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10
04
2011

„Ich hätte nie gedacht, dass ich hier gewinnen könnte", erklärte Priscah Jeptoo, deren größter Erfolg zuvor der Sieg beim Turin-Marathon 2010 war. Auch sie gewann in Paris 50.000 Euro.

Kenianer Kiptoo und Jeptoo siegen in Paris

By GRR 0

Einen kenianischen Doppelsieg mit hochklassigen Siegzeiten gab es am Sonntag beim Paris-Marathon. Während sich bei den Männern Benjamin Kiptoo in 2:06:31 Stunden durchsetzte, gewann Priscah Jeptoo mit 2:22:55. Relativ warmes Wetter mit Temperaturen von knapp 20 Grad Celsius in der Schlussphase des Rennens verhinderte noch schnellere Zeiten.

Für beide Sieger waren es dennoch persönliche Bestzeiten. Für den Paris-Marathon hatten 40.000 Läufer gemeldet, so dass über 30.000 Athleten das Ziel erreicht haben dürften. Damit ist dieser Lauf der drittgrößte europäische Marathon hinter London und Berlin.

Bei den Männern gab es in der Geschichte des Paris-Marathons, die 1976 begann, nur ein Rennen, das eine schnellere Siegzeit produzierte: Vor zwei Jahren hatte der Kenianer Vincent Kipruto die Kursbestzeit auf 2:05:47 Stunden gesteigert.

Diese Zeit war das Ziel der Topläufer am Sonntag. Entsprechend schnell begann das Rennen. Nach 29:48 Minuten erreichte die Spitzengruppe die 10-km-Marke. Damit lag man ziemlich genau auf Kurs für einen Streckenrekord. In der Folge wurde das Rennen noch etwas schneller. Hinter den Tempomachern passierte eine neunköpfige Gruppe die Halbmarathonmarke in 62:41 Minuten. Bei 25 km (1:14:15 Stunden) lagen die Topläufer sogar rund 30 Sekunden unterhalb der Kipruto-Bestzeit. Doch in der Folge verloren mehrere Athleten den Kontakt zur Spitze und das Tempo wurde etwas langsamer.

Es entwickelte sich ein Kampf zwischen Kenia und Äthiopien, der kurz nach der 35-km-Marke in die entscheidende Phase ging. Zunächst versuchte sich Eshetu Wendimu zu lösen, der mit einer Bestzeit von 2:06:46 Stunden der schnellste Läufer im Feld war. Während mit Assefa Girma ein Landsmann von Wendimu entscheidend zurückfiel, schlossen die Kenianer Benjamin Kiptoo und Bernard Kipyego schnell die Lücke. Außerdem schaffte Alfred Kering (Kenia) den Anschluss an die Spitze, obwohl er zuvor bereits an der Halbmarathonmarke einen Rückstand von zehn Sekunden hatte. Es war dann ein anderer Kenianer, der sich nach 37 km lösen konnte: Benjamin Kiptoo lief den Konkurrenten in der großen Parkanlage ,Bois de Boulogne' davon und sicherte sich den Sieg und eine Prämie von 50.000 Euro.

„Ich habe es versucht, mich zu lösen und keiner der anderen lief mit. Es war ein knappes Rennen", sagte der 32-jährige Kiptoo, der mit 2:06:31 zum ersten Mal in seiner Karriere unter 2:07 blieb. Sein größter Erfolg bisher war der Sieg beim Rom-Marathon 2009, wo er in 2:07:17 gewonnen hatte. In Paris belegten Bernard Kipyego (2:07:16), Eshetu Wendimu (2:07:33), Alfred Kering (2:07:41) sowie Assefa Girma (2:07:43) die nächsten Plätze. Sieben Läufer blieben unter 2:10 Stunden. Als bester Europäer erreichte der Franzose Abdelatif Meftah bei seinem guten Debüt Rang zehn in 2:10:53.

Auch das Frauenrennen begann sehr schnell, jedoch verloren auch die Topläuferinnen im letzten Teil des Rennens Zeit. Geführt von einem Tempomacher erreichten vier Läuferinnen – Priscah Jeptoo, Agnes Kiprop (beide Kenia), Koren Yal, Ashu Kasim (beide Äthiopien) – die Halbmarathonmarke nach 70:26 Minuten. Damit lag das Quartett gut im Rennen für die Streckenbestzeit, die Atsede Bayisa (Äthiopien) vor einem Jahr mit 2:22:04 aufgestellt hatte, als auch die Jahresweltbestzeit. Diese Marke hält Aselefech Mergia (Äthiopien), die im Januar den Dubai-Marathon in 2:22:45 gewonnen hatte.

Nachdem es im vergangenen Jahr in Paris zwei äthiopische Sieger gegeben hatte, waren nun wieder die Kenianer an der Reihe: Die Äthiopierinnen Yal und Kasim konnten das Tempo nicht mehr halten. So rannten nur noch die zwei Kenianerinnen hinter dem äthiopischen (!) Pacemaker, als es Richtung 30-km-Marke ging. Bald darauf setzte sich etwas überraschend Priscah Jeptoo von Agnes Kiprop ab, die eigentlich die klar bessere Bestzeit hatte (2:24:07).

Der Vorsprung wuchs deutlich und am Ende hatte die 27-jährige Priscah Jeptoo, die mit einem persönlichen Rekord von 2:27:02 nach Paris gekommen war, in 2:22:55 Stunden die bisher zweitschnellste Marathonzeit weltweit in diesem Jahr erzielt. „Ich hätte nie gedacht, dass ich hier gewinnen könnte", erklärte Priscah Jeptoo, deren größter Erfolg zuvor der Sieg beim Turin-Marathon 2010 war. Auch sie gewann in Paris 50.000 Euro.

Hinter Priscah Jeptoo belegten Agnes Kiprop (2:24:43), Koren Yal (2:26:57) und Eyerusalem Kuma (Äthiopien/2:27:02) die nächsten Plätze. Fünfte wurde mit Margarita Plaksina (Russland) die beste nicht-afrikanische Läuferin mit 2:27:07.

race-news-service.com

 

 MEN –
 1. Benjamin Kiptoo, KEN      2:06:31

 2. Bernard Kipyego, KEN      2:07:16
 3. Eshetu Wendimu, ETH     2:07:33
 4. Alfred Kering, KEN           2:07:41
 5. Assefa Girma, ETH          2:07:43
 6. Stephen Chebogut, KEN   2:08:02
 7. Henry Sugut, KEN            2:08.22
 8. Bettona Sahle Warga, ETH2:10:12
 9. Zambala Yegeze, ETH      2:10:38
10. Abdelatif Meftah, FRA     2:10:53

WOMEN –
 1. Priscah Jeptoo, KEN         2:22:55

 2. Agnes Kiprop, KEN         2:24:43
 3. Koren Yal, ETH              2:26:57
 4. Eyerusalem Kuma, ETH   2:27:02
 5. Margarita Plaksina, RUS  2:27:07
 6. Ashu Kasmi, ETH           2:28:11
 7. Meseret Legese, ETH      2:29:09
 8. Gisaw Melkaw, ETH         2:29:15
 9. Marina Kovaleva, RUS     2:31:11
10. Alemnesh Eshetu, ETH   2:39:05

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author: GRR

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