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15
09
2008

Nach der Pleite der deutschen Leichtathletikmannschaft in Peking kommen organisatorisch-sporthistorische Unzulänglichkeiten der WM-2009-Macher hinzu, die mehr als peinlich sind!

Keine Ehrung für Jesse Owens – BOC 2009 lehnt ab – Was ist den Leichtathletik-WM-Organisatoren „Jesse Owens“ wert? Diese Frage wurde am 23. Juli 2008 vom Geschäftsführer der Vorbereitungsorganisation für die WM (BOC 2009) mit „nichts“ beantwortet!

By GRR 0

Das Sportmuseum Berlin und das Forum für Sportgeschichte – Fördererverein für das Sportmuseum Berlin bereiten seit Ende 2007 eine umfangreiche Foto-Ausstellung über Jesse Owens vor, die am 12. September, dem 95. Geburtstag von Owens, im „Haus des Deutschen Sports“ (Sitz des „Berlin Organising Committee 2009“) eröffnet werden sollte.

Mehr als die Hälfte der Gesamtkosten von ca. 29.000 € wurde vom Sportmuseum und dem Forum vorab investiert, nur die reinen Produktionskosten von ca. 12.000 € hätten vom BOC 2009 zugewendet werden müssen. In einer Sitzung mit Vertretern von BOC 2009, Sportverwaltung, Sportmuseum und Forum f. Sportgeschichte über kulturelle Aktivitäten anläßlich der Leichtathletik-WM 2009 erklärte der Geschäftsführer der BOC 2009 zur Überraschung der Anwesenden, das er keine „wissenschaftliche“ Ausstellung finanzieren und im Vorfeld der WM auch keine „Gießkannenförderung“ vornehmen wolle. Obwohl die Vertreter der Sportverwaltung auf die gute Finanzierung der WM 2009 hinwiesen (das Land Berlin fördert die WM 2009 mit 20 Mio €) blieb es bei der Ablehnung der Owens-Ausstellung.

Bekanntlich ist Berlin vor kurzem zur zweitbesten Sportstadt der Welt gekürt worden und die BOC 2009 wirbt in ihrem ersten Bulletin für Berlin mit „Rich of History, young at heart“. Allerdings darf man jetzt diese Werbebotschaft der WM-Organisatoren nicht allzu ernst nehmen, denn in den vorangehenden Seiten des Bulletins 1, die sich mit Geschichte befassen, sind eine Vielzahl sporthistorischer Fehler eingebaut, die Berlin nicht zur Ehre gereichen und nun verweigert das BOC 2009 auch noch einem der größten Sportler der Leichtathletikgeschichte die ihm zustehende Würdigung!

Nach der Pleite der deutschen Leichtathletikmannschaft in Peking kommen organisatorisch-sporthistorische Unzulänglichkeiten der WM-2009-Macher hinzu, die mehr als peinlich sind! Offensichtlich sind die „Nichtberliner“, die das BOC 2009 führen, nicht in der Lage die Interessen Berlins hinsichtlich der sporthistorischen und emotionalen Werbung für die WM 2009 zu wahren.

Am 12. September 2008 soll der Sportausschuß des Abgeordnetenhauses von Berlin beschließen, daß das Sportmuseum Berlin zur Senatsverwaltung für Inneres und Sport wechselt. Es ist zu wünschen, daß mit dem Trägerwechsel auch ausreichende Ausstellungs- und Personalmittel zur Verfügung gestellt werden, um solche Fehlleistungen, die das BOC 2009 jetzt Berlin bereitet, zukünftig ausgeschlossen sind.

Gerd Steins
1. Vors. Forum für Sportgeschichte – Fördererverein für das Sportmuseum Berlin

author: GRR

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