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02
04
2017

Homiyu Tesfaye lief ein starkes Rennen in Berlin. ©Camera 4

Kenianer Masai und Melly gewinnen 37. Berliner Halbmarathon 2017, Tesfaye und Mockenhaupt überzeugen

By GRR 0

Einer der Topfavoriten und eine Last-Minute-Starterin haben den Berliner Halbmarathon gewonnen. Gilbert Masai siegte in schnellen 59:57 Minuten und blieb damit knapp unter der avisierten Zeit von unter einer Stunde.

Während er vor dem Start zu der kleinen Gruppe der großen Favoriten zählte, war der Sieg seiner kenianische Landsfrau Joan Melly eine Überraschung. So kurzfristig war sie noch für das Rennen nachgemeldet worden, dass die Kenianerin nicht einmal auf der Elite-Startliste stand.

Am Ende gewann die 28-Jährige in guten 68:45 Minuten und steigerte sich um fast zwei Minuten.

Unterschiedlich waren die Ergebnisse der deutschen Topläufer:

Beachtlich schlug sich der 1.500-m-Spezialist Homiyu Tesfaye (Eintracht Frankfurt), der mit einer deutschen Jahresbestzeit von 62:58 Minuten Siebenter wurde und auch eine persönliche Bestzeit aufstellte.

Seinen persönlichen Rekord verpasste dagegen Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg). Er war als Neunter in 64:04 im Ziel.

Ein starkes Halbmarathon-Comeback lief nach langen Verletzungsproblemen Sabrina Mockenhaupt (LT Haspa Marathon Hamburg). Sie war als beste Deutsche Achte in 72:11 Minuten – ebenfalls eine deutsche Jahresbestzeit. Als Neunte mit 73:25 verpasste dagegen Katharina Heinig (Eintracht Frankfurt) ihr Ziel, die Qualifikation für den Weltmeisterschafts-Marathon zu sichern. Dafür wäre eine Zeit von 73:15 nötig gewesen. Elfte wurde Mona Stockhecke (LT Haspa Marathon) in 75:41.

34.004 Läufer aus 106 Nationen hatten für die 37. Auflage des Berliner Halbmarathon gemeldet.

Das Rennen der Männer hatte bei insgesamt guten, aber phasenweise etwas windigen Wetterbedingungen mit einem verhaltenen Tempo begonnen. Doch nach einigen Kilometern wurde es schneller, und eine Vorentscheidung fiel dann frühzeitig. Mit einer deutlichen Tempoverschärfung setzte sich Gilbert Masai zwischen Kilometer 11 und 12 ab – diesen Abschnitt lief er in 2:38 Minuten. Danach konnte auch der Tempomacher nicht mehr mithalten, und Masai lief alleine an der Spitze.

„Mit etwas mehr Konkurrenz in dieser Phase hätte ich noch schneller laufen können. Aber wenigstens bin ich noch unter einer Stunde geblieben“, sagte Gilbert Masai, der sich auf den Hamburg-Marathon in drei Wochen vorbereitet und in Berlin seine Landsleute Vincent Kipchumba (60:32) und Reuben Limaa (61:43) auf die Ränge zwei und drei verwies.

Mutig ging der aus Äthiopien stammende Homiyu Tesfaye in das Rennen. Bis Kilometer sieben lief er sogar in der Spitzengruppe. „Danach musste ich mich zurücknehmen, denn das Tempo wurde zu schnell, und ich wollte ja ins Ziel kommen“, sagte der 23-Jährige, der zuvor erst einen Halbmarathon gelaufen war. Vor fünf Jahren hatte Tesfaye dabei aber nur eine Zeit von 67:17 Minuten erreicht. In der kommenden Sommersaison wird er sich zunächst wieder auf seine Spezialdisziplin, die 1.500-m-Strecke, konzentrieren wird. „Aber eines Tages möchte ich auch Marathon laufen“, kündigte Tesfaye an.

Nicht unzufrieden war Philipp Pflieger, obwohl er seine erhoffte Bestzeit von 63:51 um 13 Sekunden verpasste. „Ich wäre gerne schneller gelaufen, aber während der Marathonvorbereitung ist das nicht so leicht“, sagte Philipp Pflieger, der in drei Wochen beim Hamburg-Marathon starten wird.

Im Rennen der Frauen setzten sich Joan Melly und Edith Chelimo bereits nach wenigen Kilometern von ihren Konkurrentinnen ab. Dabei liefen sie ein gleichmäßig hohes Tempo. Rund fünf Kilometer vor dem Ziel löste sich dann Joan Melly, die mit einer Bestzeit von 70:33 Minuten ins Rennen gegangen war, von ihrer Landsfrau und gewann in 68:45 vor ihrer Landsfrau Edith Chelimo, die nach 68:57 im Ziel war. Als Dritte folgte die aus Kenia stammende Titelverteidigerin Elizeba Cherono (Niederlande) mit 70:43.

„Das war ein sehr schönes Rennen für mich, jetzt möchte ich auch in Berlin im September mein Marathondebüt laufen“, sagte die 28-jährige Melly, die sich ebenso wie Masai eine Siegprämie von 5.000 Euro verdiente. „Ich bin dankbar, dass ich so kurzfristig noch in Berlin starten konnte und mich Race Director Mark Milde noch akzeptiert hat. Ich war heute besonders motiviert, denn es war mein erster internationaler Start nach einer Babypause.“

Nach langen Verletzungsproblemen im vergangenen Jahr hat sich Sabrina Mockenhaupt mit einer guten Leistung zurückgemeldet.

„Das war ein hartes Stück Arbeit, schließlich fehlt mir aufgrund der Verletzungen einen Trainingsbasis von fast einem Jahr“, sagte die 36-Jährige, deren Fernziel der Start beim Europameisterschafts-Marathon in Berlin im Sommer 2018 ist. In der Anfangsphase war sie zusammen mit Katharina Heinig gelaufen, die dann jedoch nach rund fünf Kilometern den Anschluss verlor.

„Offenbar war mein Start noch etwas zu früh nach dem Höhentrainingslager in Kenia. Ich hatte gut trainiert, konnte die Form aber noch nicht umsetzen. Ich wollte mit Sabrina Mockenhaupt mitlaufen, aber es hat heute nicht gereicht“, sagte eine enttäuschte Katharina Heinig.

race-news-service.com
 

author: GRR

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