Katharina Steinrucks nächstes großes Ziel ist die Olympia-Qualifikation. - Foto: www.photorun.net 2019 Frankfurt Marathon Frankfurt Main, Germany October 27, 2019 Photo: Victah Sailer@PhotoRun Victah1111@aol.com
Katharina Steinruck peilt nach langer Pause Olympia-Qualifikation an
Nach einer Zwangspause von rund acht Monaten meldete sich Katharina Steinruck im April wieder zurück.
Verletzungs- und krankheitsbedingt war sie seit dem Europameisterschafts-Marathon in München, wo sie im August Platz 15 belegt und mit der Mannschaft die Team-Goldmedaille gewonnen hatte, nicht mehr gestartet.
Die ersten beiden Wettkämpfen in diesem Jahr brachten unterschiedliche Ergebnisse. Beim Paderborner Osterlauf kam die 33-Jährige, die für Eintracht Frankfurt startet, zunächst über 10 km mit 32:07 Minuten relativ dicht an ihre Bestzeit von 31:54 heran. Das Comeback-Rennen war gelungen. Doch am vergangenen Sonntag lief es dagegen beim Istanbul-Halbmarathon nicht für Katharina Steinruck. Auf Rang 13 erreichte sie nach 72:30 Minuten das Ziel. „Das war nicht das, was ich mir vorgestellt hatte“, sagte die Läuferin, die eigentlich ihre Bestzeit von 69:38 und den Familienrekord ihrer Mutter Katrin Dörre-Heinig (69:15) im Auge hatte.
Kurz vor der Halbmarathon-Marke war Katharina Steinruck beim Münchner EM-Rennen in ein Loch getreten. Das Rennen vorzeitig zu beenden, war jedoch trotz des lädierten Fußes keine Option für sie. „Es ging ja auch um die Team-Wertung, und ich konnte nicht wissen, ob meine Platzierung am Ende vielleicht wichtig sein würde“, erzählte Katharina Steinruck und fügte hinzu: „Außerdem war die Stimmung natürlich sehr gut bei dieser Heim-EM. Wo hätte ich da überhaupt aussteigen können? Es waren überall Menschen und Kameras.“
Die Team-Goldmedaille war sicherlich ein Trost für den ansonsten misslungenen EM-Marathon, der mit einer Überdehnung des Außenbandes am rechten Fuß, einer Stauchung und einer entzündeten Achillessehne endete. Die mehrmonatige Auszeit konnte Katharina Steinruck zumindest gut nutzen: „Denn just in dieser Zeit sind wir in ein Haus umgezogen, von Frankfurt nach Waldsolms südlich von Wetzlar.“ Nach wie vor trifft sie sich aber mit ihrer Mutter und Trainerin für die meisten Lauf-Einheiten in Frankfurt.
Nachdem Katharina Steinruck schließlich im November wieder mit normalem Lauftraining beginnen konnte, wollte sie beim Silvesterlauf in Trier als Titelverteidigerin antreten. Doch eine Corona-Erkrankung machte ihr einen Strich durch die Rechnung. „Gleich zu Jahresbeginn habe ich wieder angefangen zu trainieren und wollte dann eigentlich den Nagoya-Marathon im März laufen. Aber meine Trainingsleistungen waren sehr wechselnd – mal top und mal schwach“, erzählte Katharina Steinruck, die dann nach einem Trainingslager in Spanien herausfand, dass sie unter einem weiteren Infekt litt und eine Kortison-Behandlung benötigte. So war es nicht möglich, in Nagoya zu starten.
Im April meldete sie sich nun aber wieder zurück. Während die Weltmeisterschaften im Sommer kein Thema sind – „Ich habe ja ohnehin auch gar keine Norm“ -, ist das nächste große Ziel klar: Die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris 2024. Katharina Steinruck plant zunächst mit einem Herbst-Marathon auf einer schnellen Strecke und dann voraussichtlich noch einem weiteren Rennen in den Wintermonaten.
„Ich kann mir vorstellen, dass eine 2:24er-Zeit reichen könnte für die Nominierung“, sagt sie. „Vielleicht muss ich die Zeit meiner Mutter unterbieten.“ Bei 2:25:59 Stunden steht bisher ihre Bestzeit, während Katrin Dörre-Heinig 1999 in Hamburg 2:24:35 gelaufen war.
Text: Jörg Wenig / Race News Service