com
Der 34-jährige Kenianer Wilfred Kigen hatte das Traditionsrennen in den Jahren 2005 bis 2007 gewonnen und damit als erster Läufer in der Mainmetropole den Hattrick geschafft. „Frankfurt ist für Wilfred beinahe zu einer zweiten Heimat geworden. Deshalb sind wir besonders glücklich, den Publikumsliebling wieder bei uns zu haben“, sagt Jo Schindler. Ein Beleg für die besondere Beziehung von Kigen zum Frankfurt Marathon ist die Tatsache, dass er nach dem dritten Triumph vor zwei Jahren seinem jüngsten Sohn den Namen Frank gab. Seinen Kursrekord (2:07:58/2007) hatte der schnelle Vater von fünf Kindern im zurückliegenden Oktober an seinen Landsmann Robert K. Cheruiyot (2:07:21) verloren.
Am 25. Oktober kommt es jetzt zum Duell Kigen – Cheruiyot, zum direkten Aufeinandertreffen der bislang schnellsten Marathonläufer in Frankfurt. „Das wird ein absolutes Highlight in der langen und ruhmreichen Geschichte dieses Marathons“, sagt der Sportliche Leiter Christoph Kopp. Die Zielsetzung von Kigen auf dem schnellen Asphalt der Banken- und Börsenmetropole ist klar: Er möchte seinen vierten Sieg. Und sich damit für seine beiden jüngsten Ergebnisse rehabilitieren. Beim Marathon in New York 2008 war er nach 24 Kilometern aufgrund von Waden- und Achillessehnenschmerzen ausgestiegen; Anfang Mai in Düsseldorf erreichte Kigen als Zweitplatzierter 2:11:30 Stunden. „Wilfred hat natürlich einen völlig anderen Anspruch“, sagt Kopp.
„Deshalb wird er bei uns wie immer bestens vorbereitet an den Start gehen.“ Der 21-jährige Cheruiyot hatte im vergangenen Jahr auch alle Insider überrascht, seinerzeit war er als Marathondebütant an den Start gegangen. In der Zwischenzeit hat er mit einem fünften Platz beim hochkarätigen Boston-Marathon bewiesen, dass sein Erfolg von Frankfurt keine Eintagsfliege war.
Ein weiterer prominenter Topläufer am 25. Oktober kommt aus Österreich. In der Alpenrepublik ist Günther Weidlinger trotz seiner erst 31 Jahre schon so etwas wie eine Leichtathletik-Legende, hat er doch auf den Mittel- und Langstrecken fast alle nationalen Rekorde in seinem Besitz. Unter anderen auf den Bahndistanzen 1500 Meter (3:34,69 Minuten), 3000 Meter Hindernis (8:10,83), 5000 Meter (13:13,44) und 10.000 Meter (27:36,46). Hinzu kommen zwei österreichische Bestmarken auf der Straße: 10 Kilometer in 28:10 Minuten, Halbmarathon in 61:42 Minuten.
Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney erreichte der Weltklasseläufer über 3000 Meter Hindernis den achten Platz. Weidlinger debütierte im April in Wien über die Marathondistanz (2:12:39) und verpasste den Landesrekord von Gerhard Hartmann aus dem Jahr 1986 nur um 17 Sekunden. „Bis ich den Rekord gelaufen bin, wird mich das immer verfolgen“, sagte Weidlinger kürzlich. Doch in Wien konnte er nicht sein 100-prozentiges Leistungsvermögen abrufen. Er lief mit einem versteckten Ermüdungsbruch, von dem man annahm es sei ein Leistenbruch.
Umsonst wurde er nach dem Rennen an der Leiste operiert, wobei dann jedoch der Ermüdungsbruch im Becken diagnostiziert wurde. „Ich hoffe, dass Günther in Frankfurt den Landesrekord brechen kann und sich unter den besten europäischen Marathonläufern etabliert“, sagt Christoph Kopp.
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