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17
03
2011

Ein Kampf zwischen Kenia und Äthiopien ist bei den Frauen über die 8-km-Strecke zu erwarten.

Kenianer favorisiert bei Cross-WM, Japan in allen Rennen gemeldet

By GRR 0

Kenias Läufer reisen als Favoriten zu den Crosslauf-Weltmeisterschaften ins spanische Punta Umbria – und das, obwohl keiner ihrer vier Titelverteidiger am Sonntag an den Start gehen wird. 2010 hatten die Kenianer zum ersten Mal in der Geschichte der Crosslauf-Weltmeisterschaften alle acht Goldmedaillen gewonnen (vier Einzel- und vier Team-Wettbewerbe).

Nun wird es in den Einzelrennen andere Titelträger geben, denn weder Joseph Ebuya und Emily Chebet noch die inzwischen allerdings bei den Männern beziehungsweise Frauen startenden Junioren-Sieger von 2010, Caleb Ndiku und Mercy Cherono, schafften die Qualifikation bei den kenianischen Ausscheidungen. Bemerkenswert ist, dass Japan trotz der Tragödie in allen vier Wettbewerben – Männer, Frauen und Junioren – mit kompletten Teams gemeldet ist.

2009 fehlten zuletzt beide Titelverteidiger bei einer Cross-WM. Allerdings verzichteten damals die Äthiopier Kenenisa Bekele und Tirunesh Dibaba auf eine mögliche Nominierung. Vor zwei Jahren war auch zuletzt ein deutscher Läufer im Männerrennen der Cross-WM dabei: Sebastian Hallmann (LG Stadtwerke München) belegte damals Rang 104. Seine Nominierung dürfte damals allerdings zu einem nicht unerheblichen Anteil sportpolitische Hintergründe gehabt haben.

Denn im Jahr der WM in Berlin sollte offenbar zumindest ein deutscher Athlet bei den globalen Cross-Titelkämpfen starten.

Am Sonntag nun wird Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) im 12-km-Männerrennen laufen. Obwohl die Strecke für den 3.000-m-Hindernisläufer sehr lang ist, ist ihm eine deutlich bessere Platzierung zuzutrauen als Sebastian Hallmann vor zwei Jahren in Amman. Steffen Uliczka hatte sich mit einem guten zwölften Platz bei den Cross-Europameisterschaften im vergangenen Dezember für diese WM qualifiziert.

Vorne allerdings werden die Afrikaner einmal mehr das Rennen bestimmen. Etwas überraschend war es ein Marathonläufer, der in Nairobi das kenianische Ausscheidungsrennen für Punta Umbria gewann: Geoffrey Mutai – im vergangenen Jahr jeweils Zweiter beim Rotterdam- und beim Berlin-Marathon und mit 2:04:55 Stunden der fünftschnellste Läufer aller Zeiten – siegte vor Mathew Kisorio und Vincent Kiprop. Wer in Kenia die Qualifikation geschafft hat, wird auch bei der WM weit vorne dabei sein.

Die schärften Konkurrenten der Kenianer kommen traditionell aus Äthiopien. Hier gewann der 22-jährige Hunegnaw Mesfin den WM-Qualifikationslauf vor Imane Merga. Mesfin lief vor einem Jahr bei der WM auf Rang 20. Doch stärker ist vielleicht der erst 20-jährige Yenew Alamirew. Er sorgte in der Hallensaison für Furore, als er in Stuttgart das 3.000-m-Rennen in 7:27,80 Minuten gewann und damit zum drittschnellsten Läufer aller Zeiten in der Halle wurde.

Während im Team von Eritrea der Cross-Weltmeister von 2007, Zersenay Tadese, fehlt, schickt Uganda den WM-Dritten von 2010, Moses Kipsiro, wieder ins Rennen. Cross-Europameister Serhiy Lebid (Ukraine) startet ebenso nicht wie der Brite Mo Farah, der stattdessen in New York sein Halbmarathon-Debüt läuft.

Ein Kampf zwischen Kenia und Äthiopien ist bei den Frauen über die 8-km-Strecke zu erwarten. 2010 belegten Athletinnen dieser zwei Nationen die ersten neun Ränge bei der Cross-WM. Da den Äthiopiern die beiden ganz großen Stars – Tirunesh Dibaba und Meseret Defar – fehlen, dürften auch hier die Kenianerinnen im Vorteil sein: Linet Masai – die WM-Zweite von 2010 – zeigte in diesem Jahr bereits exzellente Cross-Form und gewann die WM-Trials in Nairobi vor der ebenfalls stark einzuschätzenden Vivian Cheruiyot.

Äthiopiens derzeitige Nummer eins ist Meselech Melkamu, die im vergangenen Jahr WM-Dritte war. Für eine gute Platzierung gut ist die US-Meisterin Shalane Flanagan. Sie war 2010 als Zwölfte bereits die beste, nicht aus Afrika stammende Läuferin bei der Cross-WM.

race-news-service.com

 

author: GRR

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