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07
11
2021

2014 TCS NYC Marathon NYC, NY November 02, 2014 Photo: Bruce Wodder@PhotoRun Victah1111@aol.com - www.photorun.NET

Kenianischer Doppelsieg beim 50. New York Cty Marathon 2021 – Eine Million Zuschauer! – Warum ausgerechnet New York? Von KLAUS BLUME

By GRR 0

Mit einem kenianischen Doppelsieg endete der 50. New York Marathon vor einer Million Zuschauer. Bei den Frauen gewann Peres Jepchirchir, die Olympiasiegerin vom 2021 in Sapporo; bei den Männern triumphierte der 27jährige Marathon-Spezialist Albert Korir.

Während die Siegerin für die 42,195 Kilometer 2:22:39 Stunden benötigte, legte Korir diese Distanz in 2:08:22 Stunden zurück. 2019 hatte er noch hinter seinem Landsmann Geoffrey Kamworor den zweiten Platz belegt und damals geschworen: „Aber ich komme zurück – dann aber, um in New York zu gewinnen.“

Warum aber ausgerechnet in New York?

Es ist immer dasselbe: Frank Sinatra singt „New York, New York“ – und dann geht‘s ab, durch alle fünf Stadtbezirke dieser wirklich verrückten aber auch leuchtenden Metropole. Vor allem aber über fünf Brücken; schon deshalb sind Rekorde in New York unmöglich. Es sei denn, es geht um Rekorde ganz besonderer Art. So, wie ihn die Norwegerin Grete Waitz erreicht hat, die am 19. April 2011 im Alter im Alter von nur 57 Jahren nach langem Kampf in einer Osloer Klinik ihrer Krebserkrankung erlegen ist.

Zwischen 1978 und 1988 gewann sie neunmal (!) den New York Marathon. Bei ihren ersten drei Siegen stellte sie – ausgerechnet in New York (!) – jeweils einen Weltrekord auf. 1979 blieb sie als erste Frau unter zweieinhalb Stunden (2:27:33). Schon zu Lebzeiten wurde sie sie mit einer Statue vor dem Bislett-Stadion in Oslo geehrt. Ihre Krebserkrankung machte Grete damals öffentlich und engagierte sich zugleich mit großem Engagement in Patienten-Iniativen.

Und wenn wir schon bei den starken Frauen sind, die dem New York Marathon ihren Stempel aufgedrückt haben, erinnern wir uns natürlich an die Kenianerin Tegla Loroupe, die 1994 und 1995 im „Big apple“ triumphiert hat. Eine unglaubliche Frau! Nach 2:27:37 Stunden war sie 1995 ins Ziel gelaufen und hatte danach wie ein Rohrspatz am Telefon geschimpft: „Ich war unterwegs so schnell, da hätte ich 2:25 und schneller laufen können! Doch der Wind! Er hat mich fast von der Straße geweht.“

Ich stellte mir beim Gespräch vor, wie sich das gerade 38 Kilo wiegende Persönchen gegen die Windstöße gestemmt hatte. „Aber du hast trotzdem wieder 30 000 Dollar gewonnen“, versuchte ich sie aufzumuntern. Sie hat übrigens auch dieses Geld zumeist für ihre Brüder und für die Schulausbildung ihrer Schwestern ausgegeben. Ihren Lebenstraum, eine Klinik („Weißt du, so wie bei euch in Hamburg“) in den Raft Valleys von Kenia zu erbauen, hat sie (noch) nicht geschafft. 

Aber Tegla ist ja zäh! Auch deshalb hat sie bei den Olympischen Spielen in diesem Jahr in Tokio als „Chef de Mission“ das internationale Flüchtlingsteam geleitet. Und mir hat sie eingebleut, meinen Tee stets nur mit Milch, niemals mit Wasser zu kochen. Warum? „Auch in Europa weiß du nie, was wirklich im Wasser ist.“ Ja doch, Tegla.

Warum ausgerechnet New York?

Eigentlich ist es nicht ganz  richtig, Bill Rodgers einfach nur „Boston Billy“ zu nennen, schließlich hat er den New York Marathon in den Jahren 1976, 1977, 1978 und 1979 gewonnen. Aber der heute 73-Jährige triumphierte ja auch viermal beim legendären Boston Marathon. Er läuft auch heute noch viel, vor allem mit seiner Partnerin Karen.

Denkt er noch heute an seine großen Triumphe in Boston und New York? „Weißt du“, sagt er, „der Fukuoka-Marathon in Japan wird für mich immer einen ganz besonderen Platz einnehmen.“ Warum? „Als ich ihn 1977 gewann, war ich damals der einzige Läufer, der alle drei großen Marathons gewonnen hatte. Darauf war ich stolz.“

Und so läuft er noch immer – immerhin 50 Kilometer pro Woche. Manchmal auch etwas länger.

Was ihm das Laufen gegeben hat? „Weißt du, Laufen ist ein Geschenk, es ist die ultimative Quelle der Gesundheit. Schätze es und es wird dir ein Leben lang Freude bereiten.“

Worte eines Mannes, der dem New York Marathon wie kein Zweiter seinen Stempel aufgedrückt hat.

Klaus Blume
Uhlenhorster Weg 2
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