Dr. Thomas Poller (lks.) , Christof Nungesser, Günter Mayer, Harald Wolf und Jörg Krebs sprechen mit Kai Gemeinder über die Zukunftsfähigkeit von JTFO. ©JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA
JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA – JTFO – Wie bleibt man auch im Alter jung?
Es ist eine Tradition am ersten Wettkampftag. Nachdem sich die ersten Athletinnen und Athleten in ihren jeweiligen Disziplinen gemessen haben, treffen sich Funktionäre und Verantwortliche zum Begrüßungsabend. Wie im letzten Jahr fand dieser im Funkturm-Restaurant statt.
Über den Dächern von Berlin standen am Montag aber nicht nur die üblichen Dankesworte auf dem Programm. Im Rahmen eines kleinen Diskurses über die Zukunftsfähigkeit von JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA hatte Moderator Kai Gemeinder fünf Gäste zu sich gebeten – ein Novum beim Begrüßungsabend.
Der Blick in die fröhlichen und erwartungsvollen Gesichter der jungen Sportler verriete, dass der Wettbewerb bei den Schülern nichts von seinem Reiz und seiner Attraktivität eingebüßt habe, freute sich Dr. Thomas Poller, der die organisatorische Gesamtverantwortung für die Bundesfinalveranstaltungen trägt. Dennoch müsse man ständig daran arbeiten, den Wettbewerb zeitgemäß auszurichten und das Ziel der Talentsichtung, und zwar insbesondere auf regionaler Ebene, wieder stärker in den Fokus zu rücken.
Dem ersten Aspekt wird man unter anderem dadurch gerecht, dass aufstrebende Sportarten ins Programm aufgenommen wurden.
Dementsprechend waren auch die beiden Verbandsvertreter der jüngsten JTFO-Sportarten, Jörg Krebs für den Deutschen Golf Verband und Christof Nungesser für die Deutsche Triathlon Union, an der Gesprächsrunde beteiligt.
Jörg Krebs betonte, dass sein Verband über JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA Golf in der Breite entwickeln und gleichsam für die Talentsichtung nutzen wolle, und dass dieser Weg bereits erkennbare Erfolge aufzeige. Wie dies funktioniert, beantwortete Christof Nungesser: "Ohne die Schulen und Lehrer geht es nicht. Die Vereine und Verbände müssen die Ressource "Schule" nutzen und enger mit den Schulen zusammenarbeiten." Thomas Poller sieht das genauso, wenn er davon spricht, dass "wir aus dem Schulwettbewerb einen Kooperationswettbewerb machen müssen".
Um erfolgreich systematische Talentsichtung betreiben zu können, müsse diese Kooperation aber bereits an den Grundschulen erfolgen, ergänzte Harald Wolf vom Deutschen Schwimm-Verband. Folgerichtig wurde bereits 2010 im Schwimmen die Wettkampfklasse II durch die WK IV ersetzt.
Auch beim Deutschen Leichtathletik-Verband, so dessen Vertreter Günter Mayer, sei man trotz des erfolgreichen Abschneidens in London davon überzeugt, dass die Talentsichtung bereits in jungen Jahren beginnen müsse. Mayer kündigte in diesem Zusammenhang ein neues Schulkonzept an, das sich eben dieser Aufgabe widmen wird.
Das dürfte auch die Vorsitzende der Deutschen Schulsportstiftung, Frau Dr. Martina Münch, gerne hören. Sie hatte letzte Woche in der Presse erklärt: "Es muss uns gemeinsam gelingen, eine Verknüpfung mit den Nachwuchsleistungssportkonzeptionen der Spitzenverbände herzustellen, um den Wettbewerb noch besser für die Talentsichtung, insbesondere in den Grundschulen, nutzen zu können."
Wie also bleibt der Wettbewerb auch im Alter von 43 Jahren jung? Zum Beispiel, indem er auf moderne Sportarten und die jüngsten Sportler setzt.
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