2011 IAAF World Outdoor Championships Daegu, South Korea August 27-September 5, 2011 Photo: Jiro Mochizuki@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-741-1865 www.photorun.NET
Kenenisa Bekele schafft Olympia-Qualifikation mit Verspätung
Mit der schnellsten 10.000-m-Zeit, die je auf britischem Boden gelaufen wurde, hat sich Kenenisa Bekele nun wohl doch noch für die Olympischen Spiele in London qualifiziert. Im Rahmen der britischen Meisterschaften in Birmingham lief der Äthiopier, der bei den Spielen in Peking vor vier Jahren beide Langstrecken (5.000 und 10.000 m) gewonnen hatte und über beide Distanzen Weltrekordler ist, am Freitagabend bei kühlen Wetterbedingungen 27:02,59 Minuten.
Damit siegte er in diesem Rennen vor seinem Bruder Tariku (27:03,24) sowie den beiden Landsleuten Gebre Gebremariam (27:03,58) und Sileshi Sihine (27:03,65). Als britischer Meister lief Michael Skinner auf Rang acht mit 29:40,78.
Äthiopiens Verbandsfunktionäre hatten Kenenisa Bekele eine Extrawurst gebraten, um dem Superstar noch die Qualifikation zu ermöglichen. Beim offiziellen Rennen um die Olympia-Startplätze in Hengelo (Niederlande) Ende Mai brauchte der Olympiasieger, der damals noch keine entsprechende Form hatte, nicht anzutreten. Hier sicherten sich Tariku Bekele und Lelisa Desisa zwei London-Tickets. Der in Hengelo drittplatzierte Sileshi Sihine (2004 und 2008 jeweils Olympia-Zweiter) ist nun wohl der Leidtragende der Sonderregelung für Kenenisa Bekele. Er kann sich nur noch über 5.000 m für London qualifizieren.
„Ich bin sehr froh über mein Rennen. Es war etwas windig und daher nicht leicht zu laufen. Ich hoffe, dass ich nun nominiert werde für London. Ich gewinne nach meiner Verletzung wieder an Selbstvertrauen. Ich musste heute ein gutes Finish zeigen, ansonsten hätte mich einer der anderen noch überholt. Es war wichtig, dass mir das gelungen ist“, erklärte Kenenisa Bekele, der das Feld nach 13:32,06 Minuten über die 5.000-m-Marke geführt hatte.
Olympia-Ausscheidungen in Kenia
Von Freitag bis Sonnabend fanden in Nairobi die keniaschen Olympia-Ausscheidungen über die Mittel- und Langstrecken statt. Im 5.000-m-Rennen der Männer setzte sich dabei Isaiah Kiplangat mit 13:09,80 Minuten vor Edwin Soi (13:11,11) und Thomas Longosiwa (13:11,28) durch. Über 3.000 m Hindernis – jene Disziplin, die Läufer aus Kenia seit vielen Jahren international dominieren – gewann Brimin Kipruto in 8:11,73 Minuten vor dem amtierenden Olympiasieger Ezekiel Kemboi (8:12,82). Dritter wurde überraschend Abel Mutai mit 8:13,47.
Für die beste Leistung sorgte in der leistungsmindernden Höhenluft ein Mittelstreckler: 800-m-Weltrekordler David Rudisha siegte nach einem famosen Tempolauf in 1:42,12 Minuten vor Job Kinyor (1:43,94) und Timothy Kitum (1:43,96). Silas Kiplagat gewann das 1.500-m-Rennen mit 3:37,60 Minuten.
Während bei den Frauen Pamela Jelimo ihr Comeback über 800 m mit einem Sieg in 1:58,48 Minuten fortsetzte, gewann die Hallen-Weltmeisterin Helen Obiri über 1.500 m mit 4:06,10. Milcah Chemos setzte sich über 3.000 m Hindernis mit 9:32,75 knapp vor Mercy Njoroge (9:33,32) durch. Große Hoffnungen weckt Vivian Cheruiyot einmal mehr für Kenia. Die Doppel-Weltmeisterin von Daegu 2011 (5.000 und 10.000 m) will auch bei Olympia zweimal Gold gewinnen. Über 5.000 m gewann sie in Nairobi mit 16:08,08 Minuten vor Sally Kipyego (16:09,29) und Viola Kibiwot (16:09,45).
Eine Woche zuvor hatten Kenias Frauen ihr Olympia-Qualifikationsrennen über 10.000 m in Kasarani (Kenia). Auch dabei war die Weltmeisterin Vivian Cheruiyot mit 32:24,52 Minuten vorne, vor Joyce Chepkirui (32:24,71) und Sally Kipyego (32:26,82). Vierte wurde Florence Kiplagat (32:27,54), die bereits die Marathon-Olympia-Qualifikation im Frühjahr knapp verpasst hatte. Angesprochen auf die starken Rivalinnen aus Äthiopien, sagte Vivian Cheruiyot: „Ich habe keine Angst vor Tirunesh Dibaba und Meseret Defar. Ich bin bereit, gegen sie zu laufen.“
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