Irene Cheptai ist neue Crosslauf-Weltmeisterin. ©Rene Sedres / IAAF
Kenianer dominieren die Crosslauf-Weltmeisterschaften 2017 in Kampala/Uganda – Der DLV schaut zu!
Kenias Weltklasseläufer haben am Sonntag die Cross-Weltmeisterschaften in Kampala (Uganda) dominiert. Dabei verteidigte Geoffrey Kamworor seinen Titel im Männerrennen während Irene Cheptai den Frauen-Wettbewerb für sich entschied.
Auch bei der Premiere eines Mixed-Staffelrennens waren die Kenianer nicht zu schlagen.
Läufer des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) gingen bei diesen Titelkämpfen nicht an den Start. Deutschlands Top-Langstreckler setzen im Frühjahr andere Schwerpunkte. Nachwuchs-Teams für die Juniorenrennen wurden nicht nominiert.
Bei warmem Wetter mit Temperaturen von 26 Grad Celsius gab es im Männerrennen über rund 10 km bald nach der Hälfte der Distanz einen Vorstoß von Joshua Cheptegei. Der Läufer aus Uganda setzte sich vor heimischem Publikum an die Spitze und konnte einen kleinen Vorsprung herauslaufen, doch in der letzten Runde konnte er das Tempo nicht mehr halten und fiel schließlich noch bis auf Platz 30 zurück.
Geoffrey Kamworor gelang die Titelverteidigung mit einer Zeit von 28:24 Minuten deutlich vor seinem Landsmann Leonard Barsoton (28:36). Dritter wurde Abadi Hadis (28:43) vor Jemal Yimer (beide Äthiopien/28:46).
Auf Rang elf folgte der erste Läufer, der nicht für eine afrikanische Nation startete: Allerdings stammt der US-Amerikaner Samuel Chelanga, der nach 29:12 im Ziel war, aus Kenia. „Es war mein großes Ziel, diesen Titel zu verteidigen. Ich war nicht bereit, mich als ,ehemaliger Cross-Weltmeister’ bezeichnen zu lassen“, sagte Geoffrey Kamworor. Der 24-Jährige, der vor einem Jahr bereits zum zweiten Mal Halbmarathon-Weltmeister geworden war, ist der erste Läufer seit Kenenisa Bekele (Äthiopien) 2006, der den globalen Cross-Titel verteidigen konnte.
Erstmals in der Geschichte der Crosslauf-Weltmeisterschaften, die offiziell 1973 begann, gewann eine Nation im Frauenrennen alle drei Medaillen.
Doch nicht nur das: Die Kenianerinnen belegten in Kampala mit ihren sechs Starterinnen sogar die ersten sechs Plätze. Dabei war es Alice Aprot Nawowuna, die die Initiative ergriff und das Rennen über rund 10 km bis in die Schlussrunde hinein anführte. Am Ende musste sich die Olympia-Vierte über 10.000 m von Rio 2016 jedoch mit Platz zwei in 32:01 Minuten begnügen.
Neue Weltmeisterin wurde Irene Cheptai, die nach 31:57 im Ziel war. Die 25-Jährige hatte vor zwei Jahren bei diesen Titelkämpfen noch Rang sieben belegt. Im vergangenen Monat gewann sie jedoch die kenianischen Meisterschaften, so dass sie in Kampala zu den Favoritinnen zählte. „Es war ein sehr hartes Rennen, das mir Selbstvertrauen gibt im Hinblick auf die Weltmeisterschaften im Sommer“, sagte Irene Cheptai.
Bronze gewann Lilian Rengeruk in 32:11 Minuten vor ihren kenianischen Landsfrauen Hyvin Jepkemoi, Titelverteidigerin Agnes Tirop (beide 32:32) und Faith Kipyegon (32:49). Beste nicht-afrikanische Läuferin war auf Rang sieben Ruth Jebet (Bahrain/32:49), die allerdings ebenfalls aus Kenia stammt.
Ein Start-Ziel-Sieg gelang Kenia auch bei dem neuen Mixed-Staffel-Rennen.
Hierbei bestand jedes Team aus zwei Männern und zwei Frauen, die über die rund 4×2 km lange Strecke liefen. Kenia lag von Beginn an in Führung und gewann mit Asbel Kiprop, Winfred Mbithe, Bernard Koros und Beatrice Chepkoech in 22:22 Minuten. Am Ende wurde es zwar noch einmal enger, da für Äthiopien die Mittelstrecken-Weltrekordlerin Genzebe Dibaba ins Rennen ging, doch Kenia rettete einen Vorsprung von acht Sekunden ins Ziel. Rang drei belegte die Türkei mit 22:37.
Einen Erfolg für Gastgeber Uganda gab es im Rennen der Junioren über rund 8 km. Hier wurde Jacob Kiplimo mit 22:40 Minuten neuer Weltmeister. Über die etwa 6 km lange Distanz der Juniorinnen setzte sich Letesenbet Gidey (Äthiopien) mit einer Zeit von 18:34 durch.
race-news-service.com
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