Auch die nächsten beiden Läufer blieben noch unter dem alten Streckenrekord, den Patrick Ivuti (Kenia) dort vor einem Jahr mit 2:07:48 Stunden aufgestellt hatte
Kenianischer Newcomer läuft Weltklassezeit beim Prag-Marathon
Kenias Talente-Pool scheint schier unerschöpflich: Während am Sonntag Samuel Kosgei und Mary Keitany bei den BIG 25 Berlin die 25-km-Weltrekorde pulverisierten, stürmte praktisch zeitgleich beim Prag-Marathon ein Newcomer zu einer Weltklassezeit: Eliud Kiptanui gewann das Rennen in 2:05:39 Stunden und schob sich damit auf Rang sechs in der Jahresweltbestenliste. Schnellste Läuferin war seine Landsfrau Helena Kirop, die in 2:25:29 gewann.
Der 20-jährige Eliud Kiptanui sollte eigentlich im April in Wien seinen ersten Marathon außerhalb Kenias laufen. Doch das Flugverbot infolge des Vulkanausbruchs auf Island stoppte Kiptanui auf dem Weg nach Österreich. So profitierte Prag vom Wiener Pech. Erst einmal war der Kenianer in seiner Karriere zuvor Marathon gelaufen: Seine Bestzeit von 2:12:17 Stunden machte ihn dabei sicher nicht zu einem Mitfavoriten in Prag.
Als Eliud Kiptanui dann während des Rennens an der Spitze das Tempo deutlich erhöhte, haben seine Konkurrenten wohlmöglich gedacht, der junge Kenianer sei ein Pacemaker. Doch Eliud Kiptanui stürmte bis ins Ziel und mit seiner famosen Siegzeit in die Gruppe der schnellsten 20 Marathonläufer aller Zeiten. „Ich hatte gedacht, dass ich vielleicht 2:08 oder 2:09 Stunden laufen kann – aber 2:05, das ist unglaublich“, sagte Eliud Kiptanui – zumal die Strecke in Prag sicher nicht zu schnellsten der Welt zählt.
Auch die nächsten beiden Läufer blieben noch unter dem alten Streckenrekord, den Patrick Ivuti (Kenia) dort vor einem Jahr mit 2:07:48 Stunden aufgestellt hatte. Yemane Tsegay (Äthiopien) lief als Zweiter 2:07:11, der Debütant Nicholas Koech (Kenia) war nach 2:07:23 im Ziel. Auch der viertplatzierte Getu Feleke (Äthiopien) lief mit 2:08:04 noch eine flotte Zeit. Kursrekordler Ivuti kam dagegen nach Verletzungsproblemen nicht über Rang 19 in 2:21:20 hinaus.
Auch bei den Frauen wurde der Kursrekord deutlich unterboten: Maura Viceconte (Italien) war bereits 2001 in Prag 2:26:33 Stunden gelaufen. Jetzt war Helena Kirop mit 2:25:29 ein gutes Stück schneller. Die Kenianerin gewann vor Alevtina Ivanova (Russland/2:27:36) und der Äthiopierin Ashu Kasim (2:29:54).
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